211 - Die Zombie-Seuche
Matt sicher. Er richtete seinen Laserblaster auf sie und drückte ab.
Feuersalven durchdrangen die Leiber der Kreaturen.
Ein Zischen und kehlige Laute waren zu hören. Es roch nach verbranntem Fleisch. Doch als Matt das Feuer einstellte, standen die Bestien immer noch auf ihren Füßen! Und nicht nur das: Mit ausdruckslosen Fratzen torkelten sie weiter auf die Freunde zu!
»Bei Wudan!«, stöhnte Rulfan.
Matt fixierte die zerfetzten Leiber. Zombies!, schoss es ihm durch den Kopf. Waschechte Zombies, wie er sie aus alten Kinofilmen kannte. Er war schon einmal auf ähnliche Kreaturen getroffen, damals bei der Invasion der Japaner in El’ay. [3] Aber das waren technisch reanimierte Tote gewesen. Diese hier schienen… echt.
»Also gut, dann nehmt das!« Diesmal feuerte er gezielt auf die Köpfe der Zombies. Innerhalb kurzer Zeit schossen Stichflammen aus den Schädeln der Fratzengesichter. Sie taumelten nicht einmal, sondern brachen einfach in sich zusammen.
Rulfan und Sanbaa lösten sich von Matts Seite. Mit der Machete untersuchte der Albino das, was von den Zombies noch übrig geblieben war. »Was auch immer sie waren, töten werden sie nicht mehr!«
Am Haus wimmerte Almira. Sie kauerte auf dem Boden der Veranda. Matt wollte zu ihr, um sie zu trösten.
Er hatte schon die Stufen erreicht, als in seinem Rücken die Gnaks in panisches Geschrei ausbrachen. Matt wirbelte herum.
Noch zwei der hässlichen Kreaturen machten sich an den Tieren zu schaffen! Rulfans Reittier bäumte sich auf.
Seine Vorderläufe krachten auf einen der Zombies. Die Kreatur taumelte zurück. Dafür wankte sein hässlicher Partner von hinten auf Halbhorn zu. Er vergrub seine scharfen Krallen in der Flanke des Tieres.
Matt rannte los. Das Gnak blökte erbärmlich. Es schnellte herum und bohrte sein gesundes Horn in die Schulter des Zombies. Den schien das nicht weiter zu stören. Er zerrte seine Klaue aus dem Fleisch des Tieres und riss dabei büschelweise Fell mit. Blut rann aus der klaffenden Wunde. Im Schneckentempo zog die Kreatur sich das Horn aus der Schulter. Das Gnak wand sich in seinem Griff. Doch vergeblich! Das Fratzengesicht brach das Horn mit einer einzigen Bewegung entzwei. Als wäre es ein Streichholz! Matt keuchte. Schon wankte die andere Kreatur auf das Tier zu.
Matt fackelte nicht lange. Mit nur einer Salve schoss er dem Fratzengesicht den Kopf von der Schulter. Bei dem anderen war das schon schwieriger. Wie sollte er den Zombie töten, ohne das Gnak zu verletzen?
Er brüllte und rannte los. Überrascht wandte sich die Kreatur von dem Reittier ab. Es taumelte herum, als würde es nach der Quelle des Gebrülls suchen.
»Hier bin ich!« Matt sprang vor und rammte ihm den Fuß in den Rücken. Der Zombie fiel bäuchlings neben das Gnak. Matt erledigte ihn mit einem gezielten Schuss.
Blut und Schleim spritzen aus dem Schädel des Fratzengesichts und ergossen sich über die verletzte Flanke des Gnaks.
***
Eine schweigende Prozession aus Kamshaas und ihren zwanzig vermummten Reitern bahnte sich von Osten her einen Weg durch die Wälder. An ihrem Ende zogen zwei Berg-Efranten hölzerne Karren durch den Dschungel.
Auf einem der Tiere saß Nikinda Mosombukala und überlegte zum hundertsten Mal, ob es nicht doch ein Fehler gewesen war, sich der Karawane von Fumo Omani angeschlossen zu haben. Nikinda war ein junger Alchemist aus der kenyaanischen Provinz Kibwezi, der in Wimereux-à-l’Hauteur am Hofe des Kaisers seine Ausbildung als Doktorus der Naturwissenschaften vollenden wollte.
Er hatte de Rozier Auszüge aus seiner Doktorarbeit zukommen lassen. Da die Alchemie vielerorts immer noch als ein Bereich des Okkulten missverstanden wurde, befürchtete Nikinda, dass der Kaiser es ablehnen würde, ihn in sein wissenschaftliches Institut aufzunehmen. Als aufgeklärter Mann war de Rozier bekannt dafür, dass er alles, was mit Okkultismus und Magie zusammenhing, ablehnte.
Aber Nikindas Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht: Der Kaiser sandte ihm eine Einladung nach Wimereux. Besonders schien ihn Nikindas Arbeit mit dem Weißen Phosphor zu interessieren. Dass dieser Stoff in Verbindung mit anderen Elementen Licht erzeugen konnte, hatte es de Rozier offensichtlich angetan.
Der junge Alchemist war begierig darauf, den Kaiser mit weiteren Erkenntnissen zu beeindrucken. Alles, was er für seine spektakulären Experimente brauchte, hatte er in seinen Koffern und Kisten dabei. Allerdings zweifelte er im Moment daran, ob er mit
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