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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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starrten sich zwei unter dicken Wülsten liegende Augenpaare an, bis der unterlegene Dämon seinen Blick endlich abwandte.
    »Worauf wartest du, Jägerinnen-Spielzeug?«, fragte er mit dumpf grollender Stimme. »Pfähl mich oder lass mich gehen. Ich hab heute Nacht keine Zeit für Pläuschchen.«
    »Mann, jetzt bin ich aber echt beleidigt. Was ist denn so Besonderes an dieser Nacht?«
    Doch offensichtlich war der Dämon nicht bereit, sie an seinem kleinen Geheimnis teilhaben zu lassen.
    Angel verlagerte sein Gewicht, korrigierte den Griff seiner Hände und richtete sich auf eine längere Überredungsphase ein, als er etwas auf dem Hemd seines Gefangenen bemerkte.
    »Buffy, sieh dir das mal an.«
    Die Jägerin beugte sich vor, sorgsam darauf bedacht, sich außer Reichweite zu halten, falls Angel die Kontrolle über den Gegner verlor, und betrachtete aufmerksam den dunkelgrünen Fleck, auf den ihr Vampir-Freund gedeutet hatte.
    »Oooh, haben wir eine kleine Rangelei gehabt? Ausgerechnet Merrow-Blut, das kriegst du so gut wie nie wieder raus.«
    Der Dämon entblößte fauchend seine Fangzähne, doch in seinen Augen flackerte mit einem Mal äußerste Wachsamkeit auf. »Merrows. So heißen sie also?«
    Jägerin und Vampir tauschten einen raschen Blick, dann zuckte Buffy mit den Schultern. Vielleicht sollten wir ihm sagen, was wir wissen, dachte sie. So verrückt es auch sein mag, wir kämpfen auf der gleichen Seite. Zu dumm, dass Spike nicht in der Stadt ist, ihm könnte ich die Situation zumindest begreiflich machen...
    »Merrows, genau. Fleischfresser aus der Tiefsee. Sie machen euch wohl ein wenig das Territorium streitig, was? Das tut echt weh. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie euch offensichtlich überhaupt nicht Furcht erregend und schrecklich finden.«
    Der Dämon verlor die Beherrschung.
    »Wir werden sie bluten lassen, bis ihr ungenießbarer Lebenssaft in Strömen wieder zurück in den Ozean fließt! Und ihre zerfetzten Leiber werden wir hinterherwerfen! Diese Stadt gehört uns!«
    Buffy verdrehte die Augen und seufzte theatralisch. »Mann, was warst du in deinem früheren Leben, B-Movie-Darsteller? Ihr wollt also kämpfen bis zum bitteren Ende, so lange, bis von beiden Parteien nur noch eine übrig ist? Wie ausgesprochen praktisch. Der typische Denkprozess eines Dämons: Wenn sich was bewegt, einfach drauf.«
    »Dummes Gelaber«, sagte Angel halblaut.
    »Das hab ich gehört.«
    »Ich denke, er hat uns alles gesagt, was er weiß«, sagte Angel und unterdrückte, als er den brüskierten Unterton in ihrer Stimme vernahm, ein Grinsen.
    »Ich schätze, du hast Recht.« Es war nur seinen hervorragenden Reflexen zu verdanken, dass er nicht vornüberkippte, als der Körper, auf dem er hockte, unter ihm jäh zu Staub zerfiel.
    »Sorry, mein Fehler.« Buffy machte ein nachdenkliches Gesicht. »Glaubst du, er hat es ernst gemeint? Dieses ganze Gequatsche von dem Blutbad?«
    »Ja. Dämonen können ziemlich unangenehm werden, wenn man ihnen zu sehr auf die Pelle rückt.«
    »Was du nicht sagst. Jammerschade, dass ich nicht einfach dabei zusehen kann, wie sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Es ist wohl nicht damit zu rechnen, dass sie sich irgendwie arrangieren, oder?«
    »Das bezweifle ich. Und falls die Merrows siegen –“
    »Haben wir hier eine Horde von Menschenfressern, die sich auch bei Tage ihre Bäuche voll schlagen. Stimmt genau. Los, komm. Giles und Willow wollten einen neuen Beschwörungsversuch starten. Bestimmt sind sie noch in der Bibliothek. Ich finde, unsere beiden Superhirne sollten sich über diese Sache dringend mal ein paar Gedanken machen. Wir müssen die Entwicklung stoppen, bevor sie sich zu einem regelrechten Territorialkrieg auswächst. Irgendwie.«

    Xander keuchte und schwitzte, drosch mit allem auf die Merrows ein, was er in die Finger bekam, doch er verspürte keine Angst. Jedenfalls keine große, um die Wahrheit zu sagen.
    Ich hab im Kino schon bessere Spezialeffekte gesehen, dachte er bei sich und zog einem Merrow das Stuhlbein, das er wie eine Keule vor sich herschwang, mitten durchs Gesicht.
    Aus den Augenwinkeln sah Xander, wie Oz in die Knie ging und unter dem Merrow, der ihm dicht auf den Fersen war, hinwegtauchte. Letzterer verlor das Gleichgewicht und stürzte strauchelnd zu Boden. Willow war nirgendwo zu erblicken. Auch nicht Ariel. Vielleicht war es ihnen gelungen, hier rauszukommen.
    Ihm gegenüber, auf der anderen Seite des Raumes, wich Giles soeben einem

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