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2109 - Tagebuch der SOL

Titel: 2109 - Tagebuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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davon unberührt. Dieser Aufwand bedeutet aber auch den Einsatz aller Kräfte, das heißt, jeglicher Landurlaub ist ab sofort gestrichen. Bis die Aktion sich eingespielt hat, müssen sich zudem alle auf längere Schichten einstellen. Auch dies alles müsst ihr in eure Überlegungen mit einfließen lassen. Am 28. März werde ich die Entscheidung rechtzeitig bekannt geben."
     
    *
     
    Das Ergebnis fiel sogar noch besser aus als erwartet. Bis auf 120 Personen entschieden sich alle für den Rettungseinsatz. Atlan bot diesen 120 Besatzungsmitgliedern einen Kreuzer für den Rückflug zur Milchstraße an, aber das lehnten sie ab. Sie akzeptierten die Mehrheitsentscheidung und waren bereit, sich mit vollem Einsatz zu beteiligen. Schließlich ging es um eineinhalb Jahre, und es bestand eine fünfzigprozentige Chance, dass der Weiterflug doch wie geplant erfolgen konnte.
    Die Mom'Serimer hatten diese Vorgänge mit Spannung verfolgt, obwohl sie nicht unmittelbar daran beteiligt waren: Sie besaßen kein Stimmrecht.
    „Noch nicht", vertraute Shoy Carampo seinem Freund Basch Fatingard an. „Uns kann das nur recht sein.
    Jeder Tag, den wir länger hier auf der SOL verweilen müssen, arbeitet für uns. Wir können die Scherbenstadt ausbauen und uns ansiedeln. Die Chancen, einen geeigneten Planeten zu finden, sinken, je länger wir unterwegs sind, denn natürlich wollen sie das Ziel irgendwann einmal erreichen und können sich nicht dauernd mit Rettungsaktionen aufhalten. Eines Tages werden die Terraner uns anerkennen müssen, weil sie keine Wahl mehr haben - und weil es die beste Lösung ist."
     
    6.
     
    Evakuierung Atlan ließ es sich nicht nehmen, die gute Nachricht persönlich zu überbringen. Die Silberhäutigen konnten es überhaupt nicht fassen, als die Fremden tatsächlich wieder zurückkamen und einen fertigen Plan zur Rettung unterbreiteten.
    „Und habt ihr denn schon einen geeigneten Planeten gefunden?", fragte der Höchste Philosoph fassungslos.
    „Wir arbeiten mit Hochdruck daran", antwortete der Arkonide. „Das müssen wir auch mit dir und deinen Leuten absprechen. Du musst jetzt aber dein gesamtes Volk informieren, und dann werden wir bereits mit den Transporten zur Sammelstelle beginnen. Der Zeitplan ist extrem knapp."
     
    *
     
    Alle Kreuzer und Korvetten der SOL schwärmten aus, um nach einem neuen Lebensraum für die Wintener zu suchen. Die Space-Jets flogen unterdessen nach Winten, und der Bau der Transmitterstraße wurde begonnen.
    „Na, wer hätte das gedacht, dass du auf einmal bei einer Rettungsaktion mitfliegst?" Vesper, die Nachtschwalbe, grinste den Techniker Zoran Markovic von der Seite an.
    „Danke, dass du ein Wort für mich eingelegt hast", sagte der dunkelhaarige Teslaner. Bei den letzten Erkundungsflügen nach Ressourcen war er auf den Geschmack gekommen und aktiv geworden. Dafür wurde er sogar seinen heiß geliebten Positroniken untreu.
    Die Schiffe blieben untereinander in permanenter Verbindung, und allmählich fügte sich ein erstes Bild der Galaxis zusammen. Das technische Niveau schien, so viel fand man über Fernortungen heraus, allerorten eher gering zu sein. Über einfache Transitionen war die Raumfahrt bisher wohl noch nicht hinausgekommen, und es gab nur wenige höher entwickelte Zivilisationen.
    Einige Teams konnten mit interessanten Neuigkeiten aufwarten: Sie fanden auf untersuchten Planeten Ruinen und halb zerfallene Artefakte, deren Altersbestimmung und daraus resultierende Hochrechnung darauf hinwiesen, dass vor etwa 44.000 Jahren ein galaxisweiter Krieg gewütet haben musste, dem die meisten damaligen Zivilisationen wohl zum Opfer gefallen waren. Damit wäre das heutige niedrige Niveau erklärt.
    Offenbar war die Zerstörung so gründlich gewesen, dass sich seit dieser Zeit keine neue Großmacht gebildet hatte. Die bewohnten Systeme lagen auch zumeist sehr weit auseinander, so dass die Planetarier eher isoliert lebten und kaum einen Anstoß von außen bekamen.
    Immerhin besaßen die Wintener Sternenkarten der meisten Systeme, die für eine Besiedelung in Frage kämen.
    Diese Sternenkarten dienten zur ersten Orientierung, damit nicht zu viele unbewohnbare Planeten angeflogen wurden und wertvolle Zeit verloren ging.
    Nach mehreren Fehlschlägen steuerte die Korvette mit Vesper und Zoran an Bord ein System namens Emslad an, in dem zwei Planeten zur Auswahl standen. Das System befand sich in 22.030 Lichtjahren Entfernung zu Winten.
    Zoran, der gerade ein wenig eingenickt war,

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