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2100 - Das Sternenfenster

Titel: 2100 - Das Sternenfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden wohl müssen." Rhodan und Bull tauchten im Gedränge unter. Kaum ein Meter, den sie ohne kurzes Gespräch zurücklegten; kaum ein Mitglied des versammelten Hochadels, das nicht Geschäftsbeziehungen zur LFT unterhielt und sich nicht gern mit Rhodan kurz unterhalten hätte.
    Gegen Mitternacht wurde ein lichterloh brennendes Bankett aufgefahren, dessen Flammen unter einem feinen Regen aus Likör verloschen. „Perry!"
    Rhodans Kopf fuhr herum, vom zischenden Tonfall des Dicken gewarnt.
    Durch eine sich öffnende Gasse trat in halb transparente Schleier gehüllt eine hochgewachsene Frauengestalt, mit geflochtenem Haar und Mehinda-Makeup in Rot, Bronze und Ocker.
    Rhodan versuchte, nicht die aufregende Schönheit zu sehen, sondern die Flottenführerin in Uniform, die den Sternenarchipel von Hayok in eine Festung gegen Terra verwandelte.
    Keiner der Arkoniden wagte auch nur andeutungsweise, die Mascantin als Objekt der Lust zu betrachten. Denn Ascari da Vivo besetzte eine Schlüsselposition im Geflecht der Macht.
    Auf ihrem Weg zu den schwebenden Buffets nahm die Arkonidin dutzende Glückwünsche entgegen. `Sie passierte den Terranischen Residenten und Bull in geringem Abstand, so als habe sie ihre Route über das Deck der TYR'VATAM eigens zu diesem Zweck festgelegt. „Darf ich Euch zur Beförderung in den Mascantenstand gratulieren, Erhabene?", sprach Rhodan förmlich. „Auch im Namen der Liga Freier Terraner."
    „Du darfst", versicherte sie ihm gedämpft, ohne den distanzierten Tonfall zur Kenntnis zu nehmen. „Allerdings nicht ohne ein paar private Worte. Wir unterhalten uns zu gegebener Zeit. Nach dem Bankett."
    Aseari da Vivo passierte Rhodan und Bull mit einem geschäftsmäßigen, falschen Lächeln, das für die Umstehenden gedacht war.
    Die Schleier, die ihren Körper eher notdürftig umhüllten, bestanden aus einer wertvollen Kehoe-Seide. Aus dem Gewebe glommen Millionen strukturveredelte Mikrodiamanten. Wer versuchte, durch die vermeintliche Transparenz ihre Körperformen zu erahnen, starrte nur auf eine irisierende Fläche. Wer sie als Teil der Szenerie wahrnahm, sah die atemberaubendste Frau, die er sich vorzustellen vermochte.
    Rhodan stellte lachend fest, dass Bull sich die Augen rieb. „Du solltest nicht zu scharf hinsehen Dicker sonst bekommst Du noch einen Herzinfarkt!"
    „Danke für den Tipp", versetzte sein bester Freund säuerlich. Rhodan und Bull bedienten sich vom Buffet. Arkonidischer Geschmack deckte sich nicht mit dem terranischen; die Köche des Imperators hatten jedoch kleine Meisterwerke gezaubert.
    Aseari ließ bis eine Stunde nach Mitternacht auf sich warten. Mit einem Mal stand sie neben dem Terraner. Ob sie Rhodans Mangel an Initiative als störend empfand, ließ sie .nicht erkennen. „Du bist also gekommen, Rhodan: Ich fühle mich geehrt."
    „Es war ein Akt der Diplomatie", hörte er sich selbst abwehren, mit auffallend kratziger Stimme. „Terra und Arkon müssen Freunde werden. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg."
    „Wie wäre es, wenn zunächst einmal wir Freunde werden?"
    „Nun ..."
    Ascari wartete seine Antwort nicht ab. Sie berührte Rhodan sacht am Arm und zog ihn mit sich. „Ich möchte dir etwas zeigen. Ein Schauspiel, das man am besten bei Nacht genießt."
    Rhodan drängte das ungute Gefühl zurück, das ihn beim Anblick ihrer Schönheit beschlich.
    Seine Verantwortung als Terranischer Resident verfolgte ihn in jeder Stunde des Tages; ein Leben außerhalb der Pflicht führte Perry Rhodan seit langer Zeit nicht mehr. Aber welche Pflichten gab es, die er hier, auf der TYR'VATAM wahrzunehmen hatte? Wenn jemand die Momente der Privatheit verdiente, dann sicher er.
    Aseari da Vivo führte ihn fort vom Trubel, auf die entgegengesetzte Seite des Kristallschiffes; wo das blütenweiße Segel die Brise vom Festland fing.
    Je weniger licht, den Ort erreichte, desto weniger reflektierten die Mikrodiarnanten in Ascaris Schleierkleid. Und desto mehr entblößte sich der perfekt geformte Körper.
    Rhodan und die Arkonidin traten nahe an die Reling. Der Duft des Meeres mischte sich mit den Gerüchen des Banketts.
    Einen halben Kilometer unter ihnen glitzerte das Wasser, die entfernten Zwitscherlaute eines Vogelschwarms zogen vorüber, ohne dass die Vögel selbst sich sehen ließen.
    Die TYR'VATAM trieb 'über die Südküste des Binnenmeers. Dicht vor der Mündung ins Meer hoben Antigravfelder den. monumentalen Drunten-Fluss zu einer drei Kilometer hohen, durch den Nachthimmel

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