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2093 - Requiem für einen Ewigen

Titel: 2093 - Requiem für einen Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Herren in G-Ayscham.
    Unter diesen hervorragenden Bedingungen war mir um die Erfüllung meiner Aufgabe nicht bange. Nun lag es an mir, persönliches Ideengut einzubringen, damit ZENTAPHER zu einem schier unbesiegbaren Chaotender werden konnte.
    Die Instinktkrieger verfügten über vierzehn mächtige Trägerschiffe, fliegenden Festungen gleich, die sie KYR nannten. KYR-11 zum Beispiel bestand aus einer Zentralkugel mit acht Kilometern Durchmesser, von der in Äquatorhöhe speichenförmig acht sich konisch erweiternde Streben ragten, die jede eine Länge von zwölf Kilometern hatten, so dass sich ein Gesamtdurchmesser von 32 Kilometern ergab. Alle KYR waren ähnlich konstruiert, jedoch nicht identisch. Jeder KYR wies zu den anderen augenscheinliche Unterschiede auf. Diese Mutterschiffe waren ständig von 15.000 bis 20.000 kleineren Einheiten der Kampfflotte umgeben.
    Ich ließ mir viel Zeit, bevor ich mich für folgende Projektfolge entschied.
    Zuerst musste ich eine Kommandostelle erbauen, von der alle Vorgänge in ZENTAPHER gesteuert werden konnten und von der ich auch die Steuerung MORHANDRAS und seiner Zeitgeneratoren übernehmen konnte, um jederzeit unumschränkten Einfluss auf die noch zu bauenden 612.000 „Kabinette" zu haben. Dabei war mir von Anfang an klar, dass diese Steuereinheit eine fliegende Stadt wie MORHANDRA sein musste.
    Der Name dafür stand für mich schon fest, noch ehe mit dem Bau der Lenkzentrale begonnen worden war.
    Kintradims Höhe sollte mein Hauptquartier heißen!
    Die Form war dagegen fast nebensächlich, und ich entschloss mich spontan dafür, die Station in fünf Ebenen zu unterteilen und jede Ebene in eine unterschiedliche Anzahl von Scheiben zu unterteilen.
    Als ich meinen Entwurf Zen-Skogo vorlegte, meinte er: „Du musst auch dafür sorgen, dass du hohen Besuch von außen empfangen kannst."
    „Du meinst, den Besuch von Chaotarchen?"
    „Und wenn nur für Beauftragte der Chaotarchen, wie du einer bist ist", wich Zen-Skogo aus.
    Also entwarf ich auch einen Torbogentransmitter über der höchsten Ebene von Kintradims Höhe mit einer Breite von 900 Metern und einer Höhe von 720 Metern. Diese Maße, so meinte Zen-Skogo, seien für jegliche Fernraumschiffe eventueller Besucher ausreichend. Den Fiktivtransmitter steuerten die Anin An bei.
    Als nächstes legte ich die Grundzüge für die 612.000 Kabinette fest. Sie sollten alle quadratisch sein - dies eigentlich aus keinem besonderen Grund außer dem, dass ich es so wollte - und eine Kantenlänge von zehn bis hundert Kilometern haben. Die Dicke hing von der Größe und dem verwendeten Material ab. Doch mit statischen Berechnungen wollte ich mich nicht belasten, ich hatte genügend Helfer für solche Arbeiten.
    Mir lagen mehr die Ausgestaltung der Kabinette und die Art der Bewohner am Herzen. ZENTAPHER sollte das Spiegelbild der kulturellen Landschaft einer Galaxis werden. Ich nahm mir vor, sehr viel Zeit darauf zu verwenden, die Bewohner der Kabinette unter den Völkern von G-Ayscham und anderer Galaxien auszusuchen.
    Zen-Skogo machte mich darauf aufmerksam, dass ein solches Vielvölkergemisch, wie es mir vorschwebte, nicht unproblematisch war. Es bedurfte schon eines ausgeklügelten Führungssystems, um die verschiedenen Kulturen und Temperamente in eine friedliche Koexistenz zu bringen.
    Darum entschloss ich mich, den einfacheren Weg zu gehen und die Bewohner für die Kabinette aus dem reichen Fundus unterschiedlichsten Genmaterials klonen zu lassen. Dabei konnte unerwünschtes Erbgut mühelos ausgemerzt werden.
    Das dritte ZENTAPHER-Projekt betraf das Kommunikations- und Beförderungssystem. Es war undenkbar, dass die Bewohner der 612.000 Kabinette voneinander isoliert bleiben sollten. Also überlegte ich mir ein zentrales Fährensystem, mit dem man jeden Punkt Von ZENTAPHER erreichen konnte - mit gewissen Einschränkungen, versteht sich. Es ging nicht, dass jedermann mich jederzeit, in Kintradims Höhe aufsuchen konnte, um mich mit alltäglichen Dingen zu belästigen. Andererseits dachte ich ebensowenig daran, mich in einem Elfenbeinturm zu verschanzen und mir den Nimbus eines Götzen zu erarbeiten. Ich war nämlich der Überzeugung, dass eine gewisse Volksnähe meinem Machtstatus förderlicher war als eine göttliche Verklärung.
    Ich spielte darum mit dem Gedanken, ein Kabinett für mich einzurichten, in dem ich ausgesuchte Pilger empfangen konnte. Dieser Gedanke gefiel mir sehr ... aber seine Realisierung lag noch in weiter

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