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2096 - Kraschyns Ultimatum

Titel: 2096 - Kraschyns Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kamerapositionen, aus denen die Hinrichtung am eindrucksvollsten zu vermitteln war.
    Die Geiseln interessierten in diesem Zusammenhang wenig. Sie waren Statisten, die nichts gegen ihr Schicksal unternehmen konnten. Was zählte, war die Wirkung der Aufnahmen auf die, denen das Ultimatum galt: Reginald Bull und die solare Heimatflotte im Wega-System. Dort musste das Ganze möglichst eindrucksvoll rüberkommen. Wenn es die Terraner an der empfindlichsten Stelle ihrer Seele traf, wuchs die Chance auf den Erfolg.
    Mascant Kraschyn war überzeugt, dass sie spätestens nach der ersten Hinrichtung kapitulieren würden.
    Gonferos griff in die Brusttasche seiner Uniform und berührte den winzigen, kaum knopfgroßen Signalgeber. Er aktivierte die Funktion, die er bei seinem Dienstantritt vorsorglich installiert hatte. Sie aktivierte sich in dem Augenblick, als er den Raum durchquerte und in den toten Winkel der Überwachungskameras geriet. Ein winziger Projektor nahm seine Arbeit auf und schuf ein Hologramm. Dieses dreidimensionale Holo zeigte den Energietechniker, wie er an das Hauptterminal trat und die Energiesysteme checkte.
    Ein einziger unbemerkter Fehler konnte zum Untergang des Schiffes führen. Der Ausfall des Frühwarnsystems und das dadurch bedingte Ausbleiben der Paratron-Aktivierung entblößten die AUMOKJON ihrer wichtigsten Defensivwaffe. Ein gezielter Treffer mit einer Transformbombe zog die augenblickliche Zerstörung des stolzen Riesen nach sich. So weit würde es nicht kommen. Dafür trug Gonferos Sorge. Er verschwand im Schutz eines Deflektorfelds und setzte seinen Weg fort. Über die Rampe und eine Nottreppe stieg er hinab in die Halle mit den Energiespeichern. Versteckt zwischen den wuchtigen Aggregatblöcken, ruhten in einer Nische die Kodegeber für den Ernstfall.
    Dieser trat nach Angaben der Einsatzleitung um 23.15 Uhr ein. Einsatzleitung bedeutete in diesem Fall ARK'IMPERION. Der entsprechende Befehl stammte vom Begam selbst. Unter anderen Umständen hätte Gonferos sich möglicherweise auf die Seite des Mascants gestellt. Inzwischen wusste er jedoch, dass Kraschyn und ein paar andere Arkoniden in der AUMOKJON Hände von SEELENQUELL waren und unter dem geistigen Einfluss der negativen Superintelligenz standen. Bostich hatte ihr Schicksal geteilt, war jedoch von den Terranern und dem Ara Zheobitt befreit worden. Ein Großteil der Bevölkerung in Thantur-Lok würde gehörig daran zu kauen haben, wenn die Wahrheit ans Licht kam. Zuvor jedoch mussten die vereinigten galaktischen Völker aber SEELENQUELL besiegen oder ihn zumindest von Arkon In verjagen.
    Die winzige, kaum zehn Quadratzentimeter große Folie auf der Unterseite des Energieprojektors besaß dieselbe Farbe wie ihre Umgebung. Sie enthielt den Peripheriekode, der mit dem eigentlichen Mikrogerät auf der Innenseite des metallenen Sockels kommunizierte. Gonferos überprüfte den Kodegeber und stellte erleichtert fest, dass niemand ihn manipuliert hatte. Das .Programm existierte in seiner ursprünglichen Form. Der Arkonide zog eine Hologrammscheibe aus der Hosentasche, barg sie in der hohlen Hand. Mit einem Ausdruck von Freude betrachtete er das Abbild der jungen Arkonidin. Sie zählte vierzehn Jahre, wuchs in der Familie ihrer Mutter auf und hatte keine Ahnung, wer ihr Vater war. Sie würde es nie erfahren, zumindest nicht so lange, wie er im Dienst des Zhdopanthi stand.
    Lang lebe Bostich! Gonferos steckte die Scheibe wieder ein. Er machte sich auf den Rückweg zu seinem Arbeitsplatz. Das Hologramm-Double bewegte sich ebenfalls und verließ den Platz am Hauptterminal. Im toten Winkel zwischen den Aggregatblöcken erloschen Hologramm und Deflektorfeld. Jede Aufnahmekamera ließ sich auf diese Weise betrügen. Die Energietaster als zweite Kontrollinstanz aktivierten sich nur im Gefahrenfall. Und selbst da hatte Gonferos vorgesorgt. Ein. Spezielles Steuerprogramm sorgte dafür, dass sie nur das an den Syntron weiterleiteten, was ihm in den Kram passte. Der Arkonide sank in seinen Sessel. Im zwei Meter entfernten Datenholo wanderten die aktuellen Energiekurven vorbei. Alles blieb im blauen Bereich. Die AUMOKJON hing als alles beherrschendes Gebilde über dem Residenzpark. Nichts und niemand wagte es, sich ihr zu nähern. Nach dem Tod Morkheros, der bisher nicht offiziell bekanntgegeben worden war, von dem aber praktisch jeder Flottenangehörige wusste, symbolisierte sie den alleinigen Machtanspruch SEELEN-QUELLS auf Terra.
    Gonferos dachte wieder an

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