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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Michelle, den Kopf mit leisem Lächeln zur Seite geneigt, »dass wir bereits zu einem Treffen mit dem Minister fliegen?«
    »Jawohl, Ma’am. Ich glaube, das dürfen Sie daraus schließen«, erwiderte der Commander.
    »Und der Flug zu diesem Treffen wird wie lange dauern?«
    Der Commander blickte auf sein Chrono und sah zu ihr auf.
    »Ich glaube, wir werden in dreiundvierzig Minuten eintreffen, Ma’am.«
    »Verstanden.« Dreiundvierzig Minuten reichten nicht für einen Flug nach Nouveau Paris, der Hauptstadt, und das warf mehrere interessante Fragen auf. Allerdings erschien es ihr nicht sehr wahrscheinlich, dass der höfliche junge Commander die Antworten darauf wusste. Oder dass er, wenn dem doch so war, es zugegeben hätte.
    »Danke, Commander«, sagte sie, lehnte sich in den bequemen Sitz und sah durch die Armoplastkanzel zu, wie die vom Wind gekrauste blau-weiße Wasserfläche des Vaillancourt-Meers unter ihnen hinwegzog.
     
    Obwohl Michelle seit ihrer Gefangennahme stets mit großer Höflichkeit behandelt worden war, waren ihre Nerven angespannt, als der Flugwagen auf ein Landefeld niederging, das zu einem großen, ausgedehnten Anwesen auf einer zerklüfteten Landzunge gehörte, die ins Vaillancourt-Meer ragte. Die Brandung schlug gegen die steilen Klippen und sandte weiße Gischt hoch in die Luft, in der Seevögel − oder ihre hiesigen Entsprechungen − kreisten und auf dem starken Wind segelten. Allerdings waren es weder die Vögel noch die Brandung, die Michelle nervös machten, sondern die Stingships, die am Rand des Landefelds abgestellt waren, und die leichten Panzerfahrzeuge, die die Landzugänge des Anwesens bewachten.
    Als der Flugwagen präzise aufsetzte, blickte sie durch die Kanzel hoch und entdeckte ein weiteres Stingship über dem Anwesen in der Luft, wo es wachsam auf Kontragrav schwebte. Dieses Ausmaß an offensichtlicher Absicherung hätte sie selbst dann nervös gemacht, sagte sie sich, wenn sie keine Kriegsgefangene gewesen wäre.
    »Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Admiral«, murmelte der Commander, als die Einstiegsluke sich öffnete und die Rampe hinausfuhr.
    »Und Master Steward Billingsley?« Mit Freude stellte sie fest, dass ihr die Nervosität wenigstens nicht an der Stimme anzumerken war.
    »Wie ich es verstanden habe, Ma’am, werden Sie hier wahrscheinlich zumindest den Abend verbringen, und Master Steward Billingsley wird zu Ihrem Quartier gebracht, wo er alles herrichten kann, bis Sie dort sind. Wäre Ihnen das so recht, Ma’am?«
    Ihm gelang es, die Frage so zu stellen, als hätte sie tatsächlich eine Wahl, und Michelle lächelte matt.
    »Das wäre mir sehr recht, Commander. Vielen Dank«, sagte sie ernst.
    »Keine Ursache, Admiral. Hier entlang bitte.«
    Er wies graziös auf das Hauptgebäude des Anwesens, und sie nickte.
    »Gehen Sie voran, Commander.«
     
    Der Commander führte sie über einen gepflegten Rasen zu einer altmodischen, unmotorisierten Flügeltür − die ein offenbar tüchtiger Posten bewachte, der Zivilkleidung anstatt Uniform trug, und dann durch einen kurzen Korridor. Vor einer weiteren Flügeltür blieb er stehen − sie bestand aus einem exotischen, handpolierten Holz, das ohne Zweifel auf Haven geschlagen worden war − und klopfte sanft an.
    »Ja?«, fragte eine Stimme von der anderen Seite.
    »Admiral Henke ist jetzt da«, sagte der Commander.
    »Dann bitten Sie sie herein«, antwortete die Stimme.
    Thomas Theisman gehörte die Stimme nicht. Sie war weiblich, und obwohl die geschlossene Tür sie dämpfte, klang sie vage vertraut. Dann öffnete sich die Tür, Michelle trat hindurch, und sah sich Präsidentin Eloise Pritchart gegenüber.
    Vor Überraschung zögerte Michelle einen Augenblick, doch dann fasste sie sich und betrat den Raum. Mindestens einen weiteren Leibwächter in Zivilkleidung entdeckte Michelle, eine Frau diesmal, und angesichts von Pritcharts Anwesenheit ergaben die Sicherheitskräfte überall auf dem Anwesen durchaus Sinn. Michelle lief dieser Gedanke noch durch den Hinterkopf, dann streckte Pritchart die Hand zum Gruß aus, und Thomas Theisman erhob sich von einem Sessel hinter der stehenden Präsidentin.
    »Madame Präsidentin«, murmelte Michelle und gestattete sich einen überraschten Blick, als sie die dargebotene Hand ergriff.
    »Die kleine Täuschung tut mir leid, Admiral«, sagte Pritchart mit charmantem Lächeln. »Sie richtete sich weniger gegen Sie als vielmehr gegen andere, die sich vielleicht wundern, wo Sie sind oder

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