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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sichern!" kommandierte Mantorius. „Falls es zu Zwischenfällen kommt, sind sie das Wichtigste. Entsprechendes gilt für die Container. Und sobald das erledigt ist, runter mit den Kampfgleitern!"
    Er aktivierte den Minikom, der als kleines, silbrig schimmerndes Viereck auf seinem Handrücken klebte. „Oresa und Adgan, sind die Gleiter bestückt? Dann bringt sie raus!" Er stutzte, als Lekam mit einer knappen Geste nach Norden deutete. Zwei schmale Leuchtspuren näherten sich aus Richtung Baretus: Triebwerksfahnen. Sie kamen schnell näher. „WO bleibt die Ortungsanzeige? Bei allen Geistern Arkons, eine solche Nachlässigkeit ist nicht mehr zu entschuldigen."
    „Ich habe Cassien von den Ortungen abgezogen", sagte Lekam. „Weil jede Hand im Laderaum benötigt wurde. Andern können wir die Umstände ohnehin nicht - oder willst du die Gleiter abschießen? Ich habe es geahnt, dass der Tato Kontrolleure schickt."
    Der Cyberhelm verbarg Mantorius' Reaktion. Lediglich eine halblaute Verwünschung drang verzerrt unter der Membran hervor. Mittlerweile waren die anfliegenden Maschinen mit bloßem Auge zu identifizieren. Es handelte sich um schnelle, für einen permanenten Unruheherd wie Ertrus unerlässliche Jagdgleiter. In einer Zangenbewegung strebten sie auseinander und verzögerten zugleich mit Höchstwerten. Nicht mehr höher als dreißig Meter über dem Boden verharrten beide Jäger dann im Grenzbereich zwischen Licht und Schatten. Der Eindruck auf Beute lauernder Insekten drängte sich auf. Ihre Stachel waren die aktivierten Buggeschütze; jeden Augenblick konnte ein vernichtender Feuersturm aus den Projektormündungen hervorbrechen.
    Arneo Lekam bedachte die Maschinen mit einem abschätzenden Blick. Die Kontrolle durch den Tato war absehbar gewesen. Dass beide Jäger aber die goldene Blitzaureole mit dem meergrünen Yiild und dem darüber befindlichen stilisierten Auge trugen, dem Emblem des Geheimdienstes Tu-Ra-Cel, damit hatte er nicht gerechnet. Wie eine unausgesprochene Drohung lastete die Nähe der Celistas über den letzten Entladearbeiten, die dennoch zügig abgeschlossen wurden. Nur hin und wieder galt ein flüchtiger Blick den Maschinen. Erst Minuten später landeten die Jäger.
    Regungslos schaute Arneo Lekam den vier Männern in ihren flammendroten, schenkellangen Umhängen und mit den unverkennbaren, ebenfalls roten Turbanen entgegen. „Wir sympathisieren nicht mit den Ertrusern", protestierte der Prospektor, ohne auf die kurze Begrüßung einzugehen. „Davon überzeugen wir uns selbst.
    Oder hast du Probleme damit?"
    „Nein, natürlich nicht", wehrte Lekam ab. „Außer dass unser Aufbruch sich erneut verzögert."
    „Der Schutz vor Kollaborateuren genießt absoluten Vorrang. - Was ist in den Containern verstaut?"
    „Kleingeräte wie Scanner zur Ermittlung der Bodenbeschaffenheit.
    Außerdem sehr empfindliche Messvorrichtungen wie Masse- und Konturtaster auf fünfdimensionaler Basis."
    „In allen Containern?"
    „In zweien führen wir des aktivierte Roboter mit."
    „Katsugo-Sonderanfertigungen", sagte der Cel'Orbton und ließ durchblicken, dass er bestens informiert war. Arneo Lekam ging davon aus, dass die Kontrolle eine letzte Schikane des verärgerten Tato darstellte. Aber auch diese Hürde war zu überwinden. Ein rascher Blick in die Runde verriet ihm, dass Sercenal Mantorius sich weit zurückgezogen hatte. Das war zweifellos besser so. „Der Reihe nach öffnen!" Bergbaugerät kam in den Containern zum Vorschein: Desintegratorbohrer unterschiedlicher Größe, teilweise in Antigravsonden integriert; mechanisches Bohrgestänge aus Ynkonit in Verbindung mit antigravbestimmter Hydraulik; außerdem eine Vielzahl unterschiedlicher Kleinprojektoren mit Gravitrafspeichern. „... wir benötigen sie zur Errichtung von Prallfeldern, mit denen Bohrschächte größeren Durchmessers und Bohrgänge abgestützt werden können", erläuterte Gontran Elelis in seiner polternden, überlauten Art. Als einer der Celistas ihn aufforderte, die mit Schultergurten auf seinem Rücken befestigten Etuis abzunehmen und zu öffnen, stand der Springer dicht davor, die Beherrschung zu verlieren. „Das geht niemanden etwas an", stieß er wütend hervor. „Das sind private Dinge ..."
    Er kam nicht umhin, die unterschiedlich großen Behälter abzusetzen. Die beiden Celistas, die sich mit seinem Container befasst hatten, gaben sich erst zufrieden, als sie eine Unmenge wirklich privater Gegenstände zum Vorschein gebracht

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