Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2096 - Kraschyns Ultimatum

Titel: 2096 - Kraschyns Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Reginald Bulls erwies sich damit als Farce, die dem Zweck diente, ihn von den eigentlichen Vorgängen abzulenken. Kraschyn hielt es allerdings sogar für möglich, dass Bull nichts von den Vorgängen wusste und die Heimatflotte in ehrlicher Absicht übergab. In diesem Fall sah Kraschyn keinen Grund, nicht zu seinem Wort zu stehen.
    Es sei denn, SEELENQUELL änderte seine Absichten. Eine halbe Stunde lang sah er dem Treiben in seinem Flaggschiff zu. Die Superintelligenz meldete sich nicht bei ihm. Sie überließ ihm die Entscheidung. „Ich klebe nicht an meiner Residenz", sagte er in Erinnerung an den taktischen Fehler, den Morkhero in seinen Augen begangen hatte. Die Unversehrtheit der eigenen Person stand in diesem Fall an vorderster Stelle. Erst an zweiter folgte die Möglichkeit, den Multimutanten aus dem Volk der Ilts in seine Gewalt zu bekommen und ihn zu einer Hand SEELENQUELLS zu machen.
    Der Gedanke daran besaß seinen Reiz. Kraschyn beschloss, ihn nicht zu vergessen. Bei Gelegenheit würde er darauf zurückkommen. Gucky war, gemessen an seinen Fähigkeiten, ein besserer Verbündeter als Perry Rhodan. Der Mascant wartete, bis sich das Blatt endgültig wendete. Die Besatzung der Leitzentrale setzte die übrigen Hände gefangen. Da Cisca also. Ihn hatte er schon seit geraumer Zeit im Verdacht, ein Verräter zu sein. Unter seiner Rüstung zog Kraschyn ein winziges Plättchen hervor. Es aktivierte einen Transmitter, der sich hinter der kostbaren Wandtäfelung aus echtem Holz verbarg. Der Energiebogen flammte auf, Augenblicke später erklang das Bereitschaftssignal. „Freut euch nicht zu früh", flüsterte Kraschyn. Er trat in das Entmaterialisierungsfeld und verließ im selben Augenblick den Empfänger im Orbit. Die Besatzung des Schlachtkreuzers VONER rechnete nicht mit seinem Erscheinen. Sie registrierte lediglich die unangemeldete Inbetriebnahme des Haupttransmitters in der Leitzentrale. Das Erscheinen des Mascants verursachte deutlich spürbare Unruhe. Die Soldaten wollten nicht glauben, was sie sahen. Kraschyn schritt hinüber zum Leitstand des 500-Meter-Raumers.
    Die Offiziere erhoben sich. Sie rückten jeweils einen Platz zur Seite und räumten den Sessel des Kommandanten für ihn. Ihre Gesichter blieben unbewegt. „Die AUMOKJON anpeilen!" ordnete Kraschyn an. Er genoss es, wenn sie ihm den nötigen Respekt erwiesen und seinem Ruf Tribut zollten, der ihm wie Donnerhall vorauseilte. Seine Vermutung bestätigte sich. Die Invasion lief noch immer. Nach wie vor hing das Flaggschiff ohne Paratronstaffel über dem Residenzpark. Kraschyn verbarg seinen Triumph nur mühsam. Eine solche Aktion führten keine untergeordneten Offiziere und Soldaten durch. Roi Danton und Noviel Residor hielten sich unter Garantie in der AUMOKJON auf. Und natürlich Gucky.
    Wenn SEELEN QUELL sie schon nicht als Hände für sich in Anspruch nehmen konnte, sorgte er, Mascant Kraschyn, dafür, dass sie ihrem eigenen Volk nichts mehr nützten. „Transformkanonensektion klar zum Feuern!" hallte. seine Stimme durch die Leitzentrale. „Kanone drei auf AUMOKJON justieren! Feuer!" Gebannt starrte er auf die Bildschirmvergrößerung, die sein Flaggschiff aus unmittelbarer Nähe zeigte.
    Der grelle Energieblitz blieb aus. Nach Sekunden des Wartens fuhr Kraschyn herum. Die Offiziere saßen noch immer reglos in ihren Sesseln. Die Positroniksysteme zeigten keine Aktivitäten. Niemand machte die Transformkanone schussbereit oder löste sie aus. Und dann erhoben sie sich wie auf ein geheimes Kommando. Sie zogen ihre Waffen und richteten sie auf Kraschyn. Ein FesselfeId erfasste ihn und hob ihn in die Höhe. Der Anführer dieser Aufrührer war ein Zweiplanetenträger, ein Pal'athor. „Mascant Kraschyn, hiermit erkläre ich dich wegen des Verdachts geistiger Unzurechnungsfähigkeit für verhaftet!" Mühsam bezähmte Kraschyn seine Wut. „Lasst mich sofort los! Sonst sorge ich dafür, dass ihr binnen hundert Tontas auf Celkar eure Köpfe verliert!" Sie wandten sich einfach ab. Dieses Verhalten beleidigte den Mascant und stachelte seine Wut noch an. „Ihr Ausgeburten des Leerraums!" tobte er. „Ihr werdet es nicht wagen..." Sie wagten es selbst dann noch, als ihm Schaum das Kinn hinab lief.
    Der Pal'athor kehrte mit einem Gerät zurück, das einer terranischen Guillotine glich. Es ließ sich bequem ausklappen und aufstellen. „Du bist nicht mehr unser Mascant" ,sagte der Kommandant. „In wenigen Augenblicken wirst du auch keine Hand

Weitere Kostenlose Bücher