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2075 - Die Shifting-Flotte

Titel: 2075 - Die Shifting-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lehnen der letzten Reihe und rannten auf den Ausgang zu. Das Schott war geschlossen. Bré riskierte alles und presste ihre Handfläche auf das mattschwarze Feld daneben. Und das Wunder geschah. Das Schott fuhr auf, und die beiden Terraner drückten sich durch die entstehende Öffnung. Sie stolperten, kamen wieder in die Höhe und rannten weiter, Hand in Hand.
    Als die zwei Terraner den Antigravlift erreichten, warfen sie sich hinein. Zu ihrer Überraschung stellten sie fest, dass er jetzt abwärts gepolt war. „Das Schiff!" rief Kallo Mox. „Das macht das Schiff!" Für Bré Tsinga war das nun doch etwas sehr weit hergeholt, aber sie widersprach nicht. Sie japste nach Luft, obwohl sie von der kurzen gelaufenen Strecke nicht so erschöpft sein konnte. Es war etwas anderes. „Es fängt wieder an!" sagte sie gepresst.
    „Spürst du es nicht? Der mentale Druck nimmt zu."
    „Ich habe im Moment andere Sorgen!" antwortete Mox und legte den Kopf in den Nacken. Er blickte nach oben. „Sie verfolgen uns nicht."
    „Verdammt, wir hätten nicht fliehen sollen", fluchte Bré, während sie sanken, Deck um Deck. „Die wissen, dass wir nicht aus dem Schiff kommen, und gehen davon aus, dass wir uns selbst stellen. Ich hätte Druu Katsyria offen entgegentreten und argumentieren sollen. Es war das Schiff, seine erwachende, bedrückende Angriffslust, die uns überwältigt hat und davonlaufen ließ."
    „Das sage ich doch! Das Schiff spielt schon wieder mit uns! Wir ..." Er verstummte und presste sich wieder die Hände gegen die Schläfen und stöhnte. Aber seine Augen blieben auf die Schachtwände gerichtet und auf die Ausstiege, an denen sie vorbeikamen.
    Bré empfand die neue Welle der Aggressivität als Stiche in den Kopf und reagierte mit heftigem Herzklopfen. Sie hatten all das schon erlebt und vor allem: überlebt. Auch diesmal würden sie es schaffen, redete sie sich ein. Plötzlich nahm Mox ihre Hand und zeigte nach unten. „Der nächste Ausstieg ist es. Dort müssen wir hinaus. Ich habe sie mitgezählt!"
    „Bist du sicher?" fragte sie gequält. „Ganz sicher", krächzte er daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Jetzt, komm!" Sie schwangen sich hinaus auf den Gang und brachen zusammen. Die Welle kam mit solcher Wucht über sie, dass ihre Körper sich krümmten und sie nach Luft schnappten wie zwei Ertrinkende. „Warum tut es das?" schrie Bré Tsinga. „Warum macht es das mit uns?"
    „Ich ... weiß es nicht, aber ich werde dich beschützen, verdammt!" Sie hätte hellhörig werden müssen, aber dazu war sie jetzt nicht in der Lage. Bré schaffte es, sich in die Höhe zu stemmen. Dann stand sie schwankend im Gang und sah zu, wie auch Mox sich aufrichtete. Tief sog sie die Luft in ihre Lungen und spürte voller Erleichterung, wie neue Kraft sie durchströmte. Der Einfluss war nach wie vor da, aber der Schock war überwunden. „Wir müssen Rhodan anfunken!" rief sie heiser und hob ihr Multifunktions-Armbandgerät an ihren Mund. „Achte du darauf, ob Galornen auftauchen!" Sie werden jetzt vielleicht nicht mehr ganz so friedlich sein, dachte sie. Immerhin kennen wir ihre Pläne. Kallo Mox stand mit geballten Händen und stiernackig neben ihr, aber er hatte nicht den Gang im Auge. Seine Blicke waren dafür auf Bré Tsinga gerichtet, wanderten über ihren Körper, während sie das Mikro-Funkgerät einschaltete und auf den Aufbau einer Verbindung wartete. Seine Augen waren unnatürlich geweitet. Um seine Mundwinkel zuckte es. „Verdammt!" fluchte Bré. „Ich komme nicht durch. Dieses Schiff lässt keine Funkwellen durch. Es schottet uns von der Außenwelt ab!" Jetzt sah sie seinen Blick. „Was stierst du mich so an? Kallo, ich warne dich!"
    „Ist es verboten?" fragte er aggressiv. „Ich sehe einen Körper, einen schönen Körper. Ich will dich doch nur beschützen, Bré, meine Hübsche. Ich ... will dich ..." Die Kosmopsychologin stieß einen heiseren Schrei aus und wich vor ihm zurück. Ihre Hand fuhr zu ihrer Waffe, aber sie zog sie nicht. Sie zögerte. Warum eigentlich nicht?
    Sie merkte nicht, wie es über sie kam. Es schlich sich ganz langsam in ihr Denken, ihr Fühlen. Da stand Kallo Mox, ihr gutaussehender Freund, und warum sollte sie ihn zurückweisen? Ihr Körper bebte. Heiß durchfuhr es sie. Das Blut wallte in ihren Adern. In ihrem Kopf hämmerte es. Nein! Sie hatten einen Auftrag. Nur daran denken. Die Galornen, das Shifting! Perry Rhodan! Ihre Space-Jet! „Hör auf, Kallo!" rief sie, als er sich ihr

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