2081 - Gruppe Sanfter Rebell
den Männern. Cari schluckte. „Ich gehe mich umziehen", sagte sie mühsam beherrscht und verschwand in der Sanitärkabine. Sie verriegelte sie von innen und hoffte, dass Fengoy nicht darauf bestehen würde, ihr beim Umziehen zuzusehen.
Als sie sich dann im Spiegel betrachtete, brach sie in Tränen aus. Ich sehe aus wie eine Schlampe, dachte sie verzweifelt. Ich kann so nicht hinausgehen, ich schäme mich zu Tode. Außerdem fror sie in dem dünnen Fetzen, der eine Nummer zu klein war und mehr zeigte als bedeckte. Aber da rief Fengoy schon nach ihr. Sie trocknete die Tränen und richtete sich, wieder her, damit niemand sah, was sie durchmachte. Vor allem nicht ihr Peiniger. Hoch aufgerichtet und mit undurchdringlichem Gesicht schritt sie zu ihrem Arbeitsbereich, wo Fengoy auf sie wartete. Es war der demütigendste Augenblick ihres Lebens, der sich noch steigerte, als sie merkte, dass ihm fast die Augen aus den Höhlen kugelten.
Cari war sich bewusst, dass die Techniker ihre Arbeit unterbrachen und sie anstarrten. Aber sie blickte geradeaus ins Leere, an dem verabscheuungswürdigen Zaliter vorbei: „Fehlt nur noch der Schmuck", meinte er. „Bück dich ein wenig, damit ich ihn dir umlegen kann ..." Cari sah die schmierigen Finger des Peinigers näher kommen. Fengoys Augen glühten geradezu vor Verlangen.
Wenn er danebengreift. bringe ich ihn um. Ich bringe das Schwein um, ich schwöre es, und wenn mich der Katsugo verdampft. Aber vorher mache ich ihn kalt. Sie schloss halb die Augen, damit er den brennenden Hass in ihren Augen nicht sah. Seine Finger zitterten, und es wurde deutlich, dass er das Ziel verfehlen würde. Er würde sie betatschen, was er bisher nie gewagt hatte. Seine Gier kannte keine Grenzen mehr. „Erlauchte, du bist die schönste Frau, der ich je begegnete, und das Beste daran, du gehörst mir. Mir ganz allein", keuchte er.
Cari spannte die Wangenmuskeln an, um nicht laut loszuschreien. Es kostete sie unglaubliche Kraft, reglos und mit versteinerter Miene in dieser unterwürfigen Haltung stehenzubleiben. In diesem Moment hörte sie Mohamin Skanas Stimme. „Rühr sie nicht an!" Cari öffnete die Augen weit und richtete sich auf. Fengoy wirbelte herum. „Was sagst du da?" Neben Mohamin standen alle übrigen Techniker, in derselben angespannten Haltung.
Einige von ihnen hielten schwere Werkzeuge in der Hand. „Es genügt jetzt", fuhr Mohamin fort. „Wir haben uns alles von dir gefallen lassen, weil wir Angst hatten. Angst vor einem lächerlichen Zwerg wie dir, weil du dich hinter einem Kampfroboter versteckst. Aber damit ist es jetzt vorbei.
Entweder du übst deine Pflicht aus, wie sie den moralischen Regeln entspricht, oder wir werden keinen Handschlag mehr tun. Und du wirst ein für allemal die Finger von unserer Vorgesetzten lassen."
„Du bist wohl verrückt geworden!"kreischte Fengoy los. „Niemand hat hier das Sagen außer mir! Ich allein entscheide, ob ihr lebt oder sterbt, ich ..."
„Du tust gar nichts", sagte in diesem Moment Cari Kadjan mit eisiger Stimme. In vollkommen beherrschter Haltung, mit steinerner Miene fuhr sie fort: „Was bildest du dir eigentlich ein, wer du bist?
Das hier ist kein Flottenstützpunkt, sondern nur ein unbedeutender städtischer Hypertrop, den jeder Schwachkopf leiten kann. Das ist so ziemlich der niedrigste Posten, der einem Angehörigen der Invasionsarmee zugeteilt werden kann, aber vermutlich der einzige, der einem Zaliter wie dir möglich ist. Nicht einmal einem auf Arkon geborenen Essoya würden sie so etwas zumuten, und du fühlst dich wie der Herrscher in deiner kleinen Welt." Ein gefährlicher Moment der Stille verstrich. Jedem der Terraner war bewusst, dass Fengoy sie in der nächsten Sekunde alle umbringen lassen könnte.
Aber es war ihnen gleichgültig. Das Fass war übergelaufen. Der Zaliter war sprachlos, seine Augen flackerten. Dann stürmte er plötzlich und unerwartet aus dem Gebäude, gefolgt von dem Roboter.
Cari hielt sich die Hände vor den Mund und stürmte zurück in den Sanitärraum, wo sie sich schluchzend und unter Krämpfen so lange übergab, bis ihr Magen nichts mehr hergeben konnte. Dann riss sie sich das Kleid herunter und warf es in den Konverter. Als sie nach einer Viertelstunde frisch gewaschen und umgezogen wieder herauskam, wartete Mohamin auf sie. In seinen dunklen Augen stand Sorge. „Alles in Ordnung?" Sie nickte. „Ich frage mich, wieso ich es überhaupt so weit kommen ließ ..."
„Weil man immer hofft,
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