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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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stimmt's?
    »Na, sie nach unten gehen zu lassen müsste uns eigentlich ein kleines bisschen gute Presse verschaffen«, stellte er fest.
    »Ach, seien Sie doch nicht albern, Bernardus.« Terekhov winkte mit dem Kaffeebecher. »Sie wissen so gut wie ich, wie das präsentiert wird. Präsident Tylers unermüdliche Anstrengungen zum Besten seines Volkes haben wenigstens einen Teilerfolg errungen, als er den herzlosen manticoranischen Tyrannen und Mörder Terekhov bewegen konnte, diesen armen, schwangeren Frauen die Rückkehr auf den Planeten zu gestatten − Frauen, die die niederträchtigen Mantys erbarmungslos all den Gefahren in einer Raumstation ausgesetzt haben. Ähnlich skrupellos verhielten sie sich auch bei den anderen Personen in der Station, hilflose Zivilisten, die sie mit ihrer barbarischen Androhung eines Massakers zu Geiseln machten.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn es da unten so etwas wie ›gute Presse‹ gibt, dann werden Tyler und sein Klüngel schon dafür sorgen, dass sie sich ganz auf ihn konzentriert.«
    »Nachdem er die Hand derart tief in den Müllvernichter gesteckt hat, braucht er wahrscheinlich alle gute Presse, die er bekommen kann!«, antwortete Van Dort.
    »Vorausgesetzt, er hört jemals auf, das unschuldige Opfer zu spielen, und gibt zu, was er getan hat. Aber damit scheint es ihm nicht so besonders eilig zu sein.«
    »Nein, aber −«
    »Verzeihung, Sir.«
    Die Männer drehten den Kopf zur Luke des Besprechungsraums, als sie die jugendliche Stimme hörten. Midshipwoman Helen Zilwicki, eine der Raumkadettinnen der Hexapuma, sah sie an, und Terekhov zog eine Braue hoch.
    »Und welcher ›Sir‹ genau soll Ihnen verzeihen, Ms. Zilwicki?«, erkundigte er sich in mildem Ton. In aller Regel hätte außer Frage gestanden, wen eine Midshipwoman unter seinem Befehl ansprach, doch Helen war, zusätzlich zu ihren anderen Aufgaben, Van Dort als persönliche Helferin zugeteilt, seit er an Bord gekommen war.
    »Entschuldigen Sie, Sir.« Helen lächelte flüchtig, aber aufrichtig. »Ich meinte Sie, Captain«, sagte sie, und ihr Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war. »OPZ hat gerade einen Hyperabdruck registriert, Sir. Einen großen.«

SECHS
     
    Die Brücke der Hexapuma war voll besetzt, als Terekhov eintrat. Durch die zahlreichen Verwundeten war das Schiff knapp an dringend benötigten Offizieren, doch andererseits waren die Schäden am Hilfskontrollraum, der »Ersatzbrücke«, zu schwer gewesen, um mit Bordmitteln repariert zu werden. Infolgedessen konnte keine taktische Ersatzcrew das Schiff übernehmen, sollte der eigentlichen Brücke etwas zustoßen, doch andererseits bestand dadurch kein Bedarf an einem kompletten Satz Offiziere, was den Druck auf die Überlebenden ein wenig linderte. Und Ginger Lewis konnte ihre gewohnte Gefechtsstation im Maschinenleitstand besetzen, statt als diensttuender Eins-O den Hilfskontrollraum zu übernehmen.
    Midshipwoman Zilwicki machte einen Bogen um Terekhov und ging eilig zu ihrer Station bei der Raketenabwehr. Dort setzte sie sich gleich neben Lieutenant Abigail Hearns, die auf Grayson geborene (und außerordentlich jugendlich aussehende) junge Frau, die Naomi Kaplan als Taktischen Offizier der Hexapuma vertrat.
    Ich möchte wissen, ob jemals ein anderer Schwerer Kreuzer in der ganzen Navy Ihrer Majestät ein derart junges Pärchen an der taktischen Sektion gehabt hat, fragte sich Terekhov beiläufig. Zusammen können sie nicht älter sein als fünfundvierzig T-Jahre.
    Vielleicht nicht, überlegte er weiter, aber nach allem, was dieses jugendlich wirkende Pärchen während der Schlacht von Monica geleistet hatte, empfand er keinerlei Bedenken mehr, sich auf die beiden zu verlassen.
    »Identifikation?«, fragte er.
    »Noch keine, Sir«, antwortete Abigail, ohne von ihren Displays aufzusehen, während ihre langen, schlanken Finger über die Konsole spielten und die Verfeinerung der Daten steuerten. »Wer immer das ist, hat sich für eine fast polare Annäherung entschieden, und wir haben keinerlei Drohnen in Position, um ihn uns näher anzusehen. Wir gruppieren gerade um, aber das dauert noch.«
    »Verstanden.«
    Terekhov ging zum Kommandosessel, setzte sich und fuhr die Displays aus. Warum jemand von so weit oberhalb der Ekliptik in ein Sonnensystem eindrang, konnte mehrere Gründe haben, doch von einem schweren Astrogationsfehler abgesehen traten nur sehr wenige dieser Gründe bei Handelsschiffen auf. In allen Sonnensystemen lagen die allermeisten

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