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2075 - Die Shifting-Flotte

Titel: 2075 - Die Shifting-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dachte Bré. Überall herrschte das dunkle Licht. Für die Galornen musste es die Hölle sein. Alles wirkte beängstigend, obwohl der mentale Druck im Moment schwach war. Bré fühlte sich von tausend Augen beobachtet, Geister im Dunkeln, die ihre Klauen unsichtbar nach ihr und Mox ausstreckten. In ihren Ohren rauschte es. Sie versuchte, nicht darauf zu achten. Solange sie keine Flüsterstimmen hörte, eingebildete oder wirkliche... „Bald mussten wir den Pol erreicht haben", sagte Mox, als sie wieder ein Deck untersucht hatten und ergebnislos in den Schacht zurückgekehrt waren. „Es kann nicht mehr weit sein."
    „Du hast recht", stimmte Bré zu. „Und dann?"
    „Dann müssen wir uns einen nach unten tragenden Schacht suchen und zurückkehren. Ich habe die Decks gezählt. Wir werden zu unserer Space-Jet zurückfinden können." Irgendwie, dachte sie, haben unsere Rollen sich plötzlich vertauscht. Jetzt führt Mox, und ich trotte ihm hinterher. Und Kallo Mox war es auch, der die Galornen zuerst entdeckte. Sie hatten die bei den Terraner noch nicht entdeckt, die hinter ihrem Rücken aus dem Schacht kamen. Mox gab Bré ein Zeichen, indem er den Zeigefinger auf den Mund legte: Jetzt nur leise sein und sich nicht verraten! Sie nickte ihm zu und wiederholte das Zeichen.
    Die bei den Terraner folgten den Galornen in angemessenem Abstand. Sie verursachten kein Geräusch. Wenn sich nicht einer der Blauhäutigen plötzlich umdrehte, hatten sie eine Chance, unentdeckt zu bleiben. Wahrscheinlich, dachte Bré, befinden sie sich auf dem Weg in die Zentrale. Es konnte auch anders sein, aber daran wollte sie nicht glauben. Sie wollte es nicht wahrhaben. Es waren sechs Galornen, von denen sie nur den Rücken sahen. Als sie das Ende des Ganges erreichten, hielt Bré Kallo Mox am Ärmel seiner Kombination fest. „Bleib stehen!" flüsterte sie. „Ich wette, gleich wird sich ein Schott öffnen, hinter dem die Zentrale liegt."
    Vor den sechs Galornen fuhr tatsächlich ein Schott in die Wand, und sie traten durch die entstandene Öffnung. Kallo Mox nahm Bré Tsinga bei der Hand und zog sie laufend mit sich. Bevor sich das Schott wieder schließen konnte, waren sie hindurch, knapp zwei, drei Meter hinter den eingetretenen Galornen. Aber es war nicht die Zentrale. Bré Tsinga riss sich von Mox los und warf sich in die Deckung einer leeren Sitzreihe, der letzten von vielen vor ihr. Mox folgte ihr und stolperte, fiel über sie und erhob sich mit einer gestammelten Entschuldigung. Dann saß er neben ihr und sah, was um sie herum, vorging.
    Die zwei Terraner befanden sich in einer Art Saal, riesengroß und keinesfalls mit einer Raumschiffszentrale zu verwechseln. Weit vor ihnen, mindestens zwanzig Sitzreihen entfernt, erhob sich ein Podest, das von den Sitzreihen hufeisenförmig umschlossen wurde. Und auf dem Podest, hinter einem hohen Pult, stand Druu Katsyria und hielt eine Rede an die mindestens dreihundert Galornen, die sich hier eingefunden hatten. Vielleicht war es die gesamte Besatzung der KESTAT. Bré und Mox blickten sich an. Auch hier war es düster. Die Zweite Botin badete in einer Insel aus hellerem Licht. Ihr Gesicht wurde hoch über ihr, unter einer sternengeschmückten Decke, in einem großen Holo wiedergegeben. Daran hatte Bré sie erkannt, an dem kleinen schwarzen Fleck neben ihrem Mund. Die Galornen lauschten gebannt ihrer Rede, und die bei den Terraner taten es auch.
    Noch waren sie nicht entdeckt. Und sie hörten zu. „... ich wiederhole: Ich habe mich bewusst dazu entschieden, die Expedition von Plantagoo in die Milchstraße persönlich zu leiten. In der Heimat ist meine Anwesenheit nicht zwingend notwendig, die Invasion von außerhalb erfordert nicht den Einsatz einer Botin von Thoregon, sondern kann von den intelligentesten Köpfen in der Pentrischen Wolke auch ohne mich bewältigt werden. Auch die Entscheidung, die Reise in schwarzen Schiffen anzutreten, habe ich bewusst gefällt. Denn wer erwartet, in einen Krieg einzugreifen, der muss sehen, dass er über Macht verfügt. Und diese Macht bieten uns nicht unsere weißen Schiffe. Es sind die Schiffe des Krieges, die wir benötigen. Sei es der Wille der kosmischen Allgegenwart, dass wir die dunklen Raumer bis zu unserer Heimkehr zu beherrschen vermögen."
    Ein Raunen antwortete ihr. Druu Katsyria machte eine bedeutungsvolle Pause, und Bré Tsinga beugte sich mit dem Mund zu Kallos Ohr hinab: „Wir sind in ein Wespennest gestoßen, Kallo. Es würde mich nicht

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