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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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rief er ihm zu und tätschelte seinen Hals. Das Gnak blieb stehen.
    »Ist was nicht in Ordnung?«, fragte Matt und lenkte sein Tier zu ihnen.
    »Vermutlich ist die Verletzung schlimmer, als wir dachten.« Rulfan stieg ab und untersuchte die Wunde. Er hatte sie bei der Station gründlich ausgewaschen und etwas von Almiras Salbe aufgetragen. Jetzt hing getrocknetes Blut an den Wundrändern, und in der Mitte bildete sich erster Schorf. Der Albino ging zum Kopf des Tieres und berührte dessen Nüstern: Sie fühlten sich eiskalt an. Das Gnak zuckte zurück und knickte in den Vorderläufen ein wenig ein. Erst jetzt bemerkte Rulfan seine blutunterlaufenen Augen. »Es scheint wirklich schlimmer zu sein. Wir sollten ihm ein wenig Ruhe gönnen.«
    Da die Sonne sowieso bald untergehen würde, machten sie keine kurze Rast, sondern suchten sich gleich einen Lagerplatz unter einem gewaltigen Affenbrotbaum. Auf dem Weg dorthin führte Rulfan sein Gnak am Zügel. Auch Sanbaa war abgestiegen. Das Tier schien mit jedem Meter langsamer zu werden.
    Unter dem Baum angekommen, blieb es wie eingefroren neben seinem Artgenossen stehen. Weder graste es, noch bewegte es Schweif oder Ohr. Selbst das Wasser, das Almira ihm in einem großen Blatt hinhielt, fand kein Interesse. Rulfan rieb sich nachdenklich das Kinn. Vielleicht braucht es einfach nur Schlaf, hoffte er.
    Almira tauchte ein Stück Stoff in das Blatt und behandelte ihre eigene Verletzung an ihrer Wade. Mit dem Verband hatte sie den Schorf weggerissen. Hellrotes Blut sammelte sich in der Wunde.
    Matt trat zu ihnen. »Habt ihr Lust auf einen anständigen Braten?« Er deutete auf eine Herde kleiner Springböcke, die ganz in ihrer Nähe grasten. »Eine nette Abwechslung zu dem ständigen Trockenfleisch!«
    Rulfan grinste und schnappte sich seine Machete.
    »Wartet!« Almira sprang auf. »Überlasst mir das!« Sie lief an ihnen vorbei und holte Pfeil und Bogen. Die Männer folgten ihr durch die weiche Grasebene.
    Irgendwann hatte sie ihre Beute ausgesucht und spannte den Bogen. Singend flog der Pfeil durch die Luft.
    Die Tiere hoben die Köpfe. Noch bevor sie fliehen konnten, traf Almiras Pfeil den Hals eines unachtsamen Bocks. Aufgeschreckt sprangen die anderen Tiere davon.
    Almira jubelte. Auf dem Weg zur erlegten Beute lobte sie ihre Schießkünste und Treffsicherheit. Rulfan und Matt klopften ihr abwechselnd anerkennend auf die Schulter.
    Ein Grunzen in ihrem Rücken brachte sie zum Stehen.
    Matt griff instinktiv nach seiner Laserpistole, Rulfan hob die Machete. Als sie sich umdrehten, wankte ihnen Rulfans Reittier entgegen. Es stolzierte, als laufe es auf Eis. Ohne die erstaunten Menschen zu beachten, stakste es an ihnen vorbei in Richtung des erlegten Springbocks.
    Rulfan sah, dass Schaum vor seinem Maul hing.
    Die Gefährten schauten sich fragend an. Langsam folgten sie dem Gnak. Vor der toten Gazelle machte es Halt. Es grunzte und schnaubte. Was dann passierte, verschlug allen die Sprache: Völlig unpassend für einen Pflanzenfresser rammte es seine stumpfen Zähne in den Hals des Tieres. Wieder und wieder. Als es mit seinen Versuchen, an das Fleisch des Bocks zu gelangen, nicht weiterkam, begann es mit dem Huf eines Vorderlaufs auf den Kadaver zu stampfen.
    Rulfan wusste nicht, mit wem er mehr Mitleid hatte: Mit der toten Gazelle oder dem offensichtlich fehlgeleiteten Gnak. Auf jeden Fall wollte er nicht länger tatenlos zuschauen. Mit weiten Schritten rannte er auf das Tier zu. »Hey, das ist nichts für dich!«
    Das Gnak drehte sich mit steifen Bewegungen zu ihm um. Von seinen Augen war nur noch das Weiße zu sehen. Auf dem gesenkten Schädel richteten sich die abgebrochenen Hornreste auf Rulfan. Grauer Schaum tropfte aus dem Maul des Tieres.
    Rulfan blieb stehen. Das wird nichts mehr, dachte er.
    Besser, ich erlöse es von seinen Leiden. Er ließ das kranke Tier herankommen, dann wich er zur Seite aus, holte aus und zog seine Machete durch den Hals des Gnaks.
    Pulsierend schoss das Blut aus dessen Halsschlagader.
    Aber es brach nicht tot zusammen. Nein, es trottete weiter. Langsam, aber stetig näherte es sich Matt und Almira.
    Als es nur noch einen Steinwurf von ihnen entfernt war, fiel es Matt wie Schuppen von den Augen: Das Gnak hatte sich in einen Zombie verwandelt! Es musste sich infiziert haben.
    Matt feuerte zweimal auf den haarigen Schädel. Das Fell ging in Flammen auf und das Tier kippte zur Seite.
    Das Blut aus der Halswunde spritzte weit. Almira und Matt mussten

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