Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2067 - Angriffsziel Terra

Titel: 2067 - Angriffsziel Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schlagkräftige Flotte an einem einzigen Ort versammelt gewesen. Vergleichbare Größenordnungen hatte es nur zur Zeit der Methankriege gegeben.
    Keinen Gedanken verschwendete Hand Kraschyn an Mascant Baraschin, dem Topsid für kurze Zeit unterstellt worden war. Baraschin hatte nicht das Format, einen Feldzug gegen Terra zu führen. Der 25. Prago des Tarman 21.423 da Ark würde unauslöschbar in die Geschichte der Galaxis eingehen.
    Nach einer kurzen Überlichtphase fiel die AUMOKJON inmitten einer unüberschaubaren Anzahl großer Kampfschiffe in den Normalraum zurück, zwei Lichtstunden vor der fiktiven äußeren Grenze des Solsystems und damit lächerliche siebeneinhalb Lichtstunden von Terra entfernt.
    Nacheinander trafen die Bestätigungen der einzelnen Flottenkontingente ein, dass sie ihre Angriffspositionen erreicht hatten. Noch vor Wochen waren in Stabskreisen die Aspekte terranischer Defensivstrategien sehr konträr diskutiert worden. Die Vermutung, dass die gefürchtete Aagenfelt-Barriere im Unterlichtflug umgangen werden konnte, hatte indes erst vor kurzem ihre Bestätigung gefunden. Die letzte Gewissheit verdankte der Mascant SEELENQUELL. Er konnte es kaum erwarten, Terra fallen zu sehen. Jede Tonta, die verstrich, erschien Kraschyn als verlorene Zeit. Andererseits hatte er keine Wahl, als auf SEELENQUELLS endgültiges Angriffssignal zu warten. Nichts geschah ohne Grund. Hand Kraschyn ahnte, dass sein Herr auf dem fernen Arkon einen Trumpf bereithielt. Er kannte die Terraner oder glaubte dies zumindest. Sie würden eher bis zum letzten Atemzug kämpfen, als zu kapitulieren. Vor allem waren sie in der Lage, sich ihrer Haut zu wehren. Kein Arkonide hatte das Debakel im System von Boscyks Stern vergessen. Acht Terra-Monate waren vergangen, seit Keon'athor Zeirron achttausend Schlachtschiffe über Olymp in den Untergang geführt hatte.
    Mit der Eroberung von Ertrus hatte Mascant Kraschyn diese Schmach ausgeglichen. Nicht umsonst hatte SEELENQUELL ihn zu seiner Hand und zum Befehlshaber über die vereinte Imperiumsflotte gemacht, um die Emporkömmlinge und Plagegeister von Larsaf In zur Räson zu bringen. Viele Arkoniden befürchteten über Terra ein ähnliches Schicksal wie bei Boscyks Stern. Vor allem in den unteren Rängen kursierte das Gerücht einer aussichtslosen Schlacht, bei der mehr als die Hälfte aller Schiffe von vornherein auf den Verlustlisten standen. Vereinzelte Flüsterpropaganda sprach sogar von „Kanonenfutter", was letztlich bedeutete, dass Raumsoldaten ihr eigenes Wohlergehen über das Wohl des Huhany'Tussan stellten - eine Insubordination, der Hand Kraschyn mit aller Härte begegnete. Allein während der letzten zehn Tontas hatte er vierundzwanzig Arbtanen von ihren Positionen entfernen und nach Arkon deportieren lassen. Gemessen an der Größe der Flotte, waren 24 Fälle ein verschwindend geringer Promillesatz.
    Kraschyn hätte wegen Aufrufs zur Meuterei und Hochverrats die Todesstrafe aussprechen können, schon um eventuelle Mitläufer abzuschrecken, aber SEELENQUELL hatte anders entschieden.
    Zufrieden betrachtete Mascant Kraschyn das große Hologramm des Solsystems, dem einige untergeordnete Arbeitsplätze in der Zentrale der AUMOKJON hatten weichen müssen. Die Position jedes imperialen Schiffes war markiert ein eindrucksvolles, verschiedenfarbiges Lichtermeer. Das Gros bewegte sich augenblicklich mit achtzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit aus vier Hauptrichtungen auf das Sonnensystem zu. Jeweils 70.000 Kampfschiffe stießen von beiden Seiten nahezu senkrecht auf die Ekliptik herab, ihr Ziel waren die inneren Planeten. Drei keilförmig gestaffelte Angriffswellen würden in kurzen zeitlichen Abständen die Terraner überrennen. Die erste Linie bestand aus Schweren und Leichten Kreuzern. Ihre Pulks bildeten die Keilspitze und sollten nicht nur die vermuteten Minenfelder ausfindig machen, sondern die Verteidiger in ersten Gefechten binden.
    Die Minen, denen im System von Boscyks Stern zu viele Einheiten der 17. Imperialen Flotte zum Opfer gefallen waren, bereiteten Mascant Kraschyn Kopfzerbrechen. Es gab eine Handvoll arkonidischer Agenten im Solsystem. Wenige Wochen nach dem Feldzug gegen Ertrus war an sie der Befehl ergangen, die Lage der Minenfelder zu ermitteln und nach der offiziellen Kriegserklärung ein KorraVir auszusetzen.
    Die nach Arkon weitergeleiteten Datensätze hielt Kraschyn für falsch. Zuglauben, dass es tatsächlich nur drei verminte Regionen abseits aller

Weitere Kostenlose Bücher