2081 - Gruppe Sanfter Rebell
dass es besser wird, wenn man sich arrangiert oder auch nachgibt", antwortete der Techniker. „wir. wollen Frieden.
Außerdem hatten wir alle Angst. Fengoy wusste genau, wie er uns erpressen und einschüchtern konnte. Aber das mit dir ... das ging einfach zu weit."
Sie legte eine Hand auf seinen Arm. „Es ging schon zu weit, als er anfing, euch zu schlagen. Aber was sollen wir jetzt machen? Ich begreife nicht, warum er uns nicht gleich alle umbrachte."
„Das wäre ihm zu schnell gegangen. Im Grunde will er das nicht, sonst hätte er schon längst einen von uns aus reiner Mordlust getötet. Mit unseren Tieren hatte er ja keine Probleme, aber wir ... das ist etwas anderes. Zudem dürfte er ein Erklärungsproblem gegenüber seinen Vorgesetzten haben, wenn er ein komplett neues Team anfordert. Er wird es sich nicht verscherzen wollen - und sich die Chance auf Rache nicht nehmen lassen. Deshalb werden wir jetzt alle heimgehen und nicht mehr hierher zurückkehren. Hast du einen Platz, wo du hingehen kannst?"
„Nein. Und ich werde meine Wohnung nicht räumen. Das wäre ein Eingeständnis meiner Angst, verstehst du? Dann hätte er immer noch Macht über mich, aber die bekommt er nicht! Er ist nur ein verrückter Zwerg und wird sich andere Opfer suchen. In jedem Fall werde ich eine Flut an Beschwerden abschicken, darauf kannst du dich verlassen!"
„Es wäre bestimmt sicherer, eine Weile zu verschwinden, Cari"
„Aber wohin denn?
Wenn Fengoy so von Rache besessen ist, wird er uns überall aufspüren. Nutzen wir lieber die Frist, die er uns gibt, um uns klar darüber zu werden, was wir jetzt tun werden."
„Ich weiß es, Cari", sagte Mohamin ernst. „Und deshalb wollte ich auch mit dir sprechen, schon seit ein paar Tagen. Hast du schon von der Gruppe Sanfter Rebell gehört?" Cari Kadjan zog ein erschrockenes Gesicht. Mohamin lächelte kurz. „Ich dachte es mir. Ich habe auch so ein Päckchen erhalten. Es gibt inzwischen Versammlungen, weißt du, auf denen hat sich Roi Danton sogar persönlich gezeigt und zu den Leuten gesprochen. Mir fiel auf, dass in den letzten beiden Tagen ziemlich viele Leute mit weißen Binden um den rechten Arm herumlaufen. Ich sprach einige an, und sie berichteten mir, dass sie bereits Mitglieder der Gruppe Sanfter Rebell sind. Es ist ihr Erkennungszeichen. Es ist eine friedliche Organisation, die den Arkoniden waffenlos Widerstand leisten will. Wenn man beitreten will, muss man nur sein Netz gegen ein von ihnen geprüftes eintauschen. Dann haben sie eine Sicherheit, nicht infiltriert zu werden."
„Aber wenn alle weiße Binden tragen, wissen doch die Arkoniden sofort, wer dazugehört!"
„Darum geht es ja. Das ganze Volk soll dazugehören. Es ist eine Massenbewegung. Wenn sie uns verbieten, weiße Armbinden zu tragen, nehmen wir eben grüne Nasenringe. Oder schwarzlackierte Finger. Sie können es letztlich nicht verhindern, verstehst du? Und wenn wir uns friedlich verhalten, können sie uns nicht einfach allesamt massakrieren. Zumindest jetzt nicht, es würde ihnen nichts nützen." Cari rieb sich die Stirn. „Mohamin, es tut mir leid, aber ich kann das jetzt nicht entscheiden. Es ist so viel geschehen heute, mit dem ich erst fertig werden muss. Aber ich werde es mir überlegen, okay? Ich rufe dich an ... morgen oder übermorgen. Ich brauche jetzt einfach Zeit ... und Schlaf."
„Wie wir alle." Mohamin drehte sich um; die anderen warteten im Hintergrund. „Also, Leute, schalten wir um auf Notbetrieb und gehen. Cari wird morgen eine passende Meldung an die Besatzer formulieren. Geht nach Hause oder besser zu Freunden und ruht euch aus. Wir sehen uns sicher alle bald auf der nächsten Versammlung - und in jedem Fall bleiben wir in Kontakt. Passt auf euch auf!"
„Dasselbe gilt euch!"- gab Lampert zurück. „Und keine Sorge, Cari, für Fengoy fällt uns schon das Passende ein. Er soll dafür büßen, dass er unsere Tiere und Pflanzen umgebracht hat und dich wie Dreck behandelte."
Zu Hause angekommen, fiel Cari todmüde auf die Couch und schlief sofort ein. Als sie wieder erwachte, dämmerte es bereits, wie sie nach einem Blick aus dem Fenster erkennen musste. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte sie sich aber erholt und hungrig. Der Vorfall mit dem Zaliter hatte sie auf eine seltsame Art befreit, obwohl die Gefahr keineswegs geringer geworden war. Aber sie würde schon einen Ausweg finden; alle Arbeitskollegen hielten zusammen, und sie gehörte dazu. Jetzt war sie nicht mehr allein. Das
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