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2105 - Zuflucht auf Jankar

Titel: 2105 - Zuflucht auf Jankar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Innere des Gebäudes zurück.
    „Er denkt ununterbrochen, aber ich kann nicht erkennen, was es ist. Bist du dir ganz sicher, dass es sich bei dem Handelsherrn um einen Jankaron handelt?"
    „Er verströmt denselben Gefiederduft wie immer. Woran denkst du?"
    „An einen Gestaltwandler, also ein fremdes Wesen. Kann das sein?"
    „Nein." Roxo Quatron konnte sich unter einem Gestaltwandler wahrscheinlich nur wenig vorstellen.
    „Nimmt er vielleicht Drogen, die seine Sinne verwirren?"
    Auch das hielt der Jankaron für ausgeschlossen.
    Gucky seufzte. Er setzte sich in Bewegung und watschelte den Korridor entlang. Ihre Mission war vorerst gescheitert. Das Geheimnis um die wirren Muster Kattisch Melchyas blieb ungelöst.
    Aus der LEIF ERIKSSON traf ein kodierter Funkspruch ein. Die Schlichterin von Kisch war eingetroffen.
    Die Gäste aus der Milchstraße erhielten die Aufforderung, sich ein zweites Mal im Kajiin-Lúr einzufinden.
    Gucky informierte mit leiser Stimme Roxo und ergriff seine Hand.
     
    *
     
    Die Situation im Saal des Hohen Rates deutete den Sinnesumschwung an. Nirgends entdeckten sie einen Soldaten oder überhaupt einen Jankaron mit Waffe. Auf den Rängen drängten sich Würdenträger, vermutlich die wichtigsten Personen der Hauptstadt.
    Erwartungsvolle Stille kehrte ein. Die Anwesenden reckten die Köpfe nach vorn. Mit nach hinten gedrehter Schnabelspitze blickten sie zum Eingang.
    Perry Rhodan erhaschte einen Blick durch den Korridor zum Eingang des Gebäudes.
    Draußen verneigten sich die acht Ratsherren in Ehrfurcht vor der Schlichterin. Verion Jarrin sprach eine Willkommensformel. Mikrofone übertrugen sie in den Saal. Eine tiefe, extrem abgehackte Stimme antwortete, ohne dass Rhodan den Wortlaut verstehen konnte.
    Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Die Ratsherren gaben der Schlichterin das Geleit.
    Die Jankaron im Saal hielten unwillkürlich den Atem an. Vier weibliche Mitglieder ihres Volkes trugen eine Sänfte in den Farben Rot und Violett herein. Es waren die Farben der Sonne, im Aufgang, am Tag und beim Untergang. Die Schlichterin verhüllte ihren Körper mit einer gemaserten Robe. Das feine Muster des Gewandes sah aus, als sei es aus Tausenden winzigen Silberfedern zusammengesteckt. In seiner schlichten Pracht wirkte es ausgesprochen kleidsam.
    Die Schlichterin war uralt. Das weiße Gefieder sah brüchig aus und bestand aus einer Mischung aus grauen und gilbiggelben Farben. Teilweise fehlten Federn oder wiesen einen so großen Pigmentverlust auf, dass die bläulichrosa fleckige Haut durchschimmerte.
    Als Letzter hinter der Sänfte wankte Sem Kattisch Melchya. Sein Schnabel bebte. Ab und zu klapperte er nervös. Jedes Mal ruckte der Kopf der Schlichterin ein wenig empor.
    Die Trägerinnen setzten die Sänfte in der Mulde ab und zogen sich zum Ausgang zurück. Dort nahmen sie Aufstellung. Niemand gelangte jetzt hinein oder hinaus, ohne dass sie es bemerkten. „Gorosch Isatuus, komm zu mir!", klang es leise aus dem Mund der alten Frau. „Mach du den Anfang!"
    Nacheinander ließ sie sich die Ansichten der Handelsherren vortragen. Geduldig ertrug sie deren unterschiedliche Sprechgewohnheiten und Ausschweifungen.
    Die Anhörung dauerte über zwei Stunden. Ab und zu bemerkte Rhodan, dass ihn Blicke von der Seite trafen. Ascari da Vivo musterte ihn immer wieder verstohlen.
    Als Letzter der Sems trug Kattisch Melchya seine Sicht der Dinge vor. Bei ihm richtete sich die Schlichterin ein wenig höher auf. Sie legte den Kopf schief und lauschte mit höher Konzentration.
    Jankaron besaßen keine Mimik, die für Terraner nachvollziehbar war. Sie drückten ihre Gefühle durch Kopfhaltung, Federstellung und den geöffneten Schnabel aus, manchmal auch durch ein Fuchteln mit den Armen.
    Bei Kattisch Melchya achtete die alte Frau eindeutig nicht nur auf das gesprochene Wort und dessen Klang. Als er nach wenigen Minuten abrupt abbrach und sich an der Sänfte anklammerte, ging es wie ein Aufatmen durch ihren Körper. Mit einer kaum merklichen Bewegung ihres Kopfes rief sie die vier Trägerinnen zu sich. Diese stützten den Handelsherrn und führten ihn zu seinem Platz auf den Rängen. Dort sank er matt in sich zusammen.
    Jetzt rührte sich die Schlichterin. Sie drehte den Körper nach links und rechts. Nacheinander musterte sie alle Anwesenden. Ganz zum Schluss blieb ihr Blick auf Perry Rhodan ruhen.
    „Sprich du nun zu mir! Was du glaubst, vor deinem Volk und deinen Leuten vertreten zu können, sag mir. Es

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