Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2099 - Sekundärwaffe Geistertanz

Titel: 2099 - Sekundärwaffe Geistertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Niemals, SEELENQUELL! Niemals gebe ich mich geschlagen. Sehnsüchtig wartete er darauf, die ersten Schiffe landen zu sehen. Bully würde mit der LEIF ERIKSSON kommen, um ihn zu befreien. Oder war das alles nur ein neues böses Spiel, eine der quälenden Halluzinationen, denen er über kurz oder lang erliegen würde? Immer schwerer fiel es ihm, Traum und Wirklichkeit zu. unterscheiden. Was, wenn Moo gleich erklärte, dass die ersehnte Flotte nichts anderes war als eine Fata Morgana seines leidenden Geistes? Nicht daran denken! Nicht verwirren lassen. - Ich schaffe auch den dreizehnten Tag, ich muss es schaffen, muss... „Moo?" Nur ein Krächzen kam über Rhodans Lippen. Der kleine Buddha-Roboter schwieg. Wo bist du, Moo? Ein Schatten verdunkelte die Sonne. Viel zu flüchtig, als dass der Terraner darauf reagiert hätte. Erst als ein zweiter Schatten länger Bestand hatte, hob er in einer schwerfälligen Bewegung den Kopf.
    Zwischen faserigen Wolkenschleiern hing eine gigantische stählerne Kugel. Der Terraner konnte nur den unteren der beiden Ringwulste erkennen, aber auch einige teilweise geöffnete äquatoriale Hangars. Ein nicht enden wollender Strom von Beibooten glitt aus den hell erleuchteten Kammern hervor und stob in alle Richtungen davon.
    Zum erstenmal seit er in der Unterwelt Ferrols den Transmitter betreten hatte, schloss Perry Rhodan beruhigt die Augen. Nein, er wollte jetzt nicht schlafen, wollte nur das unglaubliche Glücksgefühl genießen und festhalten, das ihn durchflutete. Ich habe nie aufgehört, an das Gute zu glauben. Sobald SEELENQUELL besiegt ist, gilt es, mit Arkon eine neue Freundschaft aufzubauen. Auch wenn der Krieg tiefe Wunden gerissen hat, müssen wir um der Zukunft willen akzeptieren lernen, was geschehen ist. Nur - vergessen dürfen wir nie.
    Eine Space-Jet schwebte über die Arena ein. Waffen strahlen blitzten auf, von den Filtern des Helms ihrer Blendwirkung beraubt, und verglühten die stählernen Leiber der Katsugos. Rhodan verkrampfte sich in Erwartung einer Druckwelle, die jedoch ausblieb. Andererseits schaffte er es nicht, seinen Sturz aufzufangen, als die Fesselfelder erloschen, und schlug der Länge nach hin. In den zwölf Tagen ohne nennenswerte Belastung hatten seine Muskeln verlernt, das eigene Gewicht zu tragen. Mühsam stemmte er sich auf den Unterarmen hoch. Gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, dass die Bodenschleuse der gelandeten Space-Jet aufglitt. Eine Person in geschlossenem Raumanzug kam auf ihn zu. Der Helm spiegelte. Dennoch erkannte Rhodan schon am Gang, wen er vor sich hatte. „Bully", formten seine Lippen tonlos. Der Freund blieb dicht vor ihm stehen. Er öffnete den Helm, grinste, fuhr sich mit der Rechten über das rote Stoppelhaar. „Hi", war alles, was er hervorbrachte. Es wirkte ebenso deplaziert wie sein verunglücktes jungenhaftes Grinsen. Dann ließ er sich in die Hocke nieder und streckte Perry die Hände entgegen. Rhodan griff zu - und wurde von einem heftigen mentalen Schlag getroffen. Triumph, eine unbezähmbare Gier und eine Spur von Hass brachen über ihn herein. Die Machtbesessenheit der negativen Superintelligenz ebenso wie ihre Verachtung für alles Leben raubten ihm den Atem.
    Diesmal hatte er keine Chance. Er war zu schwach geworden, innerlich zerfressen von den Drogen und der Müdigkeit, vielleicht wollte er auch nicht mehr mit ansehen, wie sein Lebenswerk zerstört wurde. Da waren wieder diese wesenlosen Stimmen. Ihr Wispern und Raunen wurde unerträglich. Einige schienen ihm vertraut, Monochrom-Mutanten, denen er noch im vergangenen Jahr persönlich gegenübergestanden hatte. Und da war Wrehemo, der Meister, den die Suche nach seinem diebischen Lehrling Morkhero in das Land Milchstraße geführt hatte. Wrehemo, der als SEELENQUELL neu geboren worden war, geleitet von den unbegreiflichen Kräften des Sepzon-Gürtels und des Anzugs der Phantome.
    Es gibt doch eine Abkürzung auf dem Weg zur Superintelligenz, dröhnte es lautlos. Du bist der Weg nach Terra, in das funkelnde Juwel sechsdimensionaler Kraft. Lass die Flotten Arkon vernichten, es interessiert mich nicht mehr. Ich werde eine neue Heimat haben. Sein Leben, die großen Ziele, alles wurde bedeutungslos. Perry Rhodan wusste, dass er in SEELENQUELL aufgehen würde. Sein Widerstand schwand. Aber was spielte das noch für eine Rolle?
    Terra, das so vielen Schicksalsschlägen getrotzt und sich stets wie Phönix aus der Asche erhoben hatte, drohte unter dem Joch der negativen

Weitere Kostenlose Bücher