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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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Durchatmen. Oh Gott, der arme Sean. Er war unser Teamleiter. Seine Aufgabe war es, zum Schluss noch einmal überall langzugehen und sich zu vergewissern, ob auch wirklich alles in Ordnung ist und wir nichts übersehen oder irgendetwas liegen gelassen haben. Er muss noch einmal zurückgekehrt sein und...« Sie schluckte, offensichtlich von ihren Gefühlen übermannt.
    Buffy hasste solche Szenen. Bei Willow wusste man immer genau, wie es in ihr aussah, sie trug ihr Herz auf der Zunge und machte aus ihrem Gemütszustand niemals einen Hehl. Andererseits konnte wohl niemand von ihr erwarten, dass sie auf die Nachricht vom Tod eines Freundes mit stoischer Gelassenheit reagierte. Aber manchmal tat ein gewisses Maß an Gefühlskalte einfach viel weniger weh. Wie oft hatten sie das am eigenen Leibe erfahren müssen.
    Aber Willow war im Moment die einzige Person, die ihnen die dringend benötigten Informationen geben konnte. Mit gemessener Sachlichkeit in der Stimme fragte Buffy sie: »Demnach hatte er einen triftigen Grund, sich dort aufzuhalten?«
    Willow nickte.
    »Und es bestand keinerlei Anlass, den Kontrollgang erst nach Einbruch der Dunkelheit zu machen?«
    Willow schüttelte verneinend den Kopf.
    »Definitiv ein Tagräuber, oder zumindest nicht auf nächtliche Aktivitäten beschränkt«, stellte Giles mit sorgenvoller Miene fest.
    »Was bedeutet, dass es sich, was immer es auch sein mag, immer noch dort herumtreibt«, sagte Xander, dem bei dem Gedanken sichtlich unwohl war. »Vielleicht hat es mich sogar vom Wasser aus beobachtet. Okay, ich plädiere dafür, augenblicklich schwere Geschütze aufzufahren, anstatt darauf zu warten, bis es nah genug heran ist, um uns guten Tag zu sagen. Irgendwelche Einwände?«
    Buffy war völlig seiner Meinung. Die Tatsache, dass alle bisher gefundenen Leichen gelinde gesagt reichlich angeknabbert ausgesehen hatten, bestätigte den Verdacht, es mit einer Kreatur zu tun zu haben, auf deren Speisekarte Menschen ganz weit oben standen.
    »Und was hat Lee zu all dem gesagt?«, erkundigte sie sich.
    Xander zuckte mit den Achseln. »Nicht viel. Er hat irgendwas von einer Gefahr aus der Tiefe gefaselt. Er scheint sich auf diese Selkie-Geschichte irgendwie eingeschossen zu haben. Was immer seine Ex ihm auch angetan haben mag, es war mit Sicherheit ziemlich übel.«
    »Ein gebrochenes Herz ist immer eine üble Sache«, entgegnete Buffy heftiger, als sie es beabsichtigt hatte. »Es kann dich mehr als nur ein bisschen aus der Bahn werfen.«
    »Nun, Lee ist jedenfalls völlig neben der Spur und er denkt nicht daran, den Fuß vom Gas zu nehmen, im Gegenteil.« Xander hielt einen Moment inne. »Wo ist eigentlich Ariel?«
    »Schläft in meinem Büro«, sagte Giles. »Ich hab im Gerätekeller eine kleine Metallwanne aufgetrieben. Wir haben sie mit Handtüchern ausgelegt, lauwarmes Wasser reinlaufen lassen und reichlich Salz hineingeschüttet. Sie scheint sich fast wie zu Hause zu fühlen.«
    »Obwohl sie immer noch einen äußerst geschwächten Eindruck macht«, räumte Willow ein. »Trotz des Salzwassers. Ich hab versucht, sie mit der Lotion einzureihen, die Cordelia mitgebracht hat, aber –“
    Xanders Augenbrauen schossen in die Höhe. »Cordelia?«
    Buffy nickte. »Ja, komisch, nicht? Sie kam etwa eine Stunde, nachdem du fort warst, hier hereingeschneit, voll gepackt mit Sachen für Ariel. Lauter Spielzeug und diese Lotion.«
    »Sie möchte gern helfen«, sagte Willow. »Sie möchte nur nicht helfen helfen, ich meine...«
    »Schon gut, Will, wir haben dich alle verstanden«, versicherte ihr Buffy.
    »Oh. Schön. Zauberformeln. Wir sollten weitermachen, Giles, meinen Sie nicht auch? Ariel kann nicht ewig in dieser Wanne bleiben!«
    »Tut, was ihr könnt, okay?«, sagte Buffy, während sie bereits nach ihrer Jacke griff.
    »Und was gedenkst du in der Zwischenzeit zu unternehmen?«, fragte Giles mit der typischen Fürsorge eines Wächters, der es für sein verbrieftes Recht hielt, jederzeit und umfassend über die Schritte seines Schützlings unterrichtet zu sein. Buffy grinste ihn an. Viel zu erleichtert darüber, dass der besorgte Tonfall in seiner Stimme endlich einmal wieder ihr galt, verzichtete sie auf eine flapsige Bemerkung und gab ihm stattdessen bereitwillig Auskunft.
    »Ich geh fischen«, entgegnete sie.

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    »Würde es jemandem was ausmachen, wenn ich vorher in Deckung gehe?«
    »Vielen Dank für dein Vertrauen, Xander«, erwiderte Giles, ohne sich umzuwenden. Er versuchte, Ariel mit

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