2043 - Rebellion der Mutanten
durchdrang, erschien ihr absolut unmöglich. Und doch war da jemand in einem Schutzanzug, der es getan hatte und der nun orientierungslos taumelte, als sei er betrunken. Erst dachte sie, es sei ein Halo oder sonst eine Projektion, doch dann dämmerte ihr, dass sie es mit einem lebenden Wesen zu tun hatte. Sie erkannte seine Hilflosigkeit, und sie näherte sich ihm, um dicht vor ihm stehenzubleiben. „Perry Rhodan?" Diese Worte kamen wie ein Hauch über ihre blassen Lippen. Sie traute ihren Augen kaum. Nie und nimmer hatte sie erwartet, sich dem terranischen Residenten gegenüberzusehen. Erst allmählich wurde ihr klar, dass wohl nur er und mit Hilfe seines geheimnisvollen Raumanzugs das Unglaubliche hatte tun können, sich den Energien, eines Paratronschirms auszusetzen. Sie konnte nicht umhin, den Mut dieses Mannes zu bewundern, sosehr ihr auch widerstrebte, sich mit seiner Anwesenheit abzufinden.
Wie nahezu alle anderen Mutanten lehnte auch Nara eine Einflussnahme von außen ab. Nun aber erwachte der Argwohn in ihr. Sie fragte sich nicht zum ersten Mal, was in Para-City geschehen war. Der Aufbau des Paratronschirms allein konnte den Terranischen Residenten nicht zu einem derartig riskanten Unternehmen provoziert haben. Sie erinnerte sich an das seltsame Verhalten Koo Parkinsons in den letzten Tagen, und sie ahnte, dass sich mehr hinter den Wänden seines Palastes ereignet hatte, als die Bewohner von Para-City wussten.
Ihre Neugier erwachte. Es war aber eine ihr eigene Fürsorglichkeit, die sie dazu veranlasste, Rhodan zu helfen und ihn zu stützen. Sie hatte es zumindest vor.
Sie wollte den Unsterblichen zu dem Container führen, den Trim Marath, Byleur, Schroeder und andere mit Hilfe von Spiegeln als Versteck präpariert hatten. Es war ein völlig schlicht wirkender Container, den bisher noch niemand benutzt hatte.
Doch Nara kam nicht weit. Ihre Beine waren wie gelähmt. Sie konnte sich in ihrem aktuellen Zustand keinem Mann nähern, und sei es nur, um ihm ein paar Hinweise zu geben. Enttäuscht und verärgert über sich selbst machte sie sich bewusst, dass Rhodan nie und nimmer in der Lage war, ihr in seinem jetzigen Zustand etwas anzutun. Darüber hinaus brachte sie große Sympathien für den Terranischen Residenten auf. Der jungen Frau war klar, dass seine Mission heikel war, da viele Mutanten ihn und jegliche Einmischung durch ihn ablehnten.
Nichts änderte sich. Sie konnte sich nicht bewegen. Es schien, als sei sie durch eine fremde Macht paralysiert worden. Hilflos verfolgte sie, wie Rhodan einen der anderen Container betrat. Eine große Schrift an seiner Frontseite wies aus, dass er ursprünglich als Verwaltungseinheit hatte dienen sollen.
Niemand hatte ihn jedoch bisher nutzen wollen. Ein leises Poltern verriet ihr, dass der Aktivatorträger zu Boden gefallen war.
Sie beschloss, Trim Marath zu informieren und erst danach zum Rathaus zu gehen. Wenn jemand über die Anwesenheit Rhodans Bescheid wissen musste, war es der Mutant, der mehrfach Kontakt mit dem Terranischen Residenten gehabt hatte.
Durch die offene Tür konnte sie Rhodan sehen. Er lag ausgestreckt auf dem Boden und hatte das Bewusstsein verloren. Sie wusste nicht, welche Dienste der Galornenanzug leisten und ob er ihn gegen äußerliche Gewaltanwendung schützen konnte. Um möglichen Gefahren für den Terranischen Residenten zu begegnen, schloss sie die Tür, und dann machte sie sich auf den Weg zu Trim Marath.
Trim Marath fühlte sich ausgepumpt und leer. Der Para-Block, den ein erheblicher Teil der Monochrom-Mutanten aufgebaut und der erneut zum geistigen Kontakt mit dem mysteriösen Rufer aus der Unendlichkeit geführt hatte, war kräftezehrend und auslaugend gewesen, und er hatte seine Spuren in ihm hinterlassen. Trim hatte ihn allein in dem Wohncontainer erlebt, den er gemeinsam mit Startac Schroeder bewohnte. Jetzt war der junge Mutant unruhig und verwirrt.
Ich allein kann euch Rettung bieten,. ich allein besiege euren Tod. Verliert nicht die Geduld, die Zeit der Zusammenkunft ist nahe. Das war die Botschaft des Unbekannten gewesen, nicht exakt wörtlich formuliert, aber klar wahrnehmbar, und sie hätte ihn eigentlich mit neuer Hoffnung und Energie erfüllen müssen.
Das Gegenteil aber war der Fall. Trim Marath fühlte sich, als habe er einen Teil seines Ichs an den Rufer abgegeben, als seien mit dem Para-Block als Katalysator Kraft und Energie aus ihm herausgesaugt worden und in die Unendlichkeit des Universums
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