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2081 - Gruppe Sanfter Rebell

Titel: 2081 - Gruppe Sanfter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erstaunlich ruhig verhalten. Das kann eigentlich nichts Gutes bedeuten."
     
    5.
     
    Zweifel und Hoffnung
    17. Februar
     
    Cari Kadjan verpasste keine Sendung des Residenzfunks mehr. Sie saugte alle Informationen in sich auf und hoffte, dass alles der Wahrheit entsprach - dass nämlich Hoffnung bestand, nachdem der arkonidische Imperator höchstpersönlich einen Pakt mit Perry Rhodan eingegangen war, um gegen SEELENQUELL vorzugehen. Die Besatzungsmacht auf Terra bestritt natürlich alles und setzte diese Informationen einer Blasphemie gleich. Die Situation am Arbeitsplatz wurde mit jedem Tag unerträglicher. Fengoy entwickelte sich zu einem größenwahnsinnigen Tyrannen, der sich am Leid anderer ergötzte. Es war gar nicht notwendig, ihn zu provozieren, er erfand einfach einen Grund, seine Neuro-Peitsche einzusetzen.
    Man konnte sich nicht gegen ihn wehren, da er von seinem Katsugo beschützt wurde. Nach Dienstschluss durften nicht alle das Gebäude verlassen.
    Der Notdienst für die Nacht musste bleiben. Zudem wurden zwei weitere der übrigen Belegschaft gezwungen, auf Feldbetten zu übernachten. Wenn es einem der Techniker einfallen sollte, nicht pünktlich zum Dienst zu erscheinen, sollten sie bestraft, wenn nicht gar getötet werden. Cari Kadjan musste bei diesen Schikanen hilflos zusehen. Fengoys bevorzugtes Opfer war Mohamin Skana, der sich zweimal bei einer Bestrafung eingemischt hatte. Zu der Melancholie in seinen Augen war nun fast permanenter Schmerz hinzugekommen.
    Mehrmals bat sie Fengoy, nicht so brutal zu sein. Er ging jedes Mal darauf ein, doch dafür verlangte er kleine Gefälligkeiten. Sie sollte beispielsweise „netter" zu ihm sein und ihn stets freundlich anlächeln. Als er sie das erstemal zu einem gemeinsamen Essen einlud, wurde ihr fast schlecht. Aber sie stimmte zu. Fengoy ließ einen reichgedeckten Tisch auffahren, unter den Augen der hungrigen Männer, denen die Pausen gestrichen worden waren.
    Cari musste essen, der Zaliter beobachtete genau, dass sie jeden Bissen hinunterwürgte. Es waren arkonidische Spezialitäten, die er kredenzte, so, wie er Cari weiterhin als „-Erlauchte" anredete - und nicht immer mit spöttischem Unterton, Offensichtlich lebte er hier eine Phantasie aus. Da er als Imperiumsbürger zweiter Klasse nie an eine echte Adlige herankam, begnügte er sich mit einer, die so ähnlich aussah - und sich nicht gegen ihn wehren konnte.
    So brutal er gegen die Techniker war, so zuvorkommend verhielt er sich Cari gegenüber. Was nicht hieß, dass seine Stimmung nicht jederzeit umschlagen konnte. Cari wusste oft nicht, wie sie sich verhalten sollte -erwartete er jetzt Koketterie, Widerstand, eine normale Diskussion? Sie konnte es immer nur erraten, wobei sie jedes Mal voller Furcht sein Gesicht beobachtete. Wenn das gierige Funkeln in seine Augen trat, hatte sie den richtigen Ton getroffen. Und ihre Leute hatten wenigstens für ein paar Augenblicke Ruhe.
    Obwohl sie jedes Mal todmüde war, wenn sie nach Hause kam, konnte Cari nur sehr spät einschlafen, und dann wachte sie mehrmals schweißgebadet auf. Wenn er nur tot wäre, dachte sie manchmal. Der Gedanke, obwohl bitterernst gemeint, erschreckte sie nicht. Fengoy war das Schreckensbild der arkonidischen Herrschaft. Wenn er weg war, musste es besser werden. Nicht alle konnten, durften so sein wie er, Obwohl Cari Kadjan sich nicht sicher sein konnte, denn sie hatte keinen Kontakt zu anderen Menschen außer ihrer Belegschaft. Sie wurde von einem automatischen Taxi in der Frühe abgeholt und am Abend nach Hause gebracht.
    In ihrer Isolation war sie Fengoy ausgeliefert, sein Terror zermürbte sie. Bedingt durch den seelischen Stress und die Schlafstörungen, wurde ihre Haut blasser, vornehmer, ihr Gesicht schmal, die Wangenknochen traten stärker hervor und perfektionierten die Züge. Abgesehen von ihren blauen Augen war sie von einer arkonidischen Adligen nicht mehr zu unterscheiden. Fengoy fand das wohl mehr als faszinierend und wurde immer zudringlicher. Zuerst brachte er Cari Blumen mit, dann billigen Schmuck und zuletzt ein dünnes Stöffchen als Kleidung. „Das trage ich nicht!" wies Cari entschieden und empört zurück; irgendwann war ihre Grenze erreicht. „Für wen hältst du mich?"
    „Das wäre sehr schade, wirklich, denn ich 'bin sicher, dass es dir ausgezeichnet stehen würde", meinte Fengoy bedauernd. „Es würde mich sehr traurig machen, und du weißt ja, was dann geschieht." Vielsagend verdrehte er die Augen zu

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