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2109 - Tagebuch der SOL

Titel: 2109 - Tagebuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Gegen die Zunahme der hyperenergetischen Ausbrüche können wir allerdings etwas tun.
    Unsere Schutzschirmtechnik wird die Wintener für die nächsten zwei bis drei Jahre absichern, wenn wir ihnen genügend Projektoren überlassen."
    „Und dann?", stellte Fee Kellind die Frage aller Fragen in den Raum.
    Niemand wusste darauf eine Antwort.
    „Aber wir müssen doch etwas tun!", rief die Kommandantin. „Wir sind dem Notruf gefolgt, wir können nicht einfach tatenlos wieder abfliegen! Die Schutzschirmprojektoren zögern das Unvermeidliche doch nur hinaus, sie sind keine Lösung!"
    „Ich glaube, sie rechnen nicht damit, dass wir ihnen helfen können", sagte Atlan düster. „Sie werden nicht einmal erwarten, dass wir uns vor dem Weiterflug verabschieden."
    „Aber wir können doch etwas tun", erklang Dao-Lin-H'ays schnurrende Stimme. „Allerdings wird es euch nicht gefallen."
    „Und das wäre?" Atlan blickte ratlos.
    „Wir könnten sie evakuieren."
     
    *
     
    Für einen Moment herrschte lähmende Stille. Dann äußerte sich Tek als erster. „Das ist nicht dein Ernst, Dao.
    Bist du dir über die Konsequenzen im Klaren? Es handelt sich um eine Milliardenbevölkerung, deren Evakuierung für uns eine Zeitverzögerung von Jahren bedeutet!"
    „Ich weiß, wie ungeduldig ihr Menschen seid." Die Kartanin blieb ruhig. „Aber das wäre eine Lösung, und ich halte die Zeitverzögerung für absolut gerechtfertigt, wenn damit ein Volk vor dem Untergang bewahrt werden kann."
    „Eine provokative Frage, Dao", sagte Tek. „Würdest du dich auch im selben Maße für ein kriegerisches, aggressives, auf Eroberung ausgerichtetes Volk einsetzen, das am liebsten Calva aus deinem Schädel trinken würde?"
    „Ja", bestätigte seine Lebensgefährtin, ohne zu zögern. „Denn sie müssten von vorne anfangen und wären zunächst an ihren neuen Planeten gefesselt. Sie hätten damit zu tun, eine neue Kultur zu errichten und müssten auch mit der Technik weitgehend von vorne anfangen. Und ihre Waffen müssten sie zurücklassen. Aber ansonsten gilt derselbe Maßstab. Denn wir haben nicht das Recht, darüber zu urteilen, welches Volk überleben darf und welches nicht."
    „Und wenn wir den Notruf nicht gehört hätten?", wandte Myles ein.
    „Wir haben ihn aber gehört. Das Problem ist uns bekannt. Es gibt auch eine Lösung. Eine weitere moralische Diskussion ist überflüssig." Dao-Lins Tonfall wurde eine Nuance schärfer. „Das einzige Gegenargument, das ich zulasse, ist eine logistische Unmöglichkeit."
    Das war das Stichwort für Porto Deangelis. „Nun, das werden wir umgehend feststellen." Er stand auf. „Vertagen wir die Diskussion, bis Fee und ich euch sagen können, was möglich ist."
    Die beiden zogen sich in Portos Büro zurück und machten sich umgehend an die Arbeit.
    „Also, wir haben maximal tausend Tage zur Verfügung, bevor unsere Schutzschirmprojektoren keinen ausreichenden Schutz mehr bieten können und es auch für uns gefährlich wird", setzte Fee einen ersten Punkt.
    „Und wir müssen davon ausgehen, dass wir den Permanentzapfer nicht vollends nutzen können."
    „Andererseits ist es kein Dauerflug. Gehen wir mal davon aus, dass wir fünf Tage pro Flug benötigen: je zwei Tage zur Be- und Entladung, ein Tag nur ist für den eigentlichen Flug gedacht."
    „Vorausgesetzt, wir finden gleich etwas in der Nähe."
    „Ja. Aber die Chancen stehen dafür nicht schlecht, Viena Zakata hat schon eine Menge Daten gesammelt. Also, weiter in den Berechnungen: Wir haben 200 Flüge zur Verfügung. Auf diesen werden wir nicht nur die Wintener transportieren, sondern auch Versorgungsgüter, Fertigteile, Maschinen, denn eine Milliarde Lebewesen können auf einem fremden Planeten nicht mit leeren Händen dastehen."
    „Das macht... hm... eine Tonne je Wintener?"
    „Grob gerechnet, ja. Für den Transport steht die SOL ..."
    „Die Hangars der SOL!", rief Fee. „Ins Innere meines Schiffes kommen mir die nicht! Stell dir nur vor, wie diese Zwerge verzweifelt umherirren ..."
    „In jedem Schrank, den man öffnet, stecken mindestens zwei von ihnen ..."
    „... sie verlaufen sich in Versorgungsschächten ..."
    „Schon gut!" Porto hob lachend die Hände. „Die Hangars sind die beste Lösung, da können wir sie quasi übereinander stapeln und am schnellsten ein- und ausladen. Damit wird auch der normale Bordbetrieb so gut wie nicht gestört."
    „Nicht zu vergessen, dass wir auf dem Rückflug die Hangars öffnen und sie durch die

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