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2069 - Die Ritter von Dommrath

Titel: 2069 - Die Ritter von Dommrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufblitzen. Ungläubig musterte sie ihn. Dann lachte sie schrill auf. „Womit?" fragte sie. „Wir haben nur sechshundert Raumschiffe in Sicherheit bringen können, von denen kein einziges fernflugtauglich ist. Und woher willst ausgerechnet du, Zyn Kascha, die Tatkraft nehmen, alle anderen mitzureißen, etwas zu wagen, wovon sie sonst höchstens in ihren Alpträumen heimgesucht werden?" In diesem Augenblick wurde ihm klar, dass er Ayre endgültig verloren hatte. „Wir werden sehen", sagte er nur. „Wir werden sehen."
    Zyn Kascha musste schnell feststellen, dass Ayre Alona'de recht behalten sollte. Die Kimbaner akzeptierten noch immer nicht, dass sie versuchen mussten, ihre Heimat zu verlassen und an einem anderen Ort, in einer anderen Galaxis, einen neuen Anfang zu wagen. Sie wollten gemeinsam mit ihren Ahnen untergehen. Wenn er seine Artgenossen überzeugen wollte, musste er Akzente setzen. Und zwar allein. Nicht ganz allein.
    Er konnte auf die Haj'Markani zurückgreifen. Die Kimbaner bereiteten sich tief unter der Oberfläche ihrer Welt auf ihr Ende vor und interessierten sich nicht mehr dafür, was mit den Doppelstabrobotern geschah. Zyn Kascha verfügte Über die nötigen Kodes, sich ihrer Hilfe zu vergewissern. Er wies die eine Hälfte von ihnen an, weitere Doppelstabroboter herzustellen, und die andere, die vor der Evakuierung in gigantischen Kavernen konservierten Raumschiffe der Kimbaner umzurüsten. Und er spannte die Caranesen ein, die schon seit Ewigkeiten in Gemeinschaft mit den Kimbanern auf Kimb lebten und froh waren, Befehle ausführen zu können. Zu dem Haj'Markani, der die Arbeit der Roboter koordinierte und seine Anweisungen an sie weitergab, entwickelte er schon bald so etwas wie Zuneigung, und nach wenigen Wochen war er ihm vertrauter, als Ayre Alona'de es jemals gewesen war.
    Schließlich nannte er ihn nicht mehr bei seiner Registriernummer, sondern verlieh ihm bei einer kleinen, schlichten Zeremonie, bei der nur sie beide anwesend waren, den Namen Haj.
    „Wenn wir die Triebwerke von vierhundert Raumschiffen ausbauen und jeweils zwei davon in die zweihundert restlichen einsetzen", argumentierte Haj, „verdreifachen wir die Reichweite dieser Schiffe. Dann müsste es möglich sein, die Nachbargalaxis Pooryga zu erreichen." Zyn Kascha nickte.
    Obwohl die Kimbaner theoretisch über die technischen Möglichkeiten verfügten, hatten sie nie den Drang verspürt, ihre Galaxis zu verlassen. Und daher auch nie Fernraumschiffe entwickelt. Hier in den Kavernen verfügten sie nicht über die Möglichkeiten dazu. Sie mussten mit dem auskommen, was vorhanden war.
    „Das deckt sich mit meinen Berechnungen", sagte er. „So gehen wir vor. Aber wir dürfen es dabei nicht bewenden lassen. Wir müssen die Schiffe wohnlich gestalten, um so viele Kimbaner wie möglich an Bord der Schiffe zu locken." Hajs rot leuchtende Kameraaugen schienen kurz zu flackern. „Und was ist mit den Caranesen?" fragte er. „Was soll mit ihnen sein?" gab Zyn zurück. „Die Besatzung eines jeden Schiffes wird zur einen Hälfte aus Kimbanern, zur anderen aus Caranesen bestehen."
    „Die denkbar gerechteste Lösung für ein Volk von Gerechtigkeitsfanatikern", sagte Haj. Zyn glaubte, ein leises Knirschen in der ansonsten wohlmodulierten Stimme des Roboters zu hören. „Zurück zu den Schiffen", sagte er. „Wir müssen flüsternde Brunnen einbauen, Gärten und Parkdecks. Der Flug nach Pooryga wird nur wenige Wochen dauern, doch wer weiß, was uns dort erwartet? Wie lange wir dort nach einer Welt suchen müssen, auf der wir leben können?" Haj schwieg. „Und wir müssen so viele Doppelstabroboter wie möglich mitnehmen", fuhr Zyn fort. „Desaktiviert, dicht an dicht gestapelt. Sie werden uns helfen müssen, unsere neue Heimat aufzubauen."
    „Ich werde alles nach deinen Wünschen in die Wege leiten", sagte Haj. „Und ich", sagte Zyn, „werde weiter an der Rede arbeiten, mit der ich meine Artgenossen überzeugen muss, mir und meinem Plan zu folgen."
    Zyn schuf unzählige Versionen dieser Rede, doch schließlich verwarf er alle und konzentrierte sich auf das Wesentliche. Das Kommunikationssystem übertrug seine Worte bis in die entlegensten Winkel der Kavernen. Jeder Kimbaner, jeder Caranese hörte sie. „Kohagen-Pasmereix wird untergehen", sagte er, „und damit auch unsere Heimat Kimb. Ich akzeptiere den Wunsch derer, die mit ihren Ahnen untergehen möchten. Aber diese Kimbaner sollten auch meinen Wunsch akzeptieren, den

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