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2047 - Finale für die Nacht

Titel: 2047 - Finale für die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ungewiss wie beim erstenmal. Wer die bessere Rede hielt, der gewann. Es war ein Vabanquespiel. Als die Nachrichten vorüber waren, aktivierte Crom Harkanvolter die Musikwiedergabe und programmierte einige beruhigende Melodien, um zu meditieren, Er musste sich für eine Weile in sich selbst zurückziehen, zum Kern seines Seins gelangen und dort neue Kraft schöpfen. Garbam hatte er damit beauftragt, keine Besucher vorzulassen.
    Doch die Versenkung war dem Lord Eunuchen nicht gegönnt. Noch bevor er mit seinen Sinnen die reale Welt verlassen konnte, summte sein linkes Armbandgerät. Verärgert zunächst, schlug er die Augen auf und drückte auf einen Knopf des Geräts. Sofort änderte sich das Summen. Es wurde zu einer Tonfolge, die nur eines signalisierte: Einer der Spezialisten, die die Ewigen Batterien und die Kontrollanlagen der Stromschnelle zu bewachen hatten, funkte Alarm!
    Crom drückte einen weiteren Knopf, und über dem Armbandgerät entstand das Holo des Eunuchen, der nach ihm rief. „Barion", sagte der Lord-Eunuch, erfüllt von schlimmen Ahnungen. „Was gibt es? Wir hatten vereinbart, dass du dich nur im Fall eines Angriffs bei mir meldest. Ist es schon so weit gekommen?"
    „Leider ja, Herr. Ein Sabotagetrupp der Zyniker der NACHT hat versucht, an die Kontrollen der Stromschnelle zu gelangen.
    Wir konnten sie zurückschlagen. Sie sind geflohen, aber sie werden mit Verstärkung wiederkommen."
    Crom Harkanvolter war schockiert. Zwar hatte er Vorkehrungen getroffen, die sich jetzt bewährt hatten, aber dass es tatsächlich zu Sabotageversuchen der Zyniker kommen würde, das hatte er nicht wirklich geglaubt. „Gab es Tote oder Verletzte?" fragte er aufgeregt. „Nein, Herr. Keine Toten." Barion stammelte, so schnell er konnte. „Einige Leichtverletzte, mehr nicht. Wir haben auf bei den Seiten nur unsere Fäuste und einige Knüppel eingesetzt."
    War dies der Anfang vom Ende? Zum erstenmal überhaupt kämpften Mom'Serimer gegeneinander. Wenn das eskalierte, konnte es schnell zum offenen Bürgerkrieg kommen. Das durfte nicht geschehen! „Ich schicke euch Verstärkung, Barion", sagte der Lord-Eunuch dennoch. „Die wichtigen Anlagen müssen geschützt werden."
    „Haben wir die Erlaubnis, im Notfall unsere Waffen einzusetzen?" fragte der Eunuch. „Ja", sagte Harkanvolter gequält. „Aber schießt wirklich nur im äußersten Notfall. Ich werde sehen, was ich tun kann, um weitere Sabotageversuche zu unterbinden, Gib mir wieder Nachricht, falls etwas passiert."
    „Selbstverständlich, Herr!"
    Crom beendete die Verbindung, Dann stand er auf - und setzte sich gleich wieder, als ihn ein Schwindel erfasste und er das Gleichgewicht zu verlieren drohte, Mom'Serimer gegen Mom'Serimer im Kampf! Das hatte er sich bis jetzt nicht vorstellen können. Und er musste weitere Eunuchen abstellen, um die wertvollen Anlagen zu verteidigen. Er musste den Schießbefehl geben, mit dem der Bürgerkrieg vielleicht seinen Anfang nehmen würde.
    Crom Harkanvolter rief dem Steuercomputer seiner Kom-Wand zu, eine Verbindung zu Rue Kantasiak herzustellen. Sie kam mit einiger Verzögerung zustande.
    Rue Kantasiak stand als Holo-Abbild vor Crom Harkanvolter, in eine grüne Kombination gehüllt. „Du hast nach mir gerufen", stellte er fest. „Was gibt es denn derzeit Wichtiges zu besprechen?"
    Crom blieb fast die Luft weg angesichts solcher Kaltschnäuzigkeit. Dann aber fasste er sich. Er war der Lord-Eunuch, er musste konzentriert bleiben. „Das weißt du ganz genau!" schnatterte er aufgeregt. „Du hast Sabotagetrupps losgeschickt, um die Ewigen Batterien und die Stromschnelle abzuschalten! Was dir auf legalem Weg nicht gelang, versuchst du nun mit Gewalt! Ich fordere dich auf, deine Leute sofort zurückzuziehen, Rue Kantasiak! Oder ich stelle dich vor allen Mom'Serimern bloß." Der Zyniker wirkte betroffen. Er setzte zweimal zum Sprechen an. Erst beim drittenmal gelang es. „Ich weiß nichts von Sabotagetrupps", sagte er, ebenfalls aufgeregt und entsprechend schnell. „Das musst du mir glauben. Ich habe keinen einzigen Mom'Serimer losgeschickt, um die Anlagen zu beschädigen oder abzuschalten."
    Crom kannte Kantasiak gut genug, um festzustellen, dass er die Wahrheit sprach. Aber war er nicht der Anführer der Zyniker? „Wer war es dann?" fragte er. „Wer könnte es gewesen sein, der die Truppen in Marsch setzte?"
    „Ich habe einen Verdacht", sagte Kantasiak. „Gib mir Zeit, unternimm nichts ohne Not. Wir sind zwar politische

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