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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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letzten Flaggkommandanten erinnerte, an Captain Diego Mikhailov.
    Zum Glück war der stämmige, breitschultrige Commander so hellhäutig wie Lecter und so rothaarig wie Archer. Er sah Mikhailov nicht im Geringsten ähnlich, und wenn er ihr leichtes Zucken bemerkt hatte, so zeigte er es nicht.
    »Admiral«, sagte er und erwiderte fest ihren Griff.
    »Ich bin sicher, Sie freuen sich schon − Sie und der Captain −, die Werftheinis endlich loszuwerden, Commander«, sagte sie.
    »Da haben Sie ganz recht, Mi… − ich meine, Ma’am«, erwiderte Diego mit Inbrunst. »Die Taktische Abteilung ist sogar in recht gutem Zustand. Wenn nicht dauernd in den unpassendsten Augenblicken jemand durch müsste, wäre ich allerdings erheblich froher. Irgendwie nimmt es einer Simulation doch die Schärfe, wenn so ein Werftheini im entscheidenden Moment den Strom abstellt, weil er ein Heizelement in den Luftfiltern austauschen muss.«
    »Das kenne ich«, sagte Michelle mit sorgsam bemessenem Mitgefühl.
    »Und das«, fuhr Armstrong fort und winkte den vierten und letzten Offizier vor, »ist Ron Larson, mein Eins-O.«
    »Commander Larson.«
    Larsons Händedruck war so fest wie der Armstrongs, obwohl die Flaggkommandantin ihn um einen halben Kopf überragte. Er war dunkelhaarig wie Adenauer, doch seine Augen zeigten ein merkwürdiges Schiefergrau und kein Braun, und er trug einen üppigen, aber sauber gestutzten Bart, der ihm etwas vage Piratenhaftes verlieh. Er hatte etwas an sich, das Michelle an Michael Oversteegen erinnerte, doch sie konnte nicht genau sagen was. Hoffentlich hatte er nicht Oversteegens fröhliche, unauslöschliche Arroganz. Michelle hatte Oversteegen eigentlich immer leiden können und schätzte ihn für seine Tüchtigkeit, aber alles an ihm mochte sie nicht.
    »Admiral Gold Peak«, antwortete Larson, während ihr dieser Gedanke noch durch den Kopf ging. Augenblicklich wurde offensichtlich, dass die Ähnlichkeit zu Oversteegen jedenfalls nicht in dessen aristokratischem Selbstbewusstsein bestand. Nicht mit diesem schnarrenden Einschlag des gryphonischen Highlanders. Er war stark genug, um damit Holz zu sägen.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte sie neckend. »Commander Adenauer wuchs fünfzig Kilometer von der Herzogin Harrington auf, und Sie wuchsen fünfzig Kilometer davon entfernt auf, was einmal das Herzogtum Harrington werden sollte, habe ich recht?«
    »Nein, Ma’am«, sagte Larson kopfschüttelnd und lächelte selbst. »Tatsächlich wurde ich auf der anderen Seite des Planeten geboren und dort aufgezogen. Man könnte natürlich anführen, dass es ein ziemlich kleiner Planet ist.«
    »Fast Nachbarn also«, stimmte Michelle ihm zu. Dann ließ sie seine Hand los, trat einen Schritt zurück und blickte die anderen Offiziere an.
    »In ein paar Minuten«, sagte sie, »möchte ich die große Tour haben, die für zehn Dollar. In meinem letzten Geschwader hatte ich zwar Michael Oversteegen und das Typschiff Nike, wenigstens kurz, also bin ich mit der Klasse vertraut, aber bestimmt hat die Artemis ihre ganz eigenen brandneuen Schikanen, und die möchte ich alle sehen. Zuerst aber will ich ein paar Dinge über unseren Auftrag sagen, wie ich ihn gegenwärtig verstehe.«
    Das Lächeln ihrer Offiziere wich nüchternen, konzentrierten Mienen, und Michelle nickte innerlich anerkennend, als sie genauso schnell umschalteten wie sie.
    »Ich habe morgen früh in der Admiralität eine weitere Besprechung mit Admiral Givens’ Leuten«, fuhr sie fort. »Cindy, Sie und Captain Armstrong begleiten mich bitte dahin. Übermorgen habe ich eine weitere Besprechung, diesmal mit Admiral Hemphill bei BuWeaps.«
    »Jawohl, Ma’am«, stimmte Lecter zu, und Armstrong nickte.
    »Ich erwarte keine größeren Überraschungen«, sagte Michelle. »Andererseits bin ich trotzdem das eine oder andere Mal schon überrascht worden. Genauer gesagt, bin ich ein-, zwomal richtig in den Hintern gebissen worden, wenn ich ehrlich sein soll. Vorausgesetzt, dass es diesmal nicht dazu kommt, sind die grundsätzlichen Randbedingungen unserer Befehle durchaus klar. Ich bin sicher, wir alle hoffen, dass das Gipfeltreffen zwischen Ihrer Majestät und Präsidentin Pritchart etwas nützt. Uns darauf verlassen können wir leider nicht. Und ebenso schade ist es, dass wir nicht hier sein werden, während es geschieht − falls es geschieht. Vielmehr sind wir fort im Talbott-Quadranten, zeigen Flagge und stellen allgemein sicher, dass keine böswilligen Seelen uns noch

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