2053 - Der neue Tato
einzuschalten", wandte Lekam ein. „Meine Expedition wurde daher genehmigt, ist aber leider mein privates Risiko. Und ich lasse mir von keinem kleinen Tato das Geschäft kaputtmachen, nur weil er keine Leute zur Verfügung stellen ..."
„Es reicht!" Bebend sprang Subeat auf. „Deine Unverschämtheit geht zu weit, Arneo! Ich werde dir jegliche Hilfe verweigern." Arneo Lekams Lächeln gefror zum erstenmal. „Setz dich wieder!" sagte er eisig. „Ich habe gelernt, dass alles käuflich ist. Aber ich bin nicht bereit, auch nur einen Chronner für Selbstverständlichkeiten zu bezahlen. Muss ich dich erst daran er innern, dass du gegen die Interessen des .Imperiums handelst?"
Subeat schloss für Sekunden die Augen und atmete tief ein. Als er den Prospektor wieder anschaute, war sein Zorn verflogen. „Ich sage dir, wo die Interessen des Imperiums liegen: In acht Tagen wird Seine Erhabenheit den Planeten besuchen. Die Vierte Flotte unter dem Oberbefehl von Mascant Kraschyn steht noch im Kreit-System. Der Kern von Baretus wird für den Besuch neu und imposanter als zuvor wieder aufgebaut. Außerdem gilt es, mit den Rebellen so etwas wie einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Das ist weit mehr Arbeit, als zwanzig Tontas am Tag zulassen." Langsam ließ er sich in seinen Sessel zurücksinken. „Was ich dabei nicht gebrauchen kann, sind private Störfaktoren. Ich habe keine Möglichkeit, umfangreichen Geleitschutz für eine Expedition abzustellen, deren Erfolg mehr als zweifelhaft erscheint."
„Wir fürchten die Ertruser nicht", sagte die Frau großspurig. „Und wir betteln auch nicht um Almosen", fügte Lekam spöttisch hinzu. „Wenn es dem Tato unmöglich ist, die Ertruser zu befrieden, müssen wir uns eben selbst helfen. Für unseren Schutz haben wir Katsugo-Kampfroboter an Bord. Privat finanziert, Subeat. Und nach dem neuesten Stand der Waffentechnik ausgestattet."
„Die Roboter werden euch nichts nützen", stellte dom Cyllken unumwunden fest. „Ich verlange, dass die ARNEOLE den Planeten innerhalb von zwei Tontas verlässt. Andernfalls lasse ich das Schiff beschlagnahmen. Damit ist alles gesagt, Arneo. Geht jetzt!" Unmittelbar vor dem Tato blieb der Prospektor noch einmal stehen. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, Subeat. Ich wende mich an das Oberbeschaffungsamt, und dann möchte ich nicht in deiner Haut stecken ..." Der Tato presste die Lippen zusammen. Kantig traten die Wangenknochen hervor, sein Blick wurde stechend. „Das übernehme ich selbst, Arneo Lekam. Bis die Antwort vorliegt, verhänge ich absolutes Startverbot über dein Schiff. Solltest du es doch versuchen, wird die ARNEOLE ohne Vorwarnung vernichtet."
Der Prospektor nickte zufrieden. „Warte nicht zu lange mit der Nachfrage", sagte er leise, „sonst könnte es sein, dass ich dir zuvorkomme. Wir sehen uns wieder." Der Roboter geleitete Arneo und Felara zu ihrem Gleiter. Sie redeten kein Wort, auch nicht, als Lekam die Maschine startete und Kurs auf den Raumhafen nahm. Erst als sie die ARNEOLE fast schon erreicht hatten, hielt die Arkonidin das Schweigen nicht mehr aus. „Du hast es dir mit Subeat gründlich verscherzt, Arneo. Wenn er dir Gift geben könnte, ich glaube, er würde es tun."
„Subeat ist nicht der Typ dafür. Eigentlich könnte Ertrus sich keinen besseren Tato wünschen als ihn."
„Sag nicht, du hättest Mitleid mit ihm. Wahrscheinlich spricht er jetzt schon mit Arkon."
Das Hangarschott mittschiffs stand noch offen. Lekam ignorierte den Leitstrahl und ließ den Gleiter von Hand gesteuert millimetergenau einschweben. „Theoretisch steht Subeat das Personal der gesamten Vierten Flotte zur Verfügung. Mit etwas gutem Willen hätte er uns ausreichenden Geleitschutz zur Verfügung stellen können. Wenn Arkon ihm die Wichtigkeit des Emb-Vorkommens bestätigt ..."
„Vergiss es", wehrte der Prospektor ab. „Hast du seine Blicke bemerkt, als er dich in Gedanken halb auszog? Er findet mich widerlich und dich schlampig, beide kein Umgang für einen Edlen Zweiter Klasse."
„Ich hoffe, Arneo, du bist dir des Risikos bewusst. Der Tato sieht nur noch den bevorstehenden Besuch Seiner Erhabenheit und reagiert entsprechend irrational."
„Was willst du von mir hören? Zweifel? Vergiss es!" Der Prospektor hatte sich im Kommandantensessel zurückgelehnt und wartete auf den Anruf des Tato. Währenddessen hatte die Mannschaft bereits begonnen, das Ausschleusen der Ausrüstung vorzubereiten, „Die Arbeiten sind nahezu
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