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207 - Weg eines Gottes

207 - Weg eines Gottes

Titel: 207 - Weg eines Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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sag dir nochmals danke, Kollege Koroh, dass wir als freie Wawaas hier bleiben und die Nacht in Sicherheit genießen dürfen. Es kommt nicht oft vor, dass wir ohne Angst vor den wilden Tieren schlafen können. Wie ist es gelaufen?«
    Mombassa musste seine Schlemmerei unterbrechen, um zu übersetzen. Der Erste Maschiinwart drehte sich weg, während Koroh in wenigen Worten den Verlauf schilderte. Ein starkes Gefühl in seinem Inneren sagte ihm, dass er den Wawaas vertrauen konnte. »Yao hat Recht. Banyaar darf nicht König werden. Das Volk ist ihm gleichgültig. Aber die Konferenz ist auf seiner Seite. So haben wir keine Möglichkeit, es zu verhindern.«
    »Warum murkst ihr den nicht einfach ab?«, fragte Olusegun. »Wir machen das immer so mit Leuten, die wir nicht leiden können.«
    Mombassa grinste bei der Übersetzung und fuhr sich mit dem Finger über den Hals.
    Koroh schaute entsetzt. »Das wäre Frevel. Wer einen aus dem Königshaus tötet, den bestraft Papa Lava auf furchtbare Weise. So sagen es die Uni-Regeln von alters her. Kein Huutsi würde sich jemals an einem Angehörigen des Königshauses vergreifen, schon gar nicht am Prinzen.«
    (Wer ist der Herr über diese Uni-Regeln?) Urplötzlich war die fremde Stimme in Koroh und in Yao gleichzeitig. Sie entstand direkt in ihren Gedanken. Gleichzeitig sahen sie einen strahlend schönen, grünen Kristall vor sich. Ein Kranz aus irisierenden Strahlen umgab ihn. Beide Huutsi blickten verstört um sich.
    »Wer… wer bist du?«, fragte Yao laut.
    (Ich bin Papalegba, der Gott der Wawaas.)
    »Bist du ein mächtiger Gott?«, fragte Koroh.
    (Sehr mächtig. Ich vermag sehr vieles. Zum Beispiel kann ich die Schrift auf deinen Ohrscheiben lesen. Du möchtest doch gerne wissen, was da darauf steht?)
    »Ja… ja, natürlich, Gott Papalegba. Das würde ich gerne wissen.«
    (Gut. Auf der einen an deinem linken Ohr steht Will’dekker Heerz’buam Heerzi’lein.)
    »Was bedeutet das?«
    (Sie waren mächtige Schamanen ihrer Zeit. Sie konnten Primär… Menschen allein mit ihrer Stimme heilen oder vernichten.)
    »Oh. Und die andere Scheibe?«
    (Noch ein mächtiger Stimmen-Schamane. Er heißt Schoo’kokker Hümm’of Meij’sool.)
    Mul’hal’waak hatte tatsächlich keinerlei Mühe, die Zeichen zu lesen. Sie entstammten zwei untergegangenen Sprachen, die der Primärrassenvertreter Mooris’pulajn beherrscht hatte. (Wer also ist der Herr über die Uni-Regeln? Ich bin sicher, dass es sich dabei um euer Heiliges Buch handelt. Um das Gesetz der Huutsi.)
    »Ja, das stimmt, Gott Papalegba«, antwortete Koroh. »Aber unser Heiliges Buch ist seit annähernd zwei Jahrhunderten verschollen. Papa Lava hat die Aula, in der es aufbewahrt wird, mit seinem Ausfluss und seinem Beben auf ewig für uns verschlossen. Es gibt keine Möglichkeit mehr, sie zu erreichen. Wir wissen heute nicht einmal mehr genau, wo im Bauch von Papa Lava die Aula liegt.«
    »Das stimmt so nicht«, erwiderte Yao. »Der Gazellen-Clan verbreitet diese Lüge. Ich bin sicher, dass sie genau wissen, wo die Aula ist, und auch Zugang zu ihr haben.«
     
    (Ein Erdbeben und ein Vulkanausbruch haben die unterirdischen Hallen, die der Primärrassenvertreter Mooris’pulajn Verwaltungstrakt nannte, unzugänglich gemacht, wenn wir der Version des Primärrassenvertreters Koroh folgen), stellte Mul’hal’waak fest.
    (Exakt), erwiderte der Namenlose. (Die genaue Lage des Verwaltungstrakts war aber niemals in seinem Wissensspeicher hinterlegt. Darüber hat er sich mit der Biotischen Einheit Biizi’mung nicht unterhalten.)
    (Dann können wir die Aula also nicht finden, um dem Primärrassenvertreter Yao zur Macht zu verhelfen?)
    (Wer sagt das?)
     
    Mit wachsender Erregung lauschten Yao und Koroh den Worten des Gottes Papalegba. Sie waren von derart großer Brisanz, dass der Erste Maschiinwart keuchend auf die Knie fiel. »Wenn es stimmt, was du sagst, bist du der größte Gott, den diese Welt je gesehen hat, Papalegba.«
    Danach ließ Koroh Lustsklavinnen für die Wawaa-Männer kommen. Mombassa schnappte sich gleich fünf und verschwand breit grinsend mit ihnen zwischen den Bäumen. Die Huutsi-Soldaten ließen ihn gewähren. Bantas eifersüchtige Blicke folgten ihm. Sie grunzte und spuckte verächtlich aus, als sie gleich darauf die spitzen Schreie der Sklavinnen vernahm. Auch Mongoo nahm es mit zweien auf. Die anderen siebzehn Wawaa-Männer begnügten sich mit je einer. Nur Olusegun, dem die Mädchen in erster Linie zugestanden

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