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2092 - Der Ausgestoßene

Titel: 2092 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energiestrahl löste sich aus seiner Brust, ballte sich zu einer Kugel zusammen und drang in den Maunari-Körper ein.
    Torr Samaho schrie innerlich vor Pein. Sein Mund blieb stumm, sein Körper empfand keinen Schmerz. Dennoch war es ihm, als würde er bei lebendigem Leib verbrennen.
    Es begann nach verschmortem Fleisch zu stinken. Zumindest bildete er sich das ein.
    Nach ein, zwei Sekunden korrigierte das Gehirn den Eindruck, den die Geruchspapillen der Knollennase weiterleiteten: Es stank nach Gummi und Plastik.
    Der Leuchtball verschwand übergangslos. Noch einmal nahm das Zyklopenauge den Negativ-Effekt der Robotergestalt wahr.
    Fassungslos starrte Torr Samaho an sich hinab. Sein Körper war unversehrt. Er hätte die kleinste Verletzung gespürt. Aber der schwarze Anzug der Macht hatte sich verändert. An den Schultern und um die Hüften herum wies er unzählige kreisrunde Löcher auf. Sie bildeten ein regelmäßiges Muster aus millimetergroßen Öffnungen.
    „Hismoom hat diese Reaktion vorausgesehen und entsprechende Befehle erteilt", sagte Cairol der Dritte freundlich und drehte den Körper zur Seite. „Der Anzug der Macht behält seine schützende Wirkung gegen äußere Einflüsse bei. Du kannst ihn aber nicht mehr als Verstärker für deine mentalen Kräfte benutzen, Torr Samaho."
    Zurechtgestutzt von einem Kosmokraten, dachte der bisherige Diener der Materie.
    Er lauschte auf seine Empfindungen. Sie blieben verschwommen. Etwas wie Empörung drang nach außen durch.
    „Du kannst Hismoom mitteilen, daß ich auf seine Ansichten pfeife. Nicht ich habe versagt. Es ist das System, das nicht funktioniert. Wenn der Kosmokrat das nicht erkennt, taugt er nichts. Sag mir, Cairol, hat Hismoom seine Position als Kosmokrat in ähnlicher Weise erschlichen wie damals Harden Coonor die eines Ritters der Tiefe?"
    Der Roboter zuckte zurück. „Du zwingst mich, meine Emotio-Schnittstelle zu desaktivieren", klang es hohl aus dem breiten Mund. „Erwarte nicht, daß ich dir gegenüber auch nur einen Hauch von Zuneigung empfinde. Verlasse jetzt das Plateau! Und kehre nie wieder zurück!"
    Torr Samaho ließ den Roboter stehen. Er stapfte hinüber zum Rand des Plateaus. Über Funk rief er seine Kapsel herbei. Unter der Schleuse wandte er sich ein letztes Mal um.
    „Das System ist gestört", bekräftigte er. „Hismoom wird an den übrigen acht Dienern der Materie keine Freude haben. Ebensowenig wie an den Rittern der Tiefe, den Porleytern und anderen Vasallen der letzten Jahrmillionen."
    Seine Stimme klang verbittert, keineswegs schadenfroh. Als er die CROZEIRO betrat, brach die Erkenntnis mit Urgewalten über ihn herein. Dies war ein Abschied für immer. Egal, wie sich sein weiteres Leben gestaltete, das Plateau blieb ihm für alle Zeiten versperrt. Widerwillige Duldung würde sich in heftige Abwehr wandeln, falls er es dennoch versuchte, seinen Fuß auf den marmorierten Flüsterkies zu setzen.
    Einen Augenblick lang glaubte Torr Samaho, die Augen von Druu in seinem Rücken zu spüren. Sie wisperten und flüsterten. Mörderprinz! Er wird nie ein König sein!
    Er fuhr herum, so schnell es sein mächtiger Körper erlaubte. Aber da war nur der Nebel, der langsam vom Boden emporstieg. Cairol der Dritte fehlte ebenso wie das Gebäude auf der anderen Seite des Plateaus. Die blaue Walze des Kosmokratendieners schrumpfte auf die Größe eines Bleistifts und löste sich auf.
    Torr Samaho ließ die Schleuse zufahren. Er verschwand mit einem Alarmstart. Mit Höchstbeschleunigung jagte die CROZEIRO in den bleiernen Himmel hinauf. Kurz bevor sie die dichten Wolkenbänke berührte, verschwand das Plateau endgültig aus seiner Wahrnehmung und der seines Universentauchers.
    Die Kapsel raste durch den leeren Weltraum der Galaxis Erranternohre. Dabei ließ Torr Samaho die Position neu bestimmen.
    Dort, wo das Plateau gelegen war, existierte nichts mehr.
    Nein, berichtigte Torr Samaho sich. Es lag nach wie vor an Ort und Stelle. Er und sein Schiff vermochten es lediglich nicht mehr wahrzunehmen.
    Für alle Zeiten.
    Und dafür hatte er sein Leben als Prinz geopfert und sein Volk in den Tod geschickt ...
    „Ihr Mächte des Universums, Kosmokraten, Chaotarchen und wie sie alle heißen!" dröhnte seine Stimme durch die Kapsel. „Noch lebe ich. Und solange ich lebe, müßt ihr mit mir rechnen. Im guten wie im bösen."
    Hismoom mußte es doch eigentlich wissen. Ein crozeirischer Torr lebte selbst dann noch, wenn er seit hunderttausend Jahren

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