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2102 - Die Hand der Vorsehung

Titel: 2102 - Die Hand der Vorsehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nie, solange er denken konnte, hatte er sich verzählt. Und doch stimmte ...
    Der dreizehnte Saal war deutlich größer als alle vorigen und leer bis auf die riesigen, kunstvoll verschlungenen Kalligraphien an den Wänden.
    Und vier niedrige Hocker, in einer Reihe aufgestellt. Auf dreien davon kauerten Figuren, die Ruim OhJar so stark ähnelten, dass Vett sich fragte, ob sie Vierlinge waren.
    Ihr Führer ließ sich aus seinem Gefährt auf den freien Hocker fallen.
    Verschnaufte vier Herzschläge lang.
    Und begann zu erzählen.
     
    *
     
    Seid gegrüßt, Roxo Quatron, du verzweifelt Mutiger; Itchi Cultega, du verantwortungsvolle Rebellin; Vett Burmer, du unverdrossen Neugieriger; und Kiv Aaterstam, du hoffnungsloser Optimist, der du uns am verwandtesten von euch allen bist...
    Wir sind die Eltanen. Das bedeutet in eurer Sprache: die Alten.
    Wir sind die Verfolgtesten der Verfolgten, die letzten Anwälte der Völker von Tradom.
    Das so genannte Reich Tradom unterdrückt die Bewohner der Großgalaxis seit Jahrtausenden. Nur in den Kugelsternhaufen des Halos, beispielsweise bei euch in Virginox, gibt es so etwas wie Freiheit.
    Nun aber plant das Reich eine Neuerwerbung. Eine ferne Galaxis, die nach den uns vorliegenden Informationen märchenhaften Reichtum zu bieten hat, soll dem Reich angegliedert werden. Wenn dieser Feldzug gelingt und diese Schätze dem Reich zufließen, wird seine grausame Herrschaft - denn sie ist, auch wenn ihr bislang davon kaum etwas bewusst gespürt habt, grausam, voll struktureller Gewalt und erdrückend - auf Jahrzehntausende gefestigt sein.
    Es kommt also darauf an, die uns noch unbekannten Völker dieser fernen Galaxis zu unterstützen.
    Rechtzeitig zu warnen, damit sie nicht schon dem ersten Ansturm der Konquestoren unterliegen. Sie sotten zumindest noch die Chance erhalten, um ihre Freiheit zu kämpfen!
    Wir haben militärisch nichts zu bieten, was der Kriegsmaschinerie des Reichs auch nur annähernd ebenbürtig wäre.
    Ja, das mag dir unglaubwürdig erscheinen, Roxo Quatron, nach dem, wie wir mit euch und eurem Schiff umgesprungen sind. Aber - entschuldigt bitte den Vergleich und unsere bisherige Vorgehensweise, für die es gute Gründe gab - ihr kennt bis jetzt nicht einmal das Äquivalent eines Staubkorns in einem Sandspielnest. Geschweige denn die zugehörige Siedlung, die Stadt, das Land, den Kontinent, den Planeten, das Sonnensystem, die Galaxis, die Mächtigkeitsballung, das Universum, die Cluster, die Blasen, die Elementarteilchen, die Moleküle ...
    Ich denke, ihr versteht, was ich meine.
    Wie auch immer, jemand muss mit den Lebewesen jener Galaxis Kontakt aufnehmen. Dies ist schwierig, da sie sogar für uns schier unermesslich weit entfernt liegt. Der einzige Zugang besteht aus einer Sternenluke, deren Errichtung wir in nächster Zukunft erwarten.
    Diese Luke aber wird stark gesichert sein, ja hermetisch abgeriegelt. So gut wie undurchdringlich.
    Jemand muss gleichwohl die Linien der Reichstruppen durchbrechen. Jemand, der die notwendige Tatkraft besitzt. Den notwendigen Mut, das angeborene Rebellentum, die grenzenlose Neugier und den nie versiegenden Optimismus, welcher wiederum nur aus tiefstem Lebensleid erwachsen kann ...
    Kurz: jemand wie - ihr.
    Ihr vier!
    Ihr starrt uns an. Die Frage in euren Gesichtern ist leicht zu lesen.
    Warum nicht wir selbst?
    Ach ... Wir nicht, junge Freunde, niemals mehr. Wir sind alt, ausgebrannt, verdorrt, nur Schatten noch. Ihr aber, ihr seid das Leben.
    Wir haben lange nach euch gesucht, fast zu lange. Doch jetzt haben wir euch gefunden. Und auserwählt.
    Dennoch werden wir euch nicht zwingen. Nicht einmal lange zu überzeugen versuchen. Alles, was ihr wissen müsst, um euch zu entscheiden, habe ich euch bereits mitgeteilt.
    Wenn ihr die seid, für die wir euch halten, die Einzigen, die es wagen, dem Reich die Stirn zu bieten, sagt ihr Ja.
    Obwohl es aussichtslos ist. Wahnsinn. Selbstmord.
    Ihr habt keine Chance, aber ihr werdet sie nutzen. Ihr und nur ihr werdet durchkommen. Vielleicht.
    Oder ihr sagt Nein.
    Denn ihr könnt auch ablehnen, problemlos, wirklich. Wir würden euch nicht gram sein, nur die Erinnerung an dieses Zusammentreffen löschen und euch dann weiterfliegen lassen, so wie viele vor euch.
    Wir gestehen euch, wie diesen anderen auch, einen Tag eurer Zeitrechnung zu, um in Ruhe darüber nachzudenken.
    Danach geben wir euch die Freiheit zurück und entweder das Vergessen - oder den Jäger.
     
    *
     
    „Du kannst gut reden,

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