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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ungeschliffenen Barbaren spielst«, erwiderte Alquezar ernst.
    »Unsinn. Samiha kommt in letzter Zeit wunderbar mit mir zurecht«, erwiderte Krietzmann. »Nun gibt es natürlich ein paar andere Mitglieder der politischen Kaste …«
    Er ließ seine Stimme provokant verklingen, und Van Dort schnaubte. Dann sah er an Krietzmann vorbei Michelle an.
    »Unser Henri hat ein gewisses perverses Vergnügen daran, uns Oligarchen zu ärgern, Mylady«, erklärte er. »Sogar die, bei denen er widerwillig einräumen muss, dass sie auf der Seite der Engel stehen. Deshalb wurde er ins Kriegsministerium abgeschoben, wo er nicht so viel mit anderen Politikern zu tun hat.«
    »Schön wär’s«, brummte Krietzmann. Dann verzog er den Mund zu einem Lächeln. »Samiha und ich kommen wirklich zurecht«, sagte er ernster. »Sie ist nicht von der schlimmsten Sorte, wissen Sie. Ich muss zugeben, ich war ein wenig überrascht, als sie als Präsidentin des Spindle-Systems zurücktrat, um Finanzministerin zu werden. Es schien ein schrecklich großer Rückschritt, was das Prestige angeht. Doch offenbar ist sie die richtige Frau für den Job, und anders als einige unserer Kollegen scheint sie aufrichtig nichts dagegen zu haben, mit einem ehemaligen Fabrikarbeiter von Dresden zusammenzuarbeiten.«
    »Richtig«, sagte Alquezar und sah ihn an. »Ich weiß selbst, dass sie kein übler Mensch ist. Das ist mit ein Grund, weshalb ich sie gebeten habe, das Finanzministerium zu übernehmen. Leider« − er wandte sich Michelle zu − »ist sie heute Abend nicht auf dem Planeten. Sie führt bei einer Art Wirtschaftsgipfel auf Rembrandt den Vorsitz.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass es die Ausnahme und nicht die Regel ist, wenn Sie alle Ihre Minister hier im Spindle-System zusammenhaben, Premierminister«, stellte Michelle fest.
    »Das ist leider nichts als die Wahrheit«, stimmte Alquezar ihr zu.
    »Tatsächlich«, warf Medusa ein, »ist die Bildung der neuen Regierung insgesamt viel glatter und effizienter abgelaufen, als den meisten Beteiligten offenbar klar ist. Ich betrachte das Ganze aus einer umfassenderen Perspektive als Sie alle, Joachim. Glauben Sie mir, Sie schlagen sich wirklich gut.«
    »Bislang jedenfalls«, brummte Van Dort.
    »Die Dinge können sich immer ändern«, räumte Medusa sachlich ein. »Im Augenblick habe ich das deutliche Gefühl, dass Sie die meisten Stolperfallen schon hinter sich haben, und die Systeme des Quadranten zeigen ein bemerkenswertes Maß an gegenseitiger Toleranz und innerem Zusammenhalt. Vergessen Sie nicht, wie wenig einige dieser Systeme gemeinsam hatten − abgesehen von der astrografischen Position und der Bedrohung durch das OFS −, ehe das Anschlussbegehren aufkam. Das war sicher ein Faktor, während der Anschluss organisiert wurde, und ich denke, wir erinnern uns alle besser daran, als uns lieb ist. Mittlerweile gibt es erheblich weniger Zank, als ich je erwartet hätte, nachdem ich die Gladiatorenkämpfe auf dem Konvent verfolgen musste!«
    »Da können Sie sich bei den Sollys bedanken, fürchte ich«, sagte Alquezar.
    »Das könnte ich wahrscheinlich … wenn ich ihnen für irgendetwas danken wollte«, erwiderte Krietzmann mit kalter, beißender Bitterkeit.
    »Trotzdem ist eine ganze Menge Wahres daran, Henri«, sagte Van Dort ruhig. »Was im Monica-System passiert ist − und was auf Montana und Kornati ablief −, hat jeden daran erinnert, dass es das OFS noch gibt. Und die meisten denken, dass Verrochio und Hongbo zu gern noch einen weiteren Versuch unternehmen würden, den Sternhaufen an sich zu bringen.«
    »Halten Sie das wirklich für wahrscheinlich, Minister Van Dort?«, fragte Michelle.
    »Nennen Sie mich bitte Bernardus, Mylady«, erwiderte er und verzog das Gesicht. »Und um Ihre Frage zu beantworten, ja, hier im Quadranten gibt es etliche Leute, die das für sehr wahrscheinlich halten, sobald Verrochio sich einen neuen Schlachtplan hat einfallen lassen.«
    »Selbst nachdem er sich diesmal die Finger so übel verbrannt hat … Bernardus?«
    »Vielleicht gerade, weil er sich die Finger verbrannt hat.« Van Dort zuckte die Achseln. »Erstens wissen wir nicht, wie viel man ihm wirklich anhängen kann − wenn überhaupt etwas −, wenn Botschafterin Corvisarts Untersuchung im Monica-System erst abgeschlossen ist. Ich will nicht sagen, dass ich bezweifele, dass etwas hängen bleibt; wir wissen nur nicht, wie schlimm es wird. Zweitens ist er nicht gerade für seine verzeihende Art bekannt. Selbst

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