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2108 - Samahos Erbe

Titel: 2108 - Samahos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abstrakt für sie, da es ihr allererster Kontakt mit der Natur gewesen war.
    Sie konnten noch nicht sagen, ob sie diese Begegnung als erfreulich betrachten sollten, denn ihre ganze Haut war mit juckendem Ausschlag und Pusteln übersät, Augen und Nase liefen, und sie mussten bei jedem zweiten Wort husten. Die kleinen Kerle waren Opfer ihrer eigenen Immunabwehr geworden.
    Nicht nur äußerlich waren die Mom'Serimer extrem agil, auch ihr Stoffwechsel lief auf Hochtouren. Und nun schlug ihr Immunsystem, das aufgrund der Sterilität von NACHT-Acht bislang unterbeschäftigt gewesen war, wahre Purzelbäume. Es bekämpfte harmlose Pollen, als seien es die gefährlichsten Krankheitserreger der Welt.
    Als Zitonie das einfiel, holte sie schnellstens jemanden von der Krankenstation. Eine große, schlanke Frau erschien, die eine merkwürdige Frisur aus aufgetürmten, stahlblauen, schwarz gesträhnten Haaren besaß und sich selbst als „Darla Markus" vorstellte. In ihrer Begleitung kam ein nicht minder merkwürdiger Roboter, der wohl schon bessere Tage gesehen hatte und den die Medikerin als „August" bezeichnete.
    „Na, das ist ja gerade noch rechtzeitig", urteilte sie nach einer Untersuchung der beiden erschöpften Mom'Serimer. „Ich injiziere euch jetzt erst mal ein entzündungshemmendes Mittel, um Schlimmeres zu vermeiden, und etwas, das euer Immunsystem vorübergehend dämpft. Dann verlasst ihr diese Sektion und kehrt so schnell nicht wieder. Wie seid ihr nur auf die hirnverbrannte Idee gekommen, ohne Vorsichtsmaßnahmen hier so einfach hereinzustolpern?"
    „Atlan hat es uns erlaubt", krächzte Shoy.
    „Das ist ja auch in Ordnung, aber bitte doch nicht so ungestüm! Willst du dein Leben noch mehr verkürzen?"
    Darla Markus suchte nach einer freien Stelle für noch ein weiteres Injektionspflaster. „Bevor ihr das nächste Mal hierher geht, werden wir erst mal testen, ob ihr das schon vertragt, einverstanden? Und sagt das auch euren Artgenossen: Ich muss euch erst mal gegen die Natur impfen."
    Sie seufzte, dann lachte sie. „Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe."
    „Ich auch nicht", stimmte Zitonie zu. „Aber leider ist es so. Du wirst es aber hoffentlich hinkriegen?"
    „Zweifelst du etwa an der modernen Medizin? Aber im Ernst: Ich kann das jetzt noch nicht sagen, zuerst einmal müssen die beiden das hier überleben. Wenn sie es mit all meinen Mitteln einigermaßen gut schaffen, stehen die Chancen bestens. Aber sie brauchen natürlich Zeit für die Akklimatisierung." Darla packte ihre Sachen zusammen. „Ich sollte euch mit auf die Krankenstation nehmen."
    „Auf keinen Fall!", protestierten die beiden im Chor.
    „Wir haben bei uns auch eine Krankenstation, und wir können SENECA um Hilfe bitten. Aber wir müssen zurück, wirklich", fügte Shoy hinzu.
    „Also gut. Ich werde inzwischen einen auf euren Metabolismus abgestimmten Desensibilisierungsplan überlegen, euch Sonnenbrillen besorgen - eure Augen sind sehr stark entzündet von dem ungewohnt hellen Licht - ,Salben gegen Sonnenbrand und was mir sonst noch einfällt. Wenn ihr nichts dagegen habt, werde ich euch die Sachen in eure Sektion bringen, sobald ich mit dem Impfen anfangen kann." Darla hob grüßend die Hand. „Und damit bin ich schon wieder weg. Alles Gute, ihr beiden."
    Ihre Artgenossen erschraken natürlich über ihren Zustand; Shoy und Basch waren kaum mehr in der Lage, von ihrem neuesten Abenteuer zu berichten. Völlig erschöpft auch von Darlas Mitteln fielen sie in ihre Betten.
    Shah und Kosch hielten besorgt Wache; in der Nacht fieberten ihre Sprösslinge zwar, aber am nächsten Morgen war alles überstanden. Die Mittel hatten ausgezeichnet gewirkt, und der mom'serimische Metabolismus war wohl schnell anpassungsfähig. Damit stand weiteren Abenteuern in den Gärten und Wäldern der SOL nichts im Wege, sobald alle ausreichend versorgt waren.
     
    *
     
    „Ich habe eine Idee", sagte Shoy einige Wochen später zu seinem Freund. „Wir sollten jetzt mal ernsthaft versuchen, uns nützlich zu machen. Bei ihren Suchaktionen verlieren die Terraner doch immer mal was oder sie legen Sachen frei, die vielleicht verwendbar wären. Wie war's, wenn wir das alles zusammensammeln und ihnen dann übergeben? Abzüglich der Sachen, die wir brauchen können, natürlich."
    „Ist in Ordnung", stimmte Basch zu. „Solange ich nicht gleich wieder in die Erholungslandschaft muss. Und solange du nicht nach der Nekrophore suchen willst."
    „Das wäre

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