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2062 - Portal-Installateure

Titel: 2062 - Portal-Installateure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Megawatt bereitgestellt bekam und fünfundzwanzigmillionenfache Überlichtgeschwindigkeit erreichte. Selbst die Kraftwerke der legendären MARCO POLO lieferten ursprünglich als kurzfristige Maximalleistung „nur" 1,2 Milliarden Megawatt. „Eine hochbrisante, fliegende Bombe!" platzte Trim heraus, als hätte er meine Gedanken erfasst. „Milde ausgedrückt", ergänzte ich. Rubens linkes Auge sah zu mir, das rechte zu Trim. „Aber ..."
    „Eure Energie-Erzeuger könnten bei uns zu Hause einen vielfach leistungs fähigeren Großraum er versorgen. Einen echten Großraum er, wohlgemerkt!" Trim wiegte den Kopf und verzog das Gesicht; berechtigte Kritik und ebenso angebrachte Höflichkeit rangen in ihm miteinander. „Hier allerdings ... Es bricht einem das Horn, wie's bei euch so treffend heißt."
    „Ihr pumpt gewaltige Kräfte in die Anlagen, aber heraus kommt nicht mal ein laues Lüftchen", sagte ich und wunderte mich fast über mich selbst. Jungmutanten belehren Dominant-Forscher! Na, so was!
    Trotz des ebenso selbstkritischen wie -ironischen Gedankens, aber weiterhin von dem durch die terranische Hypnoschulung vermittelten Wissen zehrend, gab ich mir einen Ruck. Ich hob die Hand und zählte an den Fingern auf: „Das Beschleunigungsvermögen im Unterlichtbereich erreicht kaum fünf bis zehn Prozent dessen, was wir kennen. Hinzu kommt, dass der Übergang in den Halbraumflug bei einem erschreckend niedrigen Prozentsatz der Lichtgeschwindigkeit stattfindet. Das ist nicht nur extrem energieaufwendig, sondern nach terranischer Erfahrung höchst gefährlich.
    Von den vielen anderen Kleinigkeiten will ich erst gar nicht reden. Mir scheint, dass ihr versucht, mit einem Luxushotel in den Weltraum vorzustoßen. „Mein Blick glitt über die mehrere Meter durchmessenden Isolations-Röhrenfelder zur Energieübertragung, die aus Boden und Decke entsprangen und in zwanzig wuchtige Aggregatblöcke in kreisförmiger Anordnung mündeten. Kristallbeschichtete Parabol-Hohlspiegel ragten aus den Blöcken hervor. Ihr gemeinsamer Brennpunkt war offensichtlich mit dem Kern einer bizarren Kristallformation identisch, deren Funkeln und Gleißen in meinen Augen schmerzte. Sie erhob sich im Zentrum der Anlage von einem Sockel und erinnerte entfernt an einen vielfach abgestuften Stalagmiten von vierzig Metern Höhe. Im Zentrum blitzte ein sonnenheller Punkt rhythmisch auf, begleitet von einem tieffrequent dumpfen Rumoren. Ähnlich wie bei den ersten Kalup Konvertern haben die Sambarkin also auf ein dezentrales, stationäres Projektionsschema zurückgegriffen. Die für den Halbraumeffekt notwendige Feldrotation entsteht hierbei durch das reihum gehende Ein- und Ausschalten der einzelnen Projektorkomponenten.
    Der Vorteil war zwar, dass das Gesamtfeld jederzeit neu konfiguriert werden konnte, als Nachteil erwiesen sich allerdings die niedrigen Rotationswerte und die damit verbundene geringe Leistung. Der Mittelpunkt der Anlage war der eigentliche, starr eingebaute Kompensationskonverter: ein Oszillator mit als Wandler arbeitenden Hyperkristallen. Die Projektoreinheiten in ringförmiger Anordnung waren als offene Resonatoren ausgebildet, deren Brennpunktanordnung mit der des Konverters zusammenfiel. „Das war deutlich!" Ruben deutete eine zweifellos spöttische Verbeugung an, die Ohrläppchen bewegten sich mit einer Hektik, dass ich die Bedeutung der nonverbalen Zeichen nicht mehr erfassen konnte. „Leider verfügen wir nicht über Rittertechnik - die dürfte euch eher zufrieden stellen."
    „Darum geht's nicht, Ruben", wider sprach Trim energisch. Seit dem gewonnenen Zweikampf hatte er beträchtlich an Selbstbewusstsein gewonnen. „Uns ist nur zu gut bewusst, dass ihr mit unzulänglichen Mitteln das Beste zu erreichen versucht. Dennoch ist es... nun, ungewöhnlich, auf solche Umsetzungen zu stoßen."
    „Und daher unser Unbehagen", fügte ich besänftigend hinzu; nicht zu letzt auch, um die penetrante Flüsterstimme des eigenen schlechten Gewissens zu beruhigen. Monochrom-Mutanten sind höflich und zurückhaltend, dürfen nicht auffallen, sind zu jung, um - wie nannte es Trim? - von Tuten und Blasen eine Ahnung zu haben. So ein gequirlter Quark!
    Ruben war zweifellos ein hervorragender Wissenschaftler, und die Leistung der Sambarkin durfte keineswegs geschmälert werden. Sie hatten, indem sie sich das Wahre Wissen zugänglich machten, Beachtliches geleistet. Letztlich kann all das dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die CER-RANGY

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