Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2072 - Der Pakt mit dem Teufel

Titel: 2072 - Der Pakt mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ahnte Bostich, welche Pläne Rhodan hatte. Natürlich wusste der Arkonide genau, was für ein Tag war. Ebenso wusste er, welche Zeremonie in diesen Stunden auf der Zielwelt vor sich ging. „Auf dem Krankenbett warst du mit. unserer Zusammenarbeit einverstanden", sagte Rhodan zu dem Arkoniden. „Du siehst, ich komme dir einen großen Schritt entgegen. Ich kämpfe dafür, dass du dein Imperium so schnell wie möglich zurückbekommst." Bostich I. verhielt sich nicht so, als habe er dem Terraner zugehört. Stumm und mit verschlossenem Gesicht starrte er auf den Bildschirm, auf dem sich übergangslos die Schlieren des Hyperraums abzeichneten.
    Aus der Distanz von fünf Lichtjahren zeigte sich das Zielgebiet als eine dichte Ansammlung energetischer Signale. Im Zentrum des Kugelsternhaufens M13 mit seinen 99 Lichtjahren Durchmesser standen die Sterne teilweise im Abstand von nur wenigen Lichtstunden auseinander. Überall bewegten sich Raumschiffe, dazu kamen pro Sekunde Milliarden von Transmitterdurchgängen und Hyperfunk-Kontakten. Zahllose Ortungsimpulse prasselten auf die Schiffe der terranischen Flotte ein und konnten auch vom besten Syntron nicht komplett ausgewertet werden. Das Manövrieren in diesem Sterndickicht geriet häufig zu einem Wagnis. Die wenigsten Hyperraum-Etappen endeten exakt dort, wo der Pilot eigentlich hingewollt hatte.
    Unter normalen Bedingungen hätten die Arkoniden die Ankunft einer Flotte in nur fünf Lichtjahren Entfernung sofort erkannt und darauf schnell reagiert. So aber gingen die hyperenergetischen Echos der Terraner in der Vielfalt anderer fünfdimensionaler Impulse praktisch unter. Die Ortung der LEIF ERIKSSON meldete, dass sich rund 1250 Schiffseinheiten im Zielgebiet aufhielten. Das war „vielleicht etwas zu viel", wie Tete „Blueboy" Kramanlocky, der Feuerleitoffizier, fand. „Mit achthundert oder neunhundert wäre ich zufriedener gewesen", murrte er. „Damit wären wir schneller fertig geworden."
    Pearl Ten Wafer schürzte die Lippen. „Schau sie dir genau an!"- forderte die Epsalerin. „Das sind alles kleine Fische. Na ja, fast alle." Bei den meisten Raumern der arkonidischen Flotte handelte es sich um Einheiten, die maximal 5oO Meter Durchmesser aufwiesen. Allerdings identifizierte die Fernortung auch ein paar „Riesenpötte". Sie markierten einen Korridor, der auf den dahinter liegenden Planeten wies, der in dem Hyperchaos von Thantur-Lok ortungstechnisch nur als undeutlicher Schemen zu erkennen war. „Überlege es dir noch mal, Perry!" sagte Reginald Bull. „Wenn sich die Auseinandersetzung mit den Arkoniden hinzieht, haben wir keine Chance. Dann hetzen sie uns einige zehntausend Schiffe auf den Hals, schneller vor allem, als uns lieb ist." Rhodan warf einen bezeichnenden Blick in Richtung des ehemaligen Imperators. Bostich wandte den beiden Terranern demonstrativ den Rücken zu. Er ignorierte ebenso die Bildschirme und Ortungsanzeigen, als wolle er damit zum Ausdruck bringen, dass ihn das alles nichts anging. Der Terraner entdeckte jedoch das nervöse Zucken des kleinen Fingers der rechten Hand. Bostich schauspielerte. In Wirklichkeit konnte er es kaum erwarten, dem Kristallpalast auf Arkon näher zu kommen. Vielleicht trug die Nähe zu Arkon dazu bei, dass der ehemalige Imperator sich kooperativ zeigte Ohne seine Mithilfe würde Rhodans Plan nicht funktionieren.
    Der Syntron legte den endgültigen Überlichtfaktor fest. Er betrug eine Million, das waren 1,9 Lichtjahre pro Minute. Bis zum Ziel waren es 2,6 Flugminuten, die exakte Position des vierten Planeten eingerechnet. „Schiffe klar zum Gefecht!" verkündete Pearl Ten Wafer. Wie eine Statue stand die Epsalerin mitten in der Zentrale. Die Terraner würden die Überraschung auf ihrer Seite haben. Das war zwar schon alles, konnte aber wichtige Vorteile bringen. Die acht ENTDECKER und die tausend anderen Schiffe synchronisierten ihren Flug. Augenblicke später verschwand die Flotte im Hyperraum. Für Bostich waren es vermutlich die zweieinhalb längsten Minuten seines Lebens. Der Imperator bewegte sich in Zeitlupe nach rechts, wo der Bildschirm erneut die Schlieren des Hyperraums zeigte und nach knapp zweihundert Sekunden das Schwarz des Weltraums auftauchen würde.
    Der Rücksturz erfolgte. Gleichzeitig wurden die Positroniksysteme der terranischen Einheiten aktiviert. Mit einem kurzen Blick auf die Ortungsanzeige vergewisserte sich Perry Rhodan, dass die Tender ein Stück abseits des Planeten in den Normalraum

Weitere Kostenlose Bücher