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2082 - Ein ganz normaler Held

Titel: 2082 - Ein ganz normaler Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hart. „Ich fürchte, du verstehst mich nicht", sagte er. „Du hast die Wahl. Entweder du arbeitest mit uns zusammen, im Auftrag des Imperators Bostich des Zweiten, und übernimmst die APFER-Werft - oder aber man wird dich als Kollaborateur gefangen nehmen und nach Celkar deportieren." Banther Richsen hörte diesen Begriff zum erstenmal. Er wusste nicht, was „Celkar" bedeutete, aber er konnte sich vorstellen, dass dieser Ort nichts Angenehmes verhieß. „Dasselbe gilt im übrigen im Fall eines Misserfolgs", fuhr der Arkonide fort. „Wir möchten bis zum fünfzehnten März Erfolge sehen. Bis dahin muss APF-II-91 fertiggestellt und flugfähig abholbereit sein. Falls nicht, heißt die Antwort ebenfalls Celkar." Nun war es heraus. Der Arkonide hatte die Maske fallen lassen. Er setzte Richsen vehement unter Druck - ob Halbarkonide oder nicht. Wenn er keinen Erfolg hatte, würde er nach Celkar verfrachtet werden, was immer das war. Aber aus Baranons Mund klang es wie eine Todesdrohung. „Das war es auch schon", sagte Baranon. „Wie gesagt, GKR-21.420 lasse ich dir hier. Ich verlasse jetzt die Werft bis auf weiteres. Beizeiten werde ich mich von deiner Arbeit überzeugen.
    Denke immer daran: Der Stichtag ist der fünfzehnte März - dieses Jahres. Und denk an Celkar."
    „Was ist Celkar?" rief Richsen dem Arkoniden hinterher, als dieser schon mit Kinda Apfer das Büro verließ. Nur die Chefin drehte sich noch einmal nach ihm um, und ihr Blick war vernichtend. „Ich habe das doch nicht gewollt!" schrie Richsen, aber nur die Wände hörten ihn noch. Er war plötzlich allein, allein mit dem Kampfroboter. „Du sollst mir also helfen", murmelte er. „Hast du wenigstens einen Namen? Ich meine, nicht nur GKRundsoundsoviel?"
    Die schwere Maschine schwieg. „Dann werde ich dir einen geben", verkündete Richsen. „Ich meine, wir müssen ja jetzt wohl für eine Weile miteinander auskommen. Ich habe mir dich nicht gewünscht. - Wie wäre es mit ... Mistkerl?"
    „Mistkerl ist akzeptiert und gespeichert", schnarrte der Kampfroboter. „Dann ist es gut; wenigstens etwas. Also komm jetzt! Ich will nach Hause und mir endlich den Magen voll stopfen. Und dann nur noch schlafen ..."
    „Ich habe verstanden", sagte der Robot.
    Banther Richsen ließ sich im Antigravlift hinuntertragen bis zur untersten Ebene, mit Mistkerl im Gepäck. Als er ausstieg, gingen gerade ein paar alte Kollegen an ihm vorbei. Banther grüßte sie freudig, denn endlich sah er hier wieder vertraute Gesichter. Aber sie gingen an ihm vorbei, ohne ihn anzusprechen. Ihre Blicke waren teils überrascht, teils ausgesprochen feindselig. „Al", sagte Banther, als er die Pförtnerloge erreicht hatte. „Hast du mit irgend jemand, darüber gesprochen?"
    „Über was?"
    „Na über - du weißt schon. Kinda Apfer und der Arkonide sind doch hier vorbeigekommen. Hat sie nichts gesagt?"
    „Meinst du - das?" fragte Allan Dispatin und zeigte auf etwas in Banthers Rücken.
    Richsen drehte sich um und starrte mit offenem Mund auf das rote Schriftband knapp unter der Decke des Flures. Es diente zur Bekanntgabe innerbetrieblicher Nachrichten. In Leuchtschrift stand dort zu lesen: „Banther Richsen, Halbarkonide, neuer Verwalter der APFER-Werft". Richsen schluckte. „Sie waren sich meiner also so verdammt sicher", murmelte er. „Die Kollegen da vorhin brauchten die Schrift gar nicht erst zu lesen", sagte der Pförtner. „Es genügt völlig, den arkonidischen Kampfroboter bei dir zu sehen. Banther, warum hast du das getan?"
    „Was denn?" fuhr Richsen ihn an. „Dieser Arkonide hat mich erpresst, das ist alles! Und ich kann nichts dafür, dass mir dieser Mistkerl auf Schritt und Tritt folgt!"
    „Du hast mich gerufen, Herr?" fragte der Roboter. „Nein! Lasst mich in Ruhe - alle!"
    Der Pförtner, schüttelte erschüttert den Kopf und wandte sich wortlos ab. Richsen drohte dem Roboter mit der Faust, dann verließ er das Gebäude und ging zu der Halle mit den Werksgleitern.
    Er setzte sich in die erstbeste Maschine und schob seine ID-Karte in den dafür vorgesehenen Schlitz. Auf einem Display leuchtete die Schrift: „Banther Richsen, Verwalter". Richsen brach innerlich zusammen. Er zog die Karte wieder heraus und gab sein Ziel an, seine Wohnung in einem Außenbezirk von Valletta. Das Fahrzeug hob summend vom Boden ab und drehte sich mit ihm und Mistkerl in der Luft, bevor es sanft Fahrt aufnahm.
    Was für ein Tag! dachte Richsen. Der Sturm auf dem Mittelmeer, das über ihn

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