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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon bessere Zeiten gesehen, im Brustbereich prangte ein gelber Flicken.
    Forschend kniff Lekam die Brauen zusammen. In diesem Augenblick zog der Mann aus seinem Ärmel ein rotes Tuch von der Größe eines halben Lakens hervor, schnäuzte sich dröhnend und stopfte das Tuch umständlich wieder zurück. „Wie heißt du?" wollte Lekam endlich wissen. „Kasom."
    „Kein seltener Name."
    „Jeder in der Solaren Flotte kannte Melbar Kasom. Und Lemy Danger."
    „Du bist dabei. Ich erwarte dich in vier Stunden Standardzeit." Die beiden nächsten Bewerber lehnte der Prospektor ab. Danach nannte ein Mann erneut in gedämpftem Tonfall die Namen Melbar Kasom und Lemy Danger.
    Außerdem trug er am Handgelenk ein gelbes Bioband, das seine Körperfunktionen für medizinische Kontrollen aufzeichnete, und hatte einen stilisierten roten Schmuckkometen auf der rechten Brustseite angesteckt.
    Nach knapp drei Stunden, in denen Arneo Lekam mehrmals gezwungen gewesen war, mit der Waffe seiner Ablehnung Gewicht zu verleihen, in denen er sich wohl auch einige erbitterte Feindschaften zugezogen hatte, waren zwölf Ertruser ausgewählt worden. Inzwischen war der 14. Januar Standardzeit angebrochen.
    Fast pünktlich auf die Minute erschienen die neuen Hilfskräfte mit drei Privatgleitern. Jeder, selbst Sercenal Mantorius, atmete hörbar auf, als der Troß sich endlich wieder in Bewegung setzte und Fin Calley in südwestlicher Richtung verließ. Bis zur Mine von Dazgun Mira waren noch einmal rund zweihundertfünfzig Kilometer zurückzulegen. Das Gelände ermöglichte gleich nach der Stadt ein schnelleres Vorankommen als bisher.
    Nachdem ein Großteil der Anspannung von den Teilnehmern der Expedition abgefallen war, wurden Fragen laut, die zuvor niemand zu stellen gewagt ,hatte. „Was wollen wir wirklich in einer aufgelassenen Erzmine in der Wildnis von Ertrus?"
    „Was hat Dazgun Mira mit dem Besuch des Imperators zu tun?"
    „Wieso transportieren wir Tauchboote ausgerechnet zum Nordrand des Mattun-Gor-Vulkanlandes? Eine verlassenere Gegend gibt es auf ganz Ertrus nicht."" Arneo Lekam beantwortete alle Fragen mit Schweigen. Und Sercenal Mantorius fragte ohnehin keiner.
    Wenig mehr als die Hälfte des Weges bis zur Mine war zurückgelegt, als die Berge wieder schroffer emporwuchsen und die Schluchten sich verengten. Der Bucklige Reiter und' das Vulkanland waren vor Urzeiten durch einen Grabenbruch südwestlich des heutigen Fin Calley getrennt worden.
    Nur noch stockend ging es voran, bis der Troß kurz vor dem Ziel sogar umkehren musste, weil das Tal blind vor einer senkrechten Wand endete.
    Selbst wenn die Qolfim-Tauchboote mit den Gravojet-Triebwerken gestartet wären, hätten die Antigravschlitten zurückbleiben müssen. Für sie war das Hindernis unüberwindbar. Außerdem wollten weder Arneo Lekam noch Sercenal Mantorius das Risiko eingehen, dass die Boote während der eigenständigen Bergüberquerung havarierten.' Der Rückweg und das Ausweichen in ein Seitental nahmen knapp eine Stunde in Anspruch. Diesmal folgte der Konvoi einem schäumenden Fluss, der aus den Höhen des Vulkanlandes dem Rundon-Ozean zustrebte. Zerfurchte Felswände ragten zu bei den Seiten über hundert Meter hoch auf. Die Explosion ereignete sich gänzlich unerwartet. Der Donner wurde in dem engen Tal zum Weltuntergang. Vor allem, als die Druckwelle flussabwärts tobte und eine undurchdringlich scheinende Wolke aus Dreck und Geröll vor sich her peitschte.
    Nur Sekunden später ereignete sich flussabwärts eine zweite, kaum weniger heftige Explosion. Dem Geräusch der einstürzenden Felswände nach zu schließen, musste eine kleine Thermobombe gezündet worden sein.
    Der Hinterhalt war perfekt gewählt: Es gab kein Vorwärts mehr, und auch der Weg zurück war zumindest für einige Zeit versperrt. Von ihren Impulstriebwerken beschleunigt, schossen die Katsugos steil in die Höhe. Aber noch ehe die Dreckwolke sie erreichte, schienen sie sich vor dem schmalen Streifen hellen Himmels zu verflüchtigen und wurden unsichtbar.
    Unzählige schwere Waffen eröffneten von den Felsgraten aus das Feuer. Ohne wirksamen Punktbeschuss verpufften die Impulssalven in den Paratronschirmen beider Kampfgleiter und der Antigravschlitten. Wenigstens vorerst waren die Tauchboote nicht ernsthaft gefährdet. Anders die ungeschützten Privatgleiter der Ertruser. Inmitten des Chaos der Explosionswolken und Strahlschüsse sah Arneo Lekam die Ertruser aus den Wracks ihrer Gleiter springen und

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