Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2092 - Der Ausgestoßene

Titel: 2092 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Planeten am Rand Erranternohres kommen merkwürdige Funksignale. Nach bisherigen Auswertungen scheint es sich um ein globales Musik-Phänomen zu handeln."
    Ein Planet voller musikalischer Signale! Die Vorstellung elektrisierte Samaho. Übergangslos vergaß er das Gefasel Karvencehls.
    Die wundervollen Klänge des Stasisorchesters im Turm MATERIAS erfüllten seine Sinne. Sie weckten das Verlangen in ihm, ein neues Orchester aufzubauen. Vielleicht in Siom Som bei den Ophalern, den begnadetsten Sängern des Universums.
    Um wieviel leichter war das, als eine neue Fabrik MATERIA zu bauen! Sogar die Kosmokraten mit all ihren Dienern und Hilfsvölkern benötigten dazu eine Million Jahre.
    Torr Samaho trat vor das Terminal. Ein neues Orchester rettete ihn vielleicht .vor dem Wahnsinn, den die Einsamkeit für ihn bereithielt.
    „Nein!" rief Karvencehl laut und hysterisch. „So habe ich das nicht gemeint!"
    Torr Samaho hörte nicht hin. Entschlossen leitete er die Auflösung der Projektion ein.
    „Hoheit, Ihr begeht einen schweren Fehler!" jammerte der alte Diener. „Die Einsamkeit wird Euer Gehirn zerfressen und das Menta unseres Volkes auslöschen. Ihr braucht einen ... Träger ... für das ...
    Potential ... der Crozei..."
    Die festen Strukturen aus Formenergie lösten sich nach und nach auf. Übrig blieb das Hologramm.
    Samaho schaltete es entschlossen ab. Er riß die Schablone aus dem Projektor und beförderte sie mit einem Traktorstrahl hinaus ins All. Ein greller Energiestrahl' verwandelte sie in Dampf und setzte dem unwirklichen zweiten Leben Karvencehls ein Ende.
    Diesmal war es endgültig. Für Torr Samaho bedeutete es den Bruch mit seinem Volk. Die Vergangenheit spielte keine Rolle mehr.
    Der Universentaucher nahm Kurs auf die galaktische Position, von der die Funksignale kamen.
     
    4.
     
    Der traurige Riese Ein paar Atemzüge nur ...
    Santades Schnurrhaare zuckten nervös hin und her. Im nächsten Augenblick erstarrten sie in ihrer Bewegung. Die Feuerkugel raste auf die Burtynerin zu.
    Es ist vorbei. Santade wartete auf die Hitzewelle, die sie verbrannte, noch ehe die Feuerkugel sie erschlug. Sie wollte die Augen schließen. Selbst dazu war sie nicht mehr in der Lage. Das Lodern über ihr dehnte sich immer weiter aus. Der Orkan ebbte langsam ab. Und dann kam es ihr vor, als zöge jemand einen Vorhang zur Seite, der ihr bisher den Ausblick auf die Wirklichkeit verdeckt hatte.
    Das lodernde Feuer existierte nicht mehr. Nur das Licht blieb. Santade wußte, was Lampen waren und wie man sie betrieb. Wenn es sich um so etwas handelte, hing diese hier garantiert an einer Decke, die hundert Meter hoch war. Ihr Licht erhellte einen Saal, so groß wie das Land der Dremm und Drau.
    Die Lampe kam über den Dächern des Dorfes zum Stillstand. Zumindest galt das für kurze Zeit.
    Anschließend ruckte sie ein Stück zur Seite und sank zum Boden herab.
    Santade von Sonnbajir dankte den Göttern. Sie verschonten sie und das wertvolle 9-Imbariem.
    Kabremms konnte man in der von ihr bevorzugten Qualität an jeder Flußmündung kaufen.
    9-Imbariems dieser Klangfülle und Reinheit waren hingegen selten. Begnadete Baumeister brachten ein solches Instrument alle hundert oder zweihundert Planetenläufe zustande. Die meisten stammten aus der Meisterfamilie Stradovar.
    Langsam klärten sich ihre Sinne. Der mächtige Druck auf ihr Bewußtsein und ihren Körper wich.
    Sie erkannte die leuchtende Kugel als Raumschiff. Alle paar Planetenjahre kam es vor, daß Raumfahrer fremder Völker nach Burtyn gelangten und Handel mit den Einheimischen trieben.
    Mancher Handelsreisende entpuppte sich jedoch mit der Zeit als Blender.
    Santade von Sonnbajir beschloß, äußerst vorsichtig zu sein. Sie nutzte die zurückgewonnene Bewegungsfreiheit und rannte hinter Junker her. Der schien noch gar nichts von der wiedergewonnenen Freiheit gemerkt zu haben. Er schleppte sich gebeugt dahin.
    Sie entriß ihm den Sack mit den Tomansperlen. „Auch du, mein Freund Junker ...", sagte sie und versetzte ihm einen Tritt, der ihn stürzen ließ.
    Er holte sich ein paar Pelzabschürfungen. Mühsam rollte er sich auf den Rükken.
    „Es tut mir leid", fiepte er. „Ich weiß nicht, wieso es über mich gekommen ist."
    Er log. Sie sah es ihm an, und er merkte das. Santade streckte einen Arm aus und half ihm auf die Beine.
    „Es kommt über jeden von uns, oder? Wir sind alle so. Schließlich sind wir Burtyner!"
    Sie sagte es mit einem gewissen Stolz. Gleichzeitig mit

Weitere Kostenlose Bücher