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2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit

Titel: 2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Aber noch war es nicht soweit ... Und im selben Moment, in dem Atlan das dachte und dabei den Blick auf die Eierschale des Kym richtete, passierte es. Der Kym schien förmlich zu explodieren und sich in einem goldenen Funkenregen aufzulösen. Es war kaum etwas zu sehen in dem blendenden Gold, das Mondras Kabine überflutete. Und doch bildete sich Atlan in diesem Moment ein, in der grellen Flut den Flügelschlag eines Schmetterlings zu erkennen.
    War das tatsächlich die Wiedergeburt der Superintelligenz ESTARTU? Und war damit der angelaufene Prozess auch wirklich zu Ende?
     
    *
     
    Die Menschheit hat viele Legenden um ES gebildet. Nicht ganz unschuldig daran waren jene eingeweihten Menschen, die gelegentlichen Kontakt zu dieser Superintelligenz hatten. Sie standen alle unter dem Eindruck von scheinbarer Allmacht und Unfehlbarkeit. Wenn sie zu ihresgleichen zurückkehrten, hatten sie Mühe, die Geschehnisse zu schildern. ES schien alles zu wissen, alles zu können und an allen Orten sein zu können. Doch die größte Lügengeschichte über ES ist wohl die, dass ES die Zeit beherrsche und demnach sogar die Zukunft bis in alle Ewigkeit kenne. Aber wie in jeder Legende steckt auch in dieser ein Körnchen Wahrheit.
    DER CHRONIST VON ES
     
     
    Fünfte Stunde: Und SENECA schweigt
     
    Seit dem spektakulären „Vergrößerungsprozess" des Chronisten von ES und dessen Abgang mit Atlan hatte sich in der Zentrale nicht viel verändert.
    Nach wie vor schwebte der ellipsoide Kokon in der Mitte der Kommandozentrale, unverrückbar wie eh und je. Die einzige Veränderung daran war, dass sich die Lade mittlerweile wieder geschlossen hatte. Ronald Tekener war mit Dao-Lin-H'ay in der Zentrale geblieben. Die beiden Aktivatorträger beobachteten die Geschehnisse in Mondra Diamonds Kabine über das Kommunikationssystem. Sie konnten jedoch nur passiv daran teilhaben.
    Gebannt verfolgten sie, wie der Kym und der Ableger von Arystes miteinander reagierten. Als diese beiden Wesen aufeinander trafen, kam es zu einer Initialzündung. Und nun war Mondra Diamonds Kabine in Wogen von Blütenstaub gehüllt - und erstrahlte in goldenem Funkenregen. Aber was war mit dem Kind? War auch Delorian Rhodan von diesen Vorgängen betroffen? „Da sind enorme psionische Kräfte frei geworden", sagte Dao-Lin-H'ay mit leiser, wie entrückt klingender Stimme. „Ich kann den mentalen Druck bis hier, her spüren."
    „Ich frage mich, ob Delorian bei diesem Prozess eine Rolle spielt", sprach Ronald Tekener seine Gedanken aus. „Entweder hat das Kind Gewicht, oder es müsste ein störender Faktor sein."
    „Delorian hat auf wundersame Weise ins Leben zurückgefunden", sagte Dao Lin-H'ay. „Ich freue mich so für Mondra."
    „Hm", machte Tekener ungewiss, es klang skeptisch. „Das Kind hat eine große Bedeutung, da bin ich mir sicher, wir haben es zuletzt auf Orllyndie ge merkt." Er hatte gewisse Bedenken, was einen Genesungsprozess Delorians betraf, konnte diese jedoch nicht artikulieren und schwieg deshalb lieber.
    Die Ortungszentrale meldete sich mit einem Alarmzeichen. Fee Kellind, die ebenfalls als nur stille Beobachterin der Vorgänge in Mondra Diamonds Kabine war, wirbelte herum. „Was ist?" fragte die Kommandantin der SOL unwillig. Sie wollte nichts von den Geschehnissen in Mondra Diamonds Kabine versäumen. „Ich hoffe, es liegt ein guter Grund für den Alarm vor."
    „Schau dir mal diese speziellen Aufnahmen an", meldete die Ortungssyntronik. „Auch außerhalb der SOL bahnt sich etwas an. Irgendetwas stimmt mit der flüssigen Psi-Materie des INSHARAM nicht."
    Vor Fee Kellind materialisierten Hologramme, in denen Bilder zu sehen waren, die von den Außenkameras eingefangen worden waren. Sie zeigten die Umgebung der SOL in Falschfarben, um klarere Unterschiedein der Psi-Materie festmachen zu können. Dazu wurden die entsprechenden Messwerte eingeblendet; Zahlen und Buchstaben flirrten im dreidimensionalen Raum durch die Kommandozentrale. Mit freiem Auge war in den Bildern zuerst nichts zu erkennen, doch die eingeblendeten Daten wiesen aus, dass die Psi-Materie in Wallung geraten war. Stärkere Bewegungen der Materie wurden in kräftigeren Farben dargestellt und die kräftigen Farben nahmen immer mehr zu, nahmen einen immer größeren Raum ein. Die seltsamen Werte ließen eigentlich nur den Schluss zu, dass die Psi-Materie geradezu zu brodeln begonnen hatte.
    Und dann bekam die Kommandantin einen zusätzlichen optischen Beweis für diesen

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