2081 - Gruppe Sanfter Rebell
tröstete sie auch darüber hinweg, dass Kurbar sich nicht mehr bei ihr gemeldet hatte. Die Affäre war nun wohl doch ein für allemal beendet.
Cari schaltete den Trivideo ein, jeden Moment mussten die Nachrichten kommen. Vielleicht gab es wieder eine Residenzfunk-Sendung. Doch weit gefehlt. Statt dessen schalteten alle offiziellen Sender auf eine systemweit ausgestrahlte Sondersendung der Arkoniden um. Mascant Kraschyn war zu sehen, wie er entspannt und in Galauniform in einem Sessel hockte. Neben ihm saß ein Terraner, laut Bildunterschrift handelte es sich um den Parlamentsvizepräsidenten Zim Sikarion. Cari erinnerte sich nur vage an ihn; Politik hatte sie nie besonders interessiert, und sie verwechselte stets alle Namen und Gesichter, mit Ausnahme der Unsterblichen und Maurenzi Curtiz natürlich.
Allerdings war deutlich zu sehen, dass der Mann einiges durchgemacht hatte: Die Haut spannte sich über seine Gesichtsknochen, und die Augen lagen tief in den Höhlen. Wieso saß er mit Kraschyn zusammen? Was ging da vor sich? „Terranerinnen, Terraner", begann der Mascant in seiner gewohnt heuchlerischliebenswürdigen Art. „Zim Sikarion, derzeit der höchste Repräsentant eures Volkes, wird nun zu euch sprechen. Ich bitte um geschätzte Aufmerksamkeit, denn was er zu sagen hat, betrifft die Zukunft des ganzen Volkes."
„Na, da bin ich gespannt", murmelte Cari. Zim Sikarion wirkte merkwürdig gefasst und ruhig. „Terranerinnen, Terraner", begann er flüssig zu sprechen, als spulte er ein Programm ab, „mir erging es zunächst wie euch, dass ich um meine geliebte Heimat kämpfen wollte.
Doch nun wurden mir glücklicherweise die Augen geöffnet, und ich sah den wahren Feind! Endlich konnte ich erkennen, wo Perry Rhodan und das Hirngespinst Thoregon uns hingeführt haben: Schon beim ersten Ansturm ist das System komplett in die Hände des Angreifers gefallen. Man stelle sich vor, wenn es machtbesessene, tyrannische Invasoren gewesen wären! So aber hat Arkon uns zum Glück nur eine Lehre erteilt, um uns deutlich vor Augen zu führen, auf welche trügerische Sicherheit wir uns bisher verließen. Nun aber sind wir nicht mehr allein. Arkon hat uns gezeigt, dass es die kommende führende Macht der Milchstraße ist. Es wird Zeit für einen Führungswechsel, aber keineswegs Zeit für eine Aufgabe unsererseits. Das Solsystem wird deshalb nicht in Bedeutungslosigkeit versinken, ganz im Gegenteil! Als starker Verbündeter Arkons werden wir Teil eines Imperiums, das seinesgleichen suchen wird. Glorreiche Zeiten werden anbrechen, sobald auch der sturste und uneinsichtigste Rebell einsieht, dass er einem Trugbild erlegen ist und auf die Einflüsterungen eines gefährlichen Mannes hörte."
Cari Kadjan traute ihren Ohren nicht. „Was für einen Schwachsinn verzapft der da?" Sie rieb sich die Augen. Schlief sie etwa noch? Aus dem Hintergrund wurden nun zwei Männer und eine Frau ins Zentrum des Hologramms gerückt. Mit angstgeweiteten Augen starrten sie in die Kameras. „Diese drei Terraner", erklärte Zim Sikarion, „tragen trotz des Verbotes bei Todesstrafe PsIso-Netze. Das macht ihre Verblendung überdeutlich!
Diese Netze sind nicht nur Teil einer kollektiven Psychose, sie sind auch ein Symbol des Ungehorsams gegen Arkon."
Der Parlamentsvizepräsident erhob seine Stimme. „Das Imperium will uns helfen, aber natürlich nicht unter solchen Umständen! Zunächst müssen alle geheilt werden, die noch Netze tragen. Leider ist dazu eine besondere Demonstration nötig, denn anders können diese Leute wohl nicht aufgerüttelt werden. Weder begrüße ich diese Vorgehensweise, noch lehne ich sie ab. Sie ist allerdings notwendig, um die Uneinsichtigen zu bekehren. Es hätte alles anders kommen können, aber nun ist es nicht mehr zu ändern. Die Arkoniden haben lange Geduld bewiesen, doch sie lehnen die Verantwortung für diesen Schritt ab. Er ist nur logisch und konsequent."
„Und gerecht", fügte Kraschyn aus dem Hintergrund hinzu. „Wir haben ein Gesetz erlassen. Wenn wir es jetzt nicht konsequent durchsetzen, erklären wir es für widersinnig und unterstützen illegales Rebellentum. Das ist selbstverständlich nicht annehmbar. Die Urteile sind gefällt worden, sie werden nun verlesen und vollstreckt. Damit ihr wisst, dass alles mit rechten Dingen zugeht, haben wir es öffentlich gehalten. Wir haben weder etwas zu verbergen, noch kann man uns Grausamkeit vorwerfen. Wir setzen nur das Recht durch." Cari hielt eine Hand vor
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