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2055 - 13 gegen Arkon

Titel: 2055 - 13 gegen Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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arkonidische Kolonie Ertrus mit seinem Besuch beehren.
    Subeat dom Cyllkens Unbehagen stieg. Er fühlte sein Herz gegen die Brustplatte klopfen. Poch poch. Poch poch. Wie eine dumpfe Trommel, die die Gespenster einer ungewissen Zukunft herbeirief - böse Vorahnungen, deren Schatten seine Stirn umwölkten. Nein, dom Cyllken fühlte sich nicht wohl, und er hatte Mühe, angesichts der Tausende oder eigentlich Milliarden Augen und sonstigen Sinnesorgane, die auf die Schwebetribüne und den Tato von Ertrus gerichtet waren, Haltung zu bewahren.
    Erst kurz vor Beginn der Zeremonie traf auch Mascant Kraschyn in einem nach eigenen Plänen gefertigten Kampfgleiter ein, dessen aggressives Äußeres einem Geschwaderabzeichen der 4. Imperiumsflotte nachempfunden war: ein schwarzer Kjörkschädel mit aufgerissenem Maul und bluttriefenden Zähnen.
    Die um das Arkadium geparkten, farbenfrohen Prunkgleiter der anderen Honoratioren machten sich gegen Mascant Kraschyns düsteren Kampfgleiter wie verschreckte Nektarflügler aus. Der Mascant begrüßte dom Cyllken mit einem absoluten Minimum der nötigen Förmlichkeiten - knapp, beinahe schon frostig - und stakste in seiner bronzen schimmernden Raumkampfrüstung auf die andere Seite der noch leeren Thron-Troika, die für den Imperator und seine Begleiter vorgesehen war. Zwei Begleiter, denn der Terraner Julian Tifflor und das Wesen Morkhero galten zusammen als „Doppelperson", als „"Verkünder des Imperators", und würden aus naheliegenden Gründen auch lediglich einen Platz benötigen.
    Mascant Kraschyn, hochdekorierter Feldherr der „Operation Stiller Riese", davor Anführer der 17. Arkonidischen Spezialflotte, die in einem Handstreich das nur 815 Lichtjahre von Larsaf III entfernte Orion-Delta-System besetzt und den terranischen Verteidigungsminister Reginald Bull gefangengenommen hatte, würdigte dom Cyllken keines weiteren Blickes. Er setzte sich steif und verscheuchte mit einer unwilligen Handbewegung einen der zwischen den Logen herumkurvenden Servos. Die scheibenförmigen Roboter waren hauptsächlich bessere Gegensprechanlagen und zugleich Empfängerstationen des speziellen Materie-Transmitternetzes, über das die Tatoratsküche die Ehrengäste mit exotischen Erfrischungen und kulinarischen Extravaganzen versorgte.
    Aber nicht den unnahbaren Mascant. Der hagere, zwei Meter große Dreisonnenträger unterhielt sich über einen in seinen schlohweißen Haaren verborgenen Minikomprojektor mit irgendeinem unsichtbaren Untergebenen und tat ansonsten so, als ob ihn die ganze feierliche Veranstaltung nichts anginge. Arroganter Militärschädel! dachte dom Cyllken, dem durchaus bewusst war, dass die meisten der auf der Schwebetribüne versammelten Gäste zur Imperialen Flotte gehörten - wie ihre schwelgerisch verzierten Galauniformen sehr deutlich zeigten.
    Angehörige des höheren Arkon-Adels waren kaum vertreten, lediglich einige Kurii und Tatos von Kolonialsystemen aus dem Nebelsektor - Edle Zweiter Klasse wie dom Cyllken selbst. Auch wenn es offiziell nicht zugegeben wurde, galt Ertrus auf Arkon Inach wie vor als Frontwelt, um die man tunlichst einen weiten Bogen flog. Das Schicksal seines Vorgängers Forma da Ricce, der einem Selbstmordattentat einheimischer Extremisten zum Opfer gefallen war, hatte beim Hochadel des Imperiums einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Und erst recht die gefürchteten „Schwarzen Listen" des ertrusischen Untergrunds, die unabwendbaren Todesurteilen gleichkamen.
    Umso beeindruckender und symbolträchtiger war die Tatsache, dass der Höchstedle selbst Ertrus besuchte. Als Zeichen. Als Fanal: Seht her. ich der Imperator auf dem Kristallthron, komme persönlich, um euch als neue Mitglieder im Göttlichen Imperium willkommen zu heißen. Eine große Geste. Die Geste eines wahren Herrschers. So wurden Reiche errichtet, die Jahrtausende überdauerten. Und Subeat dom Cyllken war dafür verantwortlich, diesem historischen Akt einen würdigen Rahmen zu verleihen. War der Rahmen würdig? Vom äußeren Anschein her ja.
    Die halbmondförmige Tribüne war voll besetzt und wurde an ihren Rändern von energetischen Girlanden in den Farben des Wappens derer von Bostich umspielt. Die zentrale Antigravloge schwebte scheinbar auf silbrigen Wolken, die von grellen, fein verästelten Blitzen durchzuckt wurden. Zu ihren Füßen stand die reglose Garde der Naats, deren grüne Energievisiere wie ein Echo der flackernden Kunstblitze wirkten.
    Auf dem ovalen Festplatz waren

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