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2049 - Morkheros Galaxis

Titel: 2049 - Morkheros Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lockruf des Anzugs der Phantome; beides dieselbe überwältigende Qualität. „Parr Fiorano war alles andere als ein Blender", murmelte er. „Die Diener der Materie müssen mächtige, seltsame Geschöpfe gewesen sein, wenn sie so etwas konstruieren konnten."
    „Aber warum haben wir dann nie etwas von ihnen gehört, Meister?"
    „Vielleicht ... sind sie lange tot. Oder sie leben anderswo. In einem Land jenseits von Dommrath." Wrehemo übte sich in den folgenden Tagen unermüdlich im Umgang mit der neuen Macht. Wrehemo verschmolz mit dem Gürtel zu einer Einheit, wobei der bloße Wunsch die Wirkung und die Intensität der Gürtelkraft diktierte. Fehlte nur noch eine Möglichkeit, den Gedankeninhalt der Wesen zu erkennen; dann hätte er den Rang eines superstarken Telepathen .erreicht. Ohne die Kraft des Gürtels war er gar nichts, rief sich Wrehemo ins Gedächtnis, ein alternder Seelenquell, der die Ritter von Dommrath verraten hatte und sich im Untergrund verbarg.
    Der Gürtel verfügte jedoch nicht nur über den einen Sensorknopf, sondern über siebzehn. Die Macht war keineswegs schon an ihrem Ende angekommen. „Du willst es heute mit einem zusätzlichen Schalter versuchen, Meister?" erkundigte sich Morkhero nach langer Zeit. „So ist es."
    „Wäre es dann nicht besser, ich würde mich in der ORDEO MYN in Sicherheit bringen, statt dich zu überwachen?"
    „Schweig!" fuhr er dem ehemaligen Schüler, seinem heutigen Komplizen, über den Mund. „Ich brauche dich, wir werden gar nicht darüber diskutieren." Wrehemo tastete mit den Fingerspitzen über die Sensorknöpfe des Gürtels, zuerst sehr vorsichtig, dann schob er seine Bedenken beiseite und löste die Schaltung aus. Im ersten Augenblick passierte gar nichts. Mit geschlossenen Augen lokalisierte er den Silberträger; daneben Morkhero, weit entfernt die Caranesen und sonstigen Bewohner des Planeten. Wrehemo wollte schon enttäuscht den Gürtel abschalten. Da spürte er, wie ein Vorhang über seinem Geist beiseite gezogen wurde.
    Morkhero verwandelte sich vor seinem inneren Auge in eine Matrix, die er nicht nur erkennen, sondern auch berühren konnte. Er sah den Schüler voll erwachender Panik zurückweichen, nicht durch seine geschlossenen Schartenaugen, sondern durch die Kräfte des Sepzon-Gürtels. Behutsam streckte er seine Finger nach der Matrix aus, die Morkhero war. Er nahm die Furcht in seine Hände und löschte sie aus, dann ließ er Morkhero sich auf seinem Silberträger drehen, durch den Raum wandern, hinknien und wieder aufstehen ... Er öffnete die Tür, zog Morkhero immer hinter sich her, ohne einen Finger zu bewegen. Der Schüler bewegte sich in, einer schnurgeraden Linie von dem Wohnhaus fort, eine halbe Stunde lang durch das Industriegebiet, von Wrehemo gelenkt dann verlor Wrehemo von einer Sekunde zur nächsten den Kontakt.
    Der alte Seelenquell schaltete den Sepzon-Gürtel aus. Nach einer halben Stunde tauchte Morkhero wieder auf. „Was ist geschehen, Meister?" fragte der ehemalige Schüler ihn. Der desorientierte Blick in seinem schrumpeligen hellbraunen Gesicht weckte Wrehemos Mitleid. „Eine zusätzliche Fähigkeit des Sepzon-Gürtels", versuchte er zu erklären, „anscheinend eine Art Hypnosuggestion, Morkhero. Ich finde es noch genau heraus."
    Wrehemo brach am kommenden Tag mit dem Gleiter zur nahe gelegenen Siedlung auf. Er trug ein Translatorarmband für den Fall, dass sich mit Hinterwäldlern ein Verständigungsproblem ergab, sowie einen leistungsstarken Armbandorter. Zusammen mit dem Gürtel war seine Ausrüstung komplett. Die zweitausend Caranesen erwiesen sich als leichte Opfer. Vor allem konnte er beliebig Experimente mit ihnen anstellen, anders als mit Morkhero. Wrehemo erblickte die Caranesen als ein Konglomerat von Matrizes, die einzelne so problemlos steuerbar wie eine ganze Gruppe, solange eine gewisse Entfernung nicht überschritten wurde.
    Er ließ die Caranesen und ihre fremdartigen Mitbewohner die Arbeit unterbrechen, die Häuser verlassen; er stellte sie nach Belieben in Reihen und in Kreisen auf. Wenn er es wollte, droschen sie aufeinander ein oder liebkosten sich, alles in derselben Minute. Seine Übungseinheit dauerte drei Tage lang, wie in einem Rausch, solange er mit Hilfe des Silberträgers durchhielt. Bei Nacht verließ Wrehemo die Siedlung und ihre entkräftet zusammenbrechenden Bewohner. Was den Caranesen als Erinnerung im Gedächtnis haften blieb, konnte er nicht sagen; es war ihm auch unwichtig, solange

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