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2066 - Der Thronfolger

Titel: 2066 - Der Thronfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seines Vaters zu sprechen. „Terra hat meinen Vater auf dem Gewissen", rief er der Versammlung anklagend zu. „Terra besetzt seit mehr als tausend Jahren die Welten, die dem Göttlichen Imperium rechtmäßig zustehen. Ich, Bostich II., werde nicht länger dem Treiben der schändlichen Emporkömmlinge von Larsaf III zusehen. Mit mir bricht ein neues Zeitalter an."
    Ein leises Raunen ging durch die Menge, und Marchany spürte, dass sich in ihr eine gewisse Spannung aufbaute. Enzon machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen, und sie fuhr die Kameras noch näher an ihn heran, um aus nächster Nähe aufzunehmen, was nun kommen sollte. „Mit dem heutigen Datum, dem 25. Prago des Tarman 21.423 da Ark, erkläre ich als Imperator von Arkon Terra den Krieg!" Seine Worte lösten einen Sturm der Begeisterung aus. Die Männer und Frauen der Versammlung sprangen von ihren Sitzen auf, um ihm stehend zu applaudieren. Es dauerte lange, bis es wieder so ruhig wurde, dass er fortfahren konnte. „Die Flotte des Kristallimperiums wird mit dem heutigen Tag den bewaffneten Kampf aufnehmen", schloss er seine Erklärung ab. „Ich selbst werde an Bord meiner Thronflotte ARK'IMPERION die Einheiten Arkons in den Rachefeldzug führen."
    Lächelnd in die Hände klatschend und ihr wegen ihrer Arbeit applaudierend, betrat Yinkall das Studio. „Du hast großartige Arbeit geleistet, Marchany", lobte er sie. „Sargor da Progeron ist überaus zufrieden mit dir. Deine Reportagen wurden beinahe ungekürzt in die Galaxis ausgestrahlt und dürften auf zahllosen Welten Begeisterung ausgelöst haben. Sie zeugen von Ruhm und Macht Arkons. Und von unserem Reichtum."
    „Danke."
    Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Nun spürte Marchany, wie erschöpft sie war. Die über viele Stunden andauernde Konzentration zeigte ihre Wirkung. Das Projekt war abgeschlossen, und sie war mit ihren Kräften am Ende.
    Er streckte beide Arme aus. „Komm zu mir", bat er. „Nicht jetzt", widersprach sie. „Yinkall, ich bin erledigt."
    „Das verstehe ich." Die Journalistin schreckte auf, weil diese Worte mit so eigenartiger Betonung über seine Lippen gekommen waren. „Du verstehst? Das kann ich mir nicht vorstellen.
    Mir schwirrt der Kopf. Alles war ungeheuer anstrengend. Ich begreife gar nicht, was alles in den letzten paar Tagen auf mich eingestürzt ist." Yinkall legte ihr die Hände an die Arme und zog sie mit sanfter Gewalt hoch. „Die Einweihung des Palastes auf Urankan-5 im Hayok-Sternenarchipel, die zur Katastrophe wurde und mit der Ermordung des Imperators durch terranische Roboter endete ...", begann er und legte die Arme um sie. „Du zweifelst doch nicht daran, dass es TARA-V-UHs waren?"
    „Nun, um ehrlich zu sein, ganz sicher war ich mir nicht. Mir kam das alles ein wenig zu deutlich vor."
    „Womit du recht hast", entgegnete er. „Wie bitte?"
    Marchany schreckte auf. „Es waren keine terranischen Roboter. Natürlich nicht."Die Journalistin blickte ihn entsetzt an und versuchte, die Wahrheit aus seinem Gesicht zu lesen. Dabei kam ihr ein schrecklicher Verdacht. „Wer ... wer bist du eigentlich, Yinkall?" stammelte sie. „Weißt du es wirklich nicht? Mercarit hat es dir doch gesagt. Männer wie mich nennt man Kralasenen." Marchany fühlte, wie es ihr eiskalt über den Rücken lief. Sie wollte sich aus seinen Armen befreien, doch sie war wie gelähmt. Sie spürte die harten Muskeln seiner Arme, und sie fand nicht die Kraft, sich gegen sie zu wehren. „Nun ja, mit deinen Zweifeln hätten wir leben können, Marchany! Aber wie konntest du nur auf den Gedanken kommen, Enzon heimlich zu beobachten und Kameras in seiner Kleidung und seinen Haaren zu verstecken? Es war ein Vertrauensbruch, den wir nicht verdient haben." Marchany hatte nur noch Angst. Sie vermochte keinen klaren Gedanken mehr zu fassen. Sie hatte gegen die ungeschriebenen Gesetze des Kristallpalastes verstoßen, indem sie den neuen Imperator in den für sie gesperrten Räumen gefilmt hatte. Es war unglaublich naiv von ihr gewesen, dass sie geglaubt hatte, dieser Verstoß werde unentdeckt bleiben. „Was hast du vor, Yinkall?" flüsterte sie. „Nichts, Marchany", entgegnete er mit einem geheimnisvollen Lächeln. „Ich hatte meine Heimlichkeiten, du hattest deine Heimlichkeiten. Das verbindet doch. Oder? Du brauchst dich nicht zu fürchten. Du hast etwas erfahren, was du nicht wissen solltest, aber das Problem werden wir schon lösen."
    „Wer steckt dahinter?" fragte sie. „Wer

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