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2062 - Portal-Installateure

Titel: 2062 - Portal-Installateure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Installationsschiffen sind unterwegs, begleitet von Raumern der Legion, während an anderer Stelle Portalplattformen im geostationären Orbit kreisen, um vorab das Raum-Zeit-Gefüge zu präparieren. Du kennst dein nächstes Ziel, ein Sektorportal soll im Checkalur 0059 errichtet werden - Larkinzo, der einzige Planet der gleichnamigen roten Sonne, wird seit fast einem Dammjahr von der dortigen Portalplattform vorbereitet. Du freust dich auf die Aufgabe, weißt um ihre Wichtigkeit für das Ganze.
    Denn du bist ein Portal-Installateur.
     
    2.
     
    11. Januar 1304 NGZ
    10C.07K.10R. / 433.903D
     
    „... Reaktorausstoß erreicht Normwert."
    „Sämtliche Systeme bereit."
    „Halbraum-Konverter in Drossel phase." Halblaute Meldungen erklangen in der Zentrale. Trim und ich saßen am Podestrand, hatten auf Antigravpolstern schwebende, nierenförmige Display-Pads herangezogen. Wir verfolgten genau die von den Sambarkin eingeleiteten Programmabläufe und Einzelschritte. Ändern konnten wir zwar nichts, aber das Wissen, ständig umfassend informiert zu sein, verlieh ein trügerisches Gefühl der Sicherheit.
    Ruben hatte zur weiteren Beruhigung ausführliche Berechnungen vorgelegt und auf die berücksichtigten Sicherheitstoleranzen hingewiesen.
    An diesem Punkt hatten Trim und ich aufgeben müssen - so detailliert waren unsere Kenntnisse nun auch wieder nicht, um hier weiter mitreden zu können. In dieser Hinsicht mussten wir den sambarkischen Wissenschaftlern vertrauen. Ihre Erfahrungen in der Raumfahrt mochten zwar nicht ausgeprägt sein, aber Selbstmörder waren sie keineswegs und erst recht keine Stümper. „Aufbau des Kompensationsfeldes in hundert Hiddyn!" befahl Kommandant Cerbon Hattam. „Verstanden; hundert Hiddyn - ab jetzt."
    Vor wenigen Minuten war die Datumsanzeige auf den zehnten Croz umgesprungen. Als die Bahn von Sastudan Rimba, dem siebten, äußersten Planeten, passiert wurde, war für mich als Orter die Anspannung der zweihundertköpfigen Stammbesatzung fast körperlich spürbar gewesen. Sehr gemächlich, mit Beschleunigungsphasen, bei denen Werte von mehr als zehn Kilometer pro Sekundenquadrat nicht überschritten wurden, hatte die CERRANGY den Bereich der Transitionssonden durchquert. Von einer Andruckbelastung war nichts zu bemerken; genau wie bei den Raumschiffen in der Milchstraße kam der Semi-Manifestation genannte Effekt zum Einsatz. Ein Detailbild zeigte die Simulation der tausend Meter durchmessenden Sphäre, deren hyperenergetische, nicht vollständig geschlossene Feldstruktur unsichtbar war, aber ein „entrücktes", vom übrigen Weltall separiertes Inertialsystem erstellte.
    Vollständig geschlossene Strukturfelder führten im Allgemeinen zur tatsächlichen Transition, also zu einer Entstofflichung mit anschließender Rematerialisierung, oder generierten in modifizierter Form ein eigenständiges Miniuniversum wie bei der Grigoroff-Schicht. Im Gegensatz dazu schufen unvollständig geschlossene Strukturfelder innerhalb ihres Wirkungsbereichs eine Mischzone zwischen konventionellem und übergeordnetem Kontinuum. Es war ein im Grunde nur modellhaft erfassbares Phänomen, weil sich jede konventionelle Wechselwirkung maximal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten konnte. Wechselwirkungen des Standarduniversums wurden deshalb bis zu einem gewissen Grad „ver drängt".
    Erreichte aufgrund der Entrückung die relative Distanz einige Lichtstunden, musste jeder Einfluss zwangsläufig unwirksam bleiben, weil er Stunden benötigen würde, um überhaupt beim Raumer einzutreffen. Im Verhältnis zum übrigen Weltraum nahm das feldumschlossene Objekt also quasi eine pseudosubstantielle Struktur an. Konventionell konnte die durch die Semi-Manifestation generierte Relativdistanz natürlich gar nicht gemessen werden, denn es handelte sich bei der millimeterdünnen Grenzschicht um einen übergeordneten Prozess, zu dessen exakter Beschreibung die Formalismen der Hyperphysik benötigt wurden. Faustregel ist hierbei aber: Je genauer die Feinjustierung ist, desto größer der Wert der Relativdistanz.
    Theoretischer Grenzwert ist die Annäherung an unendlich.
    Das Haupteinsatzgebiet der Semi-Manifestation lag bei den Andruckabsorbern in Verbindung mit künstlicher Gravitation. Diesen auch Inverter genannten Aggregaten waren drei Hauptkomponenten zuzuordnen, die im wechselseitigen Zusammenspiel der Wirkung meist kaum voneinander getrennt werden konnten: Andruckabsorption, künstliche Gravitation und Aufhebung der

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