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2100 - Das Sternenfenster

Titel: 2100 - Das Sternenfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einfache Lichtgeschwindigkeit. Triebwerke, Andruckabsorber, Hypertrop-Zapfer und Gravitraf-Speicher, Lebenserhaltungs- und Aufbereitungssysteme, eingelagerte Bedarfs- und Luxusgüter, Nahrung - das alles reichte nötigenfälls für Jahre.
    Im eigentlichen Zentrum versteckte sich ein Kristallraumer von einem Kilometer Durchmesser.
    Das Außenhautmaterial erweckte den Anschein von gleißendem Diamant. Der Raumer war nicht in das gläsernbartflechtenähnliche Netzwerk integriert, sondern stand für sich alleine; der berüchtigte Imperator-Kristall des Huhany'Tussan, des Göttlichen Imperiums. An diesem Ort entschied Bostich über Wohl und Wehe aufständischer Kolonien.
    Rhodan machte sich bewusst, dass der Imperator ihnen eine Ehre erwies. Kaum ein Terraner hatte jemals Ark'Thektran erreicht, erst recht keiner das Zentrum. Der Imperator hätte ihnen ebenso gut einen Transmitter anweisen können und sie hätten von außen nicht ein einziges Gebäude erblickt.
    Der Robot-Shuttle hielt auf eine geöffnete Schleuse des Imperator Kristalls zu. Eine Anzahl äußerlich identischer Fähren stand geparkt im Hintergrund.
    Bull fragte schlecht gelaunt: „Und was ist jetzt mit der Schiffsfahrt, von der Bostich sprach?
    Hier oben gibt es ja wohl kein Schiff."
    Bull zog seine Bekleidung gerade, eine Gala-Uniform der Terranischen Flotte. Rhodan dagegen trug den blauen Raumanzug des Terranischen Residenten, in dem die Milchstraße ihn kannte. „Wir lassen uns überraschen. Es sieht aus, als wären wir die Letzten, die eintreffen."
    „Soll er doch froh sein, dass wir kommen."
    Rhodan und Bull wurden ins Innere des Kristalls geleitet. In einem Saal mit spartanischer Ausstattung saßen an die dreihundert Personen. Statt Sesseln nahmen sie mit hölzernen, im Halbkreis um eine Bühne herum angeordneten Bänken vorlieb.
    Keiner sprach ein Wort, kaum einer wandte den Kopf. Eine Ordonnanz führte sie still zu zwei freien Plätzen.
    Julian Tifflor wartete bereits auf sie. „Endlich!", zischte der Außenminister ungehalten.
    Bevor Bull etwas entgegnen konnte, legte Tifflor einen Finger auf die Lippen. „Ruhe, bitte!"
    Mit einem .Trompetenstoß erklomm ein Dutzend prächtig gekleideter Naats die Bühne, Angehörige der Leibwache des Imperators: Ein Thron aus einem marmorähnlichen, wunderbar gemaserten: Material schob sich aus dem Boden empor - und mit einem gongartigen Ton trat eine beeindruckend pompös gekleidete, hochgewachsene Gestalt in den Saal.
    Der Imperator! „Seine millionenäugige, allessehende, alleswissende Erhabenheit, Herrscher über Arkon und die Welten der öden Insel, Seine Imperiale Glorifizienz., Bostich I. da Arkon, Heroe aus dem Geschlecht der Weltältesten und ..."
    Die Einführung des Imperators nahm mehr als nur einige Augenblicke in Anspruch. Rhodan war sich darüber im Klaren, dass der arkonidische Zeremonienmeister damit die Kurzversion vortrug.
    Bostich erschien an diesem Tag nicht in Weiß, sondern stellte die Reichsinsignien des Imperators zur Schau. Eine konisch geformte Krone, jahrtausende alt und von einem seltsamen perlweißen Feuer erfüllt, bedeckte das albinotisch weiße Haar des Arkoniden. Ein Umhang aus weißblauem Kehoe-Tuch, mit imperialen Symbolen bestickt, umschloss Bostichs Schultern. Als Waffe trug der Herrscher von Thantur-Lok ein Dagorschwert in kostbarer Scheide, unter dem Kehoe-Umhang zur Hälfte verborgen. Das Zepter aus feinst ziseliertem Arkonstahl trug an der Spitze eine Kristallkugel, in der Rhodan die Milchstraße en miniature zu erkennen glaubte; umschlossen von einem Dreieck, dessen Eckpunkte die grünblauen Arkonwelten bildeten.
    Einige Dryhanen drängten sich am Rand der Bühne: Sie waren die treusten Diener des Imperators, die die Befindlichkeit seiner Seele mit einem schwachen psionischen Sinn erspüren konnten.
    Bostich erhob seine Stimme und Rhodan vermerkte, dass er kein Mikrofonfeld benutzte, sondern allein mit dem Klang seiner Stimme den Saal beschallte: „Ich grüße meine Gäste am heutigen Tag zu einer Zeremonie, die für das Huhany'Tussan von allergrößter Tragweite ist.
    Wir sind zusammengekommen, um der Beförderung eines wichtigen Untertanen des Kristallimperiums beizuwohnen."
    Bostich winkte mit einem knappen Handzeichen ins Publikum.
    Eine imposante Gestalt trat auf die Bühne, ein Arkonide mit .einem Brustpanzer aus Metall, dessen respektvolle Verneigung dem Imperator galt. „Mein Leben für Arkon!", rief der Mann. Er schlug sich die Faust `vor die Brust.

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