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2074 - Neun Tage des Zitterns

Titel: 2074 - Neun Tage des Zitterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Imperatrice Theta Ariga der Ersten spannt, also bis zum elften Eyilon im Jahr 21.355 da Ark. Folgt mir, Arkoniden und Freunde Thantur-Loks, zurück zu den Geburtsjahren des Imperiums!" Um Aurianne herum bauten sich schemenhafte Gestalten auf. Im hintersten Bereich der Bühne entstand ein Tor aus Felsen und Stahl. Die Dryhanen bildeten einen Kreis, dann Dreierreihen, und zusammen mit Aurianne gingen sie von der Bühne, über kreisende Planeten, Monde und Sterne hinweg, durch einen Sternenhimmel zum Tor und durch dessen Öffnung in die Schwärze des Bühnenhintergrundes. Kelterom nickte beeindruckt. Er hatte die Schau zweimal auf einem winzigen Holo-Monitor angesehen, die Höhepunkte bewundert, aber die Darbietung in der gigantischen Kristallkuppel war absolut perfekt, hervorragend und überzeugend. Aber er brauchte all diese Erinnerungen nicht, um die Arroganz eines Arkoniden aus altem Khasurn begreifen zu können - dies hatte er schon zuvor gewusst.
    Gruppen von holographischen Imperatoren erschienen, deren Taten wurden gezeigt, die Musik schien den Kristalldom erbeben zu lassen, und Sprecher mit volltönenden Stimmen sprachen wenige erläuternde Texte. Vom Boden der Halle bis zu jeder Handbreit der Kuppel war alles in die Darbietung einbezogen. Der einzelne Besucher in seinem Sitz schien stets im Mittelpunkt der farbigen Handlung zu sein, Seite an Seite mit den ehrwürdigen, ehrfurchtgebietenden Gestalten. Auch als sich die Ära des Niedergangs und der Degeneration näherte, hielt der Bann ausnahmslos alle Anwesenheit im machtvoll präsentierten Geschehen fest. Schau und Wirklichkeit begannen eins zu werden. Energieschirme bauten sich auf und spannten sich zwischen verschiedenen Teilen der Halle. Auf ihren ebenen oder gekrümmten Flächen spiegelten sich wichtige Szenen aus dem Leben der jeweiligen Herrscher. Die epochemachenden Werke längst gestorbener Künstler erschienen vor den Augen der Besucher, vermischten sich mit historischen Aufnahmen an Bord von Raumschiffen, die jene Planeten anflogen, die Arkon später besiedelt hatte. Kelterom Champac war ein ebenso bewusster Arkonide wie jeder andere. Trotz seiner - im Sinn eines universumbeherrschenden Arkon-Imperiums - fragwürdigen Einstellung konnte er nicht anderes empfinden als Stolz und Ehrfurcht; das Imperium verdiente das Beiwort „groß" völlig zu Recht. Und es waren fast immer jene Imperatoren gewesen, die hier und heute gepriesen wurden, die zu der Größe beigetragen hatten.
    Keiner der 400.000 Besucher, deren Atem unter der Kuppel sich zu heißen Luftwirbeln vermischte, merkte, wie die Zeit verstrich. Alle fieberten dem Augenblick entgegen, den sie als Höhepunkt kannten: dem Erscheinen der Kristallstatue. Die Imperatoren des Zartan-Khasurn erschienen, gefolgt von den Goshuran und Orcast-Herrschern. Die Musik klang anders, kennzeichnete den Eintritt in die Jahre der nahen Vergangenheit. Schließlich, nach dem letzten der Zoltrals, begann auf der Bühne und in allen Strukturen der Darbietung das „Zeitalter des Robotregenten", eine abermalige Phase des Niederganges der Dryhanen - Dienerschaft. Wir haben alles unternommen, um erfolgreich und auf der sicheren Seite zu sein, dachte Kelterom in aufkeimender Verzweiflung. Auch jeden denkbaren Zufall glauben wir ausgeschlossen zu haben. Und dann wird wieder der Bruchteil einer Millitonta entscheiden. Gonozal... Minterol... Gonozal VIII.... Kelterom zwang sich zur Ruhe. Seine Nerven waren gespannt, er dachte ausschließlich an seine Regie über die entscheidenden Zentitontas, ob die Hauptakteure den unglaublich wichtigen Zeitplan einhalten würden und ob sie den erwarteten Eingriff SEELENQUELLS überleben würden, und zuletzt dachte er nur noch an Aurianne da Ithaba mit den Augen wie Lava und ...
    Die Regiekammer schräg oberhalb der Bühne, ausgespart aus der Baumasse dicht über dem Sockel, war nicht groß. Vor den Bildschirmen und Pulten saßen vier alte Dryhanen, und vor einem kleineren Schaltpult, blinkenden Anzeigen, Mikrophonen und Steuerkonsolen kauerte als deren Überwacher Eynam on Manshegur. Die Arme vor der Brust verschränkt, neben einem der Fluchttransmitter, geschützt von einem Energieschirm, lehnte Bostich I. an der stoffbespannten Wand. Er trug eine weiße Uniform; jene Kleidung, in der ihn alle seine Untertanen kannten.
    Leise, aber in unüberhörbarer Schärfe sagte der Sekretär: „Prallfelder für Yobilyn bereit." Die Ziffern in mehreren synchron laufenden Uhren über den Pulten

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