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2082 - Ein ganz normaler Held

Titel: 2082 - Ein ganz normaler Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bis auf die leicht verbreiterten Rippen. Sein Leben lang war er allen Röntgenuntersuchungen an seinem Oberleib aus dem Weg gegangen.
    Irgendjemand musste die Wahrheit gekannt und sie den Besatzern zugänglich gemacht haben.
    Aber er wollte kein „Halbarkonide" sein; er war ein Mensch, ein Terraner! „Ich warte auf eine Antwort", sagte Baranon. „Nun?" Richsen kämpfte mit sich. Schließlich gab er auf. Er konnte die Erkenntnis des verhassten Arkoniden nicht widerlegen. „Es stimmt", sagte er mit einem scheuen Blick auf seine Chefin. „Ja, es ist wahr. Der Teufel mag wissen, woher ihr es habt."
    „Dazu müssen wir nicht gleich den Teufel beschwören", sagte der Arkonide. „Nachdem dies geklärt wäre, will ich dir sagen, welche Pläne wir mit dir haben." Pläne? Was sollte das nun wieder heißen? Welche Pläne sollten die arkonidischen Besatzer mit einem kleinen Licht wie ihm haben? „Wir sind", sagte Baranon mit einem Seitenblick auf Kinda Apfer, „mit der Produktivität in der Werft extrem unzufrieden. Seit der Übernahme Maltas durch uns lässt sich am Rohbau der APFII-91, Eigenname MILANO, kein Fortschritt feststellen."
    APF-II-91, MILANO -natürlich sagte das Richsen etwas. Es war der neueste Typ des Ortungs- und Überwachungsschiffs, der in den Hallen der Werft gefertigt werden sollte. Soweit war er schon mit den Abläufen in der Produktion vertraut. Aber was wollten die Arkoniden mit dem Schiff? „Das Kristallimperium hat ein großes Interesse an Kleinraumschiffen dieses Typs", verkündete Baranon. „Da das Imperium jedoch nicht überall zugleich sein kann, insbesondere nicht an einem entlegenen Ort wie Malta, setzen wir vom heutigen Tage an einen eigenen Verwalter für die APFER-Werft ein, der den Produktionsfortschritt persönlich zu überwachen hat."
    Schön, dachte Banther. Aber was geht das mich an? Er fragte es laut. „Die Antwort ist einfach, Banther Richsen. Du kennst sie. Der neue Verwalter bist aufgrund deiner Qualifikation und deiner Herkunft von Geburt du." Nein! dachte Richsen. Nein, das kann, das darf nicht wahr sein. Ich muss träumen. Lieber Gott, lass mich das alles nur träumen und nun aufwachen! Er warf Kinda Apfer einen flehenden Blick zu, doch das Gesicht seiner Chefin war verschlossen - nein, mehr als das. Es war plötzlich ablehnend, fast feindselig. Wo war er hier? Was bedeutete das alles? Er kam sich wieder vor wie im Meer, als die Wellen über seinem Kopf zusammenschlugen. „Ich ." kann das nicht", hörte Richsen sich sagen. „Ich habe doch keine Ahnung von..."
    „Den technischen Abläufen, der Produktion?" unterbrach ihn der Arkonide mit einem dünnen Lächeln, das so gar nicht zu ihm zu passen schien. „Das brauchst du auch nicht. Alles, was du brauchst, ist Macht, um die hochqualifizierten Kräfte an die Arbeit und zum Gehorchen zu bringen.
    Zu diesem Zweck lasse ich dir den Kampfroboter hier, eine Maschine vom Typ GKR-21.420. Er ist bereits auf deine - durch die Karte nachträglich verifizierten - Individualdaten programmiert worden und wird nur dir allein gehorchen, sobald ich das Gebäude und die Werft verlassen habe. Der Roboter wird dich schützen und bei Bedarf dafür sorgen, dass deine Anweisungen in der Werft umgesetzt werden. Das schließt ausdrücklich den Gebrauch seiner vernichtenden Waffen mit ein."
    Das letzte sagte er mit einem weiteren Seitenblick auf die Eignerin der Werft. Um Kinda Apfers Mundwinkel zuckte es verräterisch, aber sie sagte nichts. Banther Richsen war immer noch wie vor den Kopf geschlagen. Er als Verwalter - mit anderen Worten Chef - der Werft, das war ein Unding, ein absolut schlechter Scherz. Er hatte keine Ahnung von den hochkomplizierten Arbeiten und Prozessen beim Zusammenbau eines Erkundungsraumschiffs wie der MILANO. Also konnte er seine „Kollegen" nicht überwachen.
    Und das alles, weil sein Vater ein Arkonide gewesen war. Banther fühlte sich mit Leib und Seele, als Terraner. Seine wahre Herkunft hatte er schon so gut wie vergessen gehabt. Auch als er die Meldung vom Sieg der Arkoniden in der Schlacht um das Solsystem empfangen hatte, hatte er keinen Augenblick lang auch nur einen Hauch von Sympathie für die neuen Herren verspürt. Er hatte nicht einmal daran gedacht, dass er im Grunde halb zu ihnen gehörte. „Ich kann das nicht", beteuerte er. „Baranon, es ist unmöglich ... Ich bitte dich inständig: Wenn es schon sein muss, dann wähle einen anderen Kandidaten aus ..."
    Das Gesicht des Arkoniden wurde plötzlich

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