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2052 - Verkünder des Imperators

Titel: 2052 - Verkünder des Imperators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwach wie ein alter Seelenquell im Angesicht des Todes.
    Und da waren die merkwürdig fluoreszierenden Lichter, die sich in einiger Entfernung hin und her bewegten. Sie waren klein und grün, und er hatte das untrügliche Gefühl, daß sie näher kamen.
     
    4.
     
    Aktivitäten
     
    Es regnete auf Trokan. In Strömen floß das Wasser an der Energiekuppel herab. Der Sturmwind trieb dunkle, dickbauchige Wolken vor sich her zwischen die bizarren Bauwerke der Stadt Moond.
    Der Boden unter den Stiefeln des Terraners war trocken, die Luft mäßig warm.
    Dennoch glaubte er etwas von der klammen Kälte draußen zu spüren. „Ich habe noch zehn Sekunden, behaupten die Typen im zentralen Turm", sagte Gucky. „Mach's gut, Perry. Melde dich, sobald du zurück bist. Ich hole dich ab."
    „Danke, Kleiner."
    Gucky verschwand. Das leise Geräusch der in das Vakuum hineinstürzenden Luft klang wie ein Abschiedsgruß.
    Rhodan schritt auf den Pilzdom zu. Dicht vor der Fassade des hohen Gebildes blieb er stehen.
    Er hatte nicht gezählt, wie oft er diese Wand durchschritten und die Brücke benutzt hatte. Er streckte die Arme aus, bis die Hände in der silbrigen Wand verschwanden.
    Der Dom ließ ihn passieren. Für einen Passantum-Träger stellte die ansonsten undurchdringliche Wand nicht viel mehr als einen glänzenden Vorhang dar.
    Rhodan setzte sich in Bewegung. Er schob den Körper durch das unbegreifliche Material in ein anderes Kontinuum. Es kam ihm vor, als lege sich eine ungeheure Last auf seine Schultern.
    Der Sechste Bote von Thoregon spürte die Anwesenheit der Brücke körperlich, während er durch den seltsamen Nebel ging.
    Drei, vier Schritte machte er, dann lichtete sich der Nebel. Das Gefühl der Last wich.
    Die ersten Umrisse der Brücke mit ihren zwanzig Zentimeter breiten Bohlen zeichneten sich ab.
    Der Aktivatorträger blieb abrupt stehen.
    Etwas stimmte nicht. Das Bild auf seiner Netzhaut veränderte sich mit zunehmender Deutlichkeit. Die Abweichung zu dem, was er zu erwarten hoffte, nahm innerhalb von Sekundenbruchteilen zu und offenbarte ihm die furchtbare Wahrheit.
    Der Bohlensteg - er war zertrümmert. Teilweise klafften Lücken von zwanzig, dreißig Metern und mehr. Die tragenden Säulen des Stegs ragten schief in das Nichts oder existierten überhaupt nicht mehr.
    Aus zusammengekniffenen Augen musterte Rhodan die Trümmer. Er suchte nach den typischen Spuren von Impulsstrahlern oder Gravoschockern. Der Pikosyn seines Galornenanzugs arbeitete auf Hochtouren.
    Er fand nichts, was Rückschlüsse auf die Ursache der Zerstörung zugelassen hätte.
    In der Nähe der Brücke trieben keine Felsbrocken oder andere Gegenstände. Die grelle Lichtflut der Galaxien und Kugelsternhaufen blendete und schmerzte in seinen Augen.
    Schon einmal hatte der Terraner ähnliches erlebt. Er erinnerte sich genau an das Datum, den 10. April 1291 NGZ. Damals hatte die Brücke deutliche Anzeichen des Zerfalls aufgewiesen. Einzelne Bohlen haften gefehlt. Das Passantum hatte es nicht erklären können. Die Brücke verlor an Stabilität, das war alles. Der Gedanke, daß es mit dem zu Ende gehenden Konstituierenden Jahr zusammenhing, erschien Rhodan damals plausibel. In der Tat hatte die Brücke nach der Entstehung Thoregons ihre gewohnte Stabilität zurückerhalten.
    Der zertrümmerte Bohlensteg vor seinen Augen besaß hingegen keinerlei Zusammenhalt mehr. Er war unbegehbar, und das Passantum am Handgelenk des Aktivatorträgers gab einen völlig überflüssigen Kommentar ab. Du kannst die Brücke nicht mehr benutzen. „Das sehe ich", murmelte Perry halblaut. „Was ist geschehen?"
    Das entzieht sich meiner Kenntnis, wisperten die Gedanken des Passantums in seinem Kopf.
    Manchmal argwöhnte der Terraner, daß das Passantum deutlich mehr wußte, als es sagte. Damals, als er zwei Monate nach der Entstehung Thoregons zu seiner Rundreise in die sechs Galaxien aufgebrochen war, hatte es ihn vor den Kosmokraten, Chaotarchen und allen anderen ungenannten Mächten gewarnt. Es hatte ihm begreiflich gemacht, daß jedes Thoregon einen Sargnagel für die Mächte hinter den Materiequellen darstellte. Handelten die Kosmokraten also quasi in Notwehr, wenn sie gegen die Entstehung eines Thoregons kämpften? Wer anders als sie konnte deshalb für die Zerstörung der Brücke verantwortlich sein?
    Oder steckten jene gefährlichen Wesen dahinter, denen Perry hier schon einmal begegnet war? Die damals die Thoregon-Botin der Galornen getötet hatten? „Nenne

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