Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2044 - INSHARAM

Titel: 2044 - INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zuerst waren wir achtzehn Millionen Jahre in die Vergangenheit verschlagen worden, und gerade hatte Tolot mehr oder weniger überzeugt behauptet, dass wir auf dem Weg in ein anderes Universum waren.
    Zieh keine voreiligen Schlüsse, Kristallprinz, mahnte der Extrasinn. Hoffe lieber darauf, dass wir tatsächlich auf diese obskure Weise INSHARAM erreichen werden, so, wie es in ES' Absicht liegt. „Wir können also nichts unternehmen", sagte Tekener. „Wir haben keinerlei Möglichkeiten, das Schiff zu steuern, und müssen untätig abwarten, bis der Flug ganz von allein in diesem geheimnisvollen INSHARAM endet ..."
    „SENECA?" fragte ich. „So ist es", sagte das Bordgehirn. „Bist du jetzt bereit, uns etwas mehr über INSHARAM - vielleicht sollten wir besser das INSHARAM sagen - zu verraten?"
    „Mir liegen keinerlei Informationen über unser Ziel vor."
    Das war von Anfang an so von ES geplant, dachte ich. ES hat von Anfang an gewusst, dass wir den Weg durch das Alshma Ventor nehmen müssen. Wir hätten gar keine andere Wahl gehabt, wären niemals aus der Dunkelwolke herausgekommen. Die Mundänen hätten die SOL abgeschossen, bevor wir auch nur zehn Lichtminuten weit gekommen wären. Mein Zögern war völlig überflüssig und sinnlos.
    Das ist es meistens, meinte der Logiksektor. Außerdem habe ich dich mehrmals darauf aufmerksam gemacht.
    Und nun?
    Der Logiksektor schwieg. Ich ließ den Blick durch die Zentrale schweifen. Die meisten Besatzungsmitglieder waren wieder bei Bewusstsein, wenngleich noch nicht vollständig einsatzfähig, doch das würde sich schnell ändern. Wir Aktivatorträger scharten uns um Roman Muel-Chen und Fee Kellind. „Verdammt noch mal", sagte Tekener, „WO sind wir?" Er klang noch gereizter als zuvor. „Warum tun wir uns das an?"
    Ich konnte ihn verstehen. Die Stimmung an Bord war allgemein gereizt. Schließlich hatten wir im Auftrag von ES einen Kym geborgen, ohne dass die Superintelligenz uns verraten hatte, was wir nun damit anfangen sollten. Und dann hatte ES uns ins INSHARAM geschickt, ohne uns auch nur mit einer Andeutung zu verraten, was wir hier sollten oder worum es sich dabei überhaupt handelte.
    Kein Wunder, dass Tek der Kragen platzte. „Myles", sagte ich und gab Kantor das Kym-Ei. „In die wissenschaftliche Abteilung damit. Ruf Tangens den Falken hinzu. Versucht herauszufinden, was es damit auf sich hat. Und strengste Sicherheitsvorkehrungen! Paratronschirme, vollständige Isolation. Mindestens zehn Kampfroboter und zwanzig Besatzungsmitglieder zur Rundum-Bewachung. Darüber hinaus alles, was du als nötig erachtest."
    Um Tek zu zitieren ... Verdammt, von diesem Ei hing ES zufolge das Überleben der gesamten Menschheit ab. Und jetzt hatte ES es uns ins Nest gelegt, und wir wussten eigentlich gar nichts damit anzufangen... „SENECA", sagte ich, liegen mittlerweile weitere Informationen über unsere Umgebung vor?"
    „Negativ. Das Strudelmedium, in dem wir uns befinden, ist von mir noch nicht definierbar."
    „Und unsere Geschwindigkeit?" fragte Ron.
    Das Bordgehirn zögerte kurz. „Offensichtlich nimmt sie zu, jedoch ist sie nicht eindeutig messbar, da es keinen Fixpunkt gibt, an dem ich die Messung festmachen könnte."
    Ein Blick auf die Halos bestätigte diese Worte. Mein photographisches Gedächtnis verriet mir, dass das graue Wallen nun eindeutig schneller zu strömen schien. Hätte ich schätzen müssen, wäre ich von einer Geschwindigkeit von einigen hundert oder tausend Kilometern pro Stunde ausgegangen. Die Hand dafür ins Feuer gelegt hätte ich allerdings nicht. „Im Augenblick scheint dem Schiff keine unmittelbare Gefahr zu drohen", stellte Icho fest. Zwei Sekunden später setzte das Rütteln wieder ein.
    Ich sah Icho an. Der Haluter drehte sich wortlos wieder zu der Konsole um. Das Rütteln und Schütteln wurde fühlbar stärker. Es konnte' weder von den Triebwerken noch von den Schutzschirmen ausgelöst worden sein. Offensichtlich hämmerte irgendetwas auf die Hülle des riesigen Hantelschiffs ein, die es dann ins Schiffsinnere weitergab. Ich vermochte mir das Phänomen nicht zu erklären, verspürte aber kurz die Ahnung, dass sich eine katastrophale Entwicklung anbahnte. „Alle Besatzungsmitglieder schnallen sich sofort auf ihren Sesseln an oder suchen entsprechende Schutzräume auf!" befahl ich und leistete meiner eigenen Anweisung umgehend Folge, wobei ich mich kaum auf den Füßen halten konnte und mich an einer Konsole abstützen musste. „Es hat den

Weitere Kostenlose Bücher