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2108 - Samahos Erbe

Titel: 2108 - Samahos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Kopfhaaren bei den Terranern, nur dass diese hier stopplig und senkrecht nach oben standen.
    Die beiden Mom'Serimer gingen staunend und mit offenem Mund durch diese verzauberte Welt. So etwas hatten sie noch nie gesehen.
    „Sieh mal, da stecken so komische Stäbe in dem Grün." Basch deutete auf eine Gruppe langstieliger Dinger mit roten Köpfen an den Enden. Ihnen entströmte ein starker Duft, der die beiden erneut zu Niesanfällen reizte.
    Basch griff beherzt nach einem Stiel und schrie auf. „Au!"
    „Was ist?", rief Shoy alarmiert.
    Basch betrachtete erschrocken seinen blutenden Daumen. „Das Ding hat Stacheln, die sind ganz schön scharf!"
    „Du musst halt aufpassen, wo du hingreifst! Schau, dazwischen gibt es freie Flächen!" Shoy zog kräftig an dem Stecken und hielt ihn schließlich in der Hand. Prüfend betrachteten sie beide das merkwürdige Ding von allen Seiten.
    „Wozu das wohl gut ist?" Shoy steckte ihn wieder in den weichen Boden zurück und zupfte von einem anderen Stecken die grünen Anhängsel und schließlich den roten Kopf ab.
    „Na, so sieht's aber nicht mehr hübsch aus. Mach's wieder dran!", forderte Basch ihn auf.
    Shoy gehorchte. Dann schaute er ratlos. „Es geht nicht. Das Zeug geht nicht wieder dran."
    „Itsch, du hast es kaputtgemacht!", flüsterte Basch entsetzt.
    In diesem Moment erklang ein wütender Aufschrei neben ihnen, der die beiden fast zu Tode erschreckte.
     
    *
     
    Wie aus dem Boden gewachsen stand eine goldbraunhäutige Terranerin neben ihnen. Sie war nur um höchstens zwei Handspannen größer als die beiden Mom'Serimer, mit kurzem grünem Haar, silbernen Zähnen und Nägeln. Sie trug eine Kombination aus Tarnfarben und hatte sich vermutlich deshalb unbemerkt anschleichen können. Die mom'serimischen Gehirntentakel hatten sie nicht erspüren können, da sie völlig der Reizüberflutung dieser Umgebung erlegen waren.
    „Seid ihr wahnsinnig?", schrie die Frau mit sich überschlagender Stimme. „Meine kostbaren Rosen auszureißen, zu zerrupfen, umzubringen? Mein eigen Fleisch und Blut, meine Augensterne, mein Liebstes?"
    Die beiden Abenteurer schrumpften mindestens auf die Hälfte ihrer normalen Größe zusammen. Erschrocken und mit angstgeweiteten Augen ließen sie das Donnerwetter über sich ergehen.
    „Wisst ihr nicht, wer ich bin?", fuhr die Terranerin fort. „Ich bin Leutnant Zitonie Kalishan, Herrin der Wälder und Gärten der SOL, denn ich bin die Kamashitin, die Waldläuferin, Hüterin der Natur! Ich habe hier das alleinige Hausrecht, und niemand, ja nicht einmal die Unsterblichen, wagt es, gegen meine Regeln zu verstoßen! Denn ohne die Natur gibt es kein Überleben, keinen Frieden, nichts! Ihr ... ihr ..." Leutnant Zitonie schien die Luft auszugehen, und sie verstummte für einen Moment.
    Diesen Moment nutzte Shoy, um zaghaft von unten herauf zu fragend „Was bitte ist denn eine Rose? Und wie kann ich sie dir reparieren? Vielleicht kann SENECA mir sagen, wie es geht, dann werde ich es wieder gutmachen!"
    Zitonie starrte die beiden eingeschüchterten Übeltäter verblüfft an. „Was ... wie ..." Dann riss sie die Augen auf. „Ihr seid Mom'Serimer, nicht wahr?"
    Shoy nickte. „Entschuldigung, wir wussten nicht, dass das Betreten verboten ist, weil Atlan uns gesagt hat, dass wir in die Erholungslandschaften können, und das Schott öffnete sich, und..."
    „Halt, halt, langsam!" Zitonie hielt die Hände hoch. „Ihr kleinen Kobolde, nicht so schnell. Eure NACHT war künstlich, da gab es nichts Derartiges ... Und was euch die Indoktrinatos über die Galaktische Krone beigebracht haben, ist eben Schulwissen, trocken und abstrakt. Nun, das ändert natürlich alles, denn ihr Armen wisst nicht, womit ihr es hier zu tun habt. Ihr wart noch nie in einem Garten, nicht wahr?"
    „Nein." Basch starrte mit aufgerissenen Augen auf ein kleines, vielbeiniges Tier, das gerade seinen Arm hinaufkrabbelte. Dann stieß er einen Schrei aus und schüttelte die Hand. „Es hat mich gebissen!"
    „Ein harmloser Käfer", winkte Zitonie ab. „Dann kommt mal mit, ihr beiden, ich werde euch jetzt eure erste Lektion geben. Zunächst einmal werden wir den Dingen Namen geben, und ich werde euch in Kurzfassung erklären, was sie bedeuten. Also, das hier ist Gras ..."
     
    *
     
    Als Zitonie Kalishan sie Stunden später endlich entließ, waren die beiden Abenteurer mehr als geschafft. Der Kopf schwirrte ihnen von den vielen neuen Dingen, die sie gelernt hatten. Noch waren sie sehr

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