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2106 - Der weiße Tod

Titel: 2106 - Der weiße Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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existieren. Der Planet drehte sich still und ruhig im Weltall um seine Achse, wahrhaftig wie eine zweite Erde, blau, weiß und golden leuchtend. Aber er war wie tot.
    Eine Sonde wurde ausgeschleust und drang in die Atmosphäre ein. Nach der ersten Analyse und zum im Orbit wartenden Schiff gefunkten Daten stand fest, dass sie für Menschen atembar war und keine gefährlichen Keime enthielt. Die Schwerkraft des Sauerstoffplaneten wurde mit 0,89 Grad ermittelt, die Durchschnittstemperaturen am Äquator lagen bei knapp fünfzig Grad Celsius. In den gemäßigten Zonen betrugen sie immerhin noch vierzig Grad.
    Eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit sorgte für ein schwüles Klima.
    Der Planet wies vier große Kontinente auf, besaß aber kaum Inseln. Achtzig Prozent der Oberfläche waren Wasser. Drei der Kontinente waren von dichtem Urwald bedeckt, während der vierte, auf dem die Stadt und das Bergwerk lagen, bis auf wenige Grünoasen kahl war.
    Hier gab es auch die höchsten Gebirge.
    „Irgendwo dort unten", sagte Benjameen da Jacinta, „befindet sich also ein Stützpunkt des Feindes. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um das Bergwerk, da von dort die energetischen Impulse angemessen werden. Und die Bedrohten dürften sich in der Stadt befinden."
    „Vielen Dank für den Vortrag", sagte al Kharud. „Und weiter?"
    In diesem Moment wurde der flehentliche Funkspruch wiederholt, und zwar zweimal.
    Benjameen wurde so einer Antwort entbunden.
    „Wir haben den Ausgangspunkt festgestellt!", meldete Don Williams. „Er liegt in der Stadt zwischen dem Meer und dem Gebirge. Die Koordinaten des Senders lassen sich auf zwanzig Meter exakt anmessen!"
    „Fein", sagte al Kharud. „Aber dass sich der Hypersender in dieser Stadt befindet, konnten wir uns ausrechnen. Was tun wir nun?"
    Die Frage war an Benjameen und Tess gerichtet. Der Arkonide stand auf und reichte seiner Gefährtin die Hand. Tess ergriff sie.
    „Natürlich liegt der Gedanke an eine Landung nahe", meinte der Zeroträumer. „Die Frage ist aber, ob wir einfach in die Entwicklung einer Zivilisation eingreifen dürfen. Es gibt Gesetze..."
    „Hör mir auf mit den Gesetzen", unterbrach ihn al Kharud. „Diese uns noch unbekannte Zivilisation hat uns um Hilfe gerufen. Außerdem können wir hier Informationen über das Reich Tradom gewinnen. Ich denke, das überwiegt die Gesetze."
    „In diesem Fall schlage ich vor", sagte Benjameen, „dass Tess und ich mit einer Micro-Jet auf den Planeten niedergehen. Es hat keinen Sinn, mit der LE-KR-44 zu landen und uns damit aller Einsatzreserven zu berauben. Der Kreuzer sollte stattdessen im Orbit abwarten und unseren Einsatz militärisch absichern."
    „Eine Micro-Jet", murmelte der Kommandant. Dann nickte er. „Ich bin einverstanden, unter der Voraussetzung, dass wir in ständiger Funkverbindung bleiben."
    Benjameen atmete auf. Nicht oft war al Kharud so schnell zu überzeugen.
    Tess aber fragte: „Und was ist mit Norman?"
    Der Kommandant grinste von einem Ohr zum anderen.
    „Was soll mit ihm sein? Er passt nicht mit in eure Kiste. Also muss er hier bleiben. Er wird sich schon nicht langweilen bei mir."
    So, wie sich der kleine Elefant an ihn drängte, bedurfte es keiner Bestätigung mehr.
     
    3.
     
    Zinet Die Micro-Jet war nur fünfzehn Meter lang und elf Meter breit. Es handelte sich um eine Variante der terranischen Space-Jet. Ihr Hauptaufgabengebiet lag in Erkundungsflügen und in Einsätzen, vor allem im Bergungs- und Notfallbereich.
    Das von Benjameen und Tess geführte Boot hielt sich im Schutz eines Antiortungs- und Deflektorfeldes, als es über der in tiefer Nacht daliegenden Stadt niederging. Es landete direkt auf dem Flachdach jenes turmartigen Gebäudes am Rande der Stadt, das allein als Standort des Notsenders in Frage kam. Es besaß einen sechseckigen Grundschnitt.
    Benjameen stellte die Jet ab und desaktivierte alle Systeme.
    „Da wären wir", sagte der Arkonide zu seiner Gefährtin. „Ich kann es kaum erwarten, herauszufinden, wer diese E'Valenter sind."
    Tess beugte sich zu ihm herüber und küsste ihn. „Es wird schon gut gehen", sagte sie. „Vergiss nicht, man sucht unsere Hilfe."
    Sie stiegen aus, im Schutz der Deflektoren ihrer Kampfanzüge. Die erwartete Schwüle schlug ihnen entgegen. Sie aktivierten ihre Gravo-Paks und schwebten dem Rand des Daches entgegen. Unter ihnen klaffte eine beängstigende Leere.
    Die beiden Menschen trugen ihre Helme noch offen, trotz der Schwüle.
    „Langsam am Turm

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