2051 - Flucht aus Thantur-Lok
Cuyltan. Der Schweiß tropfte von seinen buschigen kupferfarbenen Augenbrauen auf die Kontrollen. Es war völlig egal, wie er sich hinsetzte. Alles war nur noch Schmerz.
Aber er war sogar dankbar dafür. Dann wusste er wenigstens, dass er noch lebte. „Was ist los?" fragte Harssa neben ihm. Sie starrte ununterbrochen auf das Holo, das den Raum zeigte. „Das ... das Außenschott geht nicht auf. Wahr... wahrscheinlich ist es defekt." Cuyltan wischte sich die Stirn und hinterließ mit der verletzten Hand eine Blutspur, die den herabrinnenden Schweiß rötlich färbte. Er konnte nur noch abgehackt und nuschelnd sprechen, sein rechter Mundwinkel hing schlaff herab. Seine Atemzüge waren quälend mühsam und pfeifend.
Harssa sah nicht besser aus. Inzwischen blutete sie auch aus den Ohren. Sobald sie den Kopf nicht mehr stützte, sank er kraftlos auf die Brust. Ihre Beine konnte sie schon seit einer Weile nicht mehr bewegen. „Das '" das kann auch an der Jet liegen ...", flüsterte sie. „Sie ist beschädigt. Möglicherweise funktioniert das Notsystem an der Schleuse doch noch ..."
„Dann ... dann versuche ich es manuell von hier abzusprengen ..." Seine Finger glitten kraftlos über die Kontrollen. Immer wieder tippte er daneben. „Beeil dich... Der Countdown läuft ..."
„J.., j... ja ..." Jetzt hatte er es endlich geschafft. Eine kurze Explosion erfolgte, dann war der Weg frei. „Na los doch ...", betete er. „Haut endlich ab!"„Cuyltan ...", flüsterte Harssa. „Wir haben da noch ein Problem ..." Sie deutete auf einen kleinen Punkt mitten im Holo, der auf den ersten Blick wie ein Dreckfleck aussah. Aber er vergrößerte sich zusehends.
„Peck?" machte Kreyfiss zaghaft. Zheobitt wandte sich verwundert zu ihm. „Was ist denn jetzt?" Er riss die Augen auf, als die Jet unter der Wucht einer Explosion leicht zitterte. „Geht es schon los? Aber Kreyfiss ..."
„Festhalten!" Rhodan schaltete sofort. Das Schott war von der Zentrale aus abgesprengt worden - wo Cuyltan oder Harssa noch lebten. Er schickte einen stillen Dank an beide und gab die Kontrollen für den Notstart frei.
Die Jet hob ab - und schlingerte aus der sterbend dahintreibenden ZENTRIFUGE. Rhodan beschleunigte sie auf Maximalwerte, und sie antwortete mit jämmerlichem Stöhnen und Ächzen. „Schneller", zischte der Unsterbliche. „Nur noch dreißig Sekunden ..."„Vielleicht sollten ein paar von uns, 33 Mann oder so, aussteigen und schieben", murmelte Zheobitt. Endlich waren sie im freien Raum. Rhodan setzte sofort Kurs auf den Planeten unter ihnen. Er konnte nicht verhindern, dass die Jet ins Trudeln kam. Die Absorber stotterten, und die Gravitationsverhältnisse im Innern der Jet spielten verrückt.
Der Abstand zur ZENTRIFUGE vergrößerte sich dennoch. Nur am Rande bekamen Rhodan und Zheobitt auf einem Schirm eine weitere Explosion auf dem zurückbleibenden Schiff mit, die den Hangar, aus dem sie sich gerade gerettet hatten, endgültig zerstörte.
Zheobitt hörte, wie sich hinter ihm einige Aras übergaben. Er schüttelte sich. „Deine Flugkünste in Ehren, Perry Rhodan", stellte er fest, „aber bisher habe ich Shuttle-Flüge auf einen Planeten hinunter nicht unbedingt als unangenehm empfunden. Natürlich bin ich kein Pilot. Aber ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich selten oder eigentlich nie kopfüber oder kreiselnd geflogen bin."
„Das könnte daran liegen, dass die Metagrav-Triebwerke genauso wie bei der ZENTRIFUGE beschädigt sind", antwortete Rhodan. „Die Jet ist nahezu manövrierunfähig. Aber sehen wir doch mal das Positive an der Sache: Sie ist nicht in die Luft geflogen."
„Hattest du das befürchtet?"
„Zuerst nur vage. Dann ziemlich sicher, als wir starteten."
„Soll ich mich jetzt besser fühlen? Aber wenn du es gerne hören willst: Wie gut, dass dein Glück auch diesmal nicht versagt hat."
„Und was sagst du zu meinem Timing?"
„Wie bitte?"
„Nun, ich sagte doch, dass in den Berichten immer alles zeitlich falsch dargestellt wird. Meist gelingt die Rettung erst eine Minute vor dem unausweichlichen Ende, so auch in diesem Fall. Du hattest dir also viel zu früh Sorgen gemacht."
„Das nächste Mal beunruhige ich mich erst fünf Sekunden vorher." Zheobitt schloss kurz die Augen, als sein Magen sich zusammenkrampfte.
Kreyfiss hatte seinen Kopf längst in der Hautfalte verschwinden lassen und war in Starre gefallen. „Ich sammle immer wieder gerne neue Erfahrungen."
„Dann pass mal bei der
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